Laut einem US-Medienbericht soll US-Präsident Donald Trump seinen ehemaligen Anwalt Michael Cohen angewiesen haben, den US-Kongress wegen eines geplanten Bauprojekts in Moskau zu belügen. Das berichtet «Buzzfeed News» unter Berufung auf Ermittlerkreise.
Demnach unterstützte Trump Cohens Plan, Russland während der Präsidentschaftskampagne zu besuchen, um die Baupläne mit Präsident Wladimir Putin persönlich zu verhandeln. Auch wenn Trump selbst abstreite, mit Russland Geschäfte zu machen, hätten er und seine Kinder, Ivanka und Donald Trump Jr., regelmässig detaillierte Berichte von Cohen über das Projekt erhalten, heisst es in dem Bericht. Laut «BuzzFeed News» habe Cohen dies auch Sonderermittler Mueller mitgeteilt.
Cohen bekannte sich im November schuldig, gelogen zu haben
Cohen bekannte sich im November vor Gericht für schuldig, vor zwei Untersuchungsausschüssen im Kongress falsche Angaben zu dem geplanten Trump-Tower in Moskau gemacht zu haben. Im Kongress hatte er fälschlich erklärt, die Pläne seien im Januar 2016 aufgegeben worden – also noch vor der ersten Abstimmung im Vorwahlkampf der Republikaner .
Cohen räumte unter anderem ein, noch bis ungefähr Juni 2016 versucht zu haben, eine Genehmigung der russischen Behörden für das Bauprojekt zu erhalten. Seine Bemühungen liefen also in der kritischen Phase von Trumps Wahlkampf weiter, während der sich der Unternehmer als Kandidat der Republikaner herauskristallisierte.
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Cohen arbeitete mehr als zehn Jahre lang für Trump und galt als einer von dessen engsten Vertrauten. Er gilt als eine Schlüsselfigur in der Russland-Untersuchung und kooperiert mit dem Sonderermittler Robert Mueller, der mögliche Geheimabsprachen des Trump-Lagers mit Russland im US-Wahlkampf 2016 untersucht.
Der 52-jährige war im Dezember zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Er wurde unter anderem wegen Verstössen gegen die Wahlkampffinanzierungsgesetze verurteilt. Sein Haftantritt wurde jedoch verschoben, damit er noch vor dem Kongress aussagen kann. Am 7. Februar soll Cohen von einem für die Kontrolle der Regierung zuständigen Ausschuss des Repräsentantenhauses in öffentlicher Sitzung befragt werden. (t-online.de/aj)