Angesichts der Massenproteste an der Grenze zum Gazastreifen unterbindet Israel die Einfuhr von Autoreifen in das Palästinensergebiet. Eine für Sonntag vorgesehene Lieferung sei gestrichen worden, sagte am Freitag der zuständige Beamte im Gazastreifen.
Die israelischen Behörden hätten ihren darüber in Kenntnis gesetzt, dass «bis auf Weiteres» keine Autoreifen in das Küstengebiet geliefert würden. Die Demonstranten hatten zuvor an der Grenze zu Israel hunderte Reifen in Brand gesetzt und israelische Sicherheitskräfte attackiert.
Bei den Zusammenstössen wurden mindestens sieben Palästinenser erschossen. Mehr als 400 weitere Demonstranten wurden verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte. Die israelischen Sicherheitskräfte setzten riesige Ventilatoren und Wasserwerfer gegen die Rauchschwaden ein.
Nach Angaben der israelischen Armee beteiligten sich etwa 20'000 Palästinenser an den neuerlichen Kundgebungen. Bereits vor einer Woche waren Proteste an der Grenze zu Israel für ein Rückkehrrecht vertriebener Palästinenser eskaliert. 19 Demonstranten wurden durch die israelische Armee getötet.
Die Palästinenserproteste sollen noch bis Mitte Mai dauern. Israel feiert am 14. Mai den 70. Jahrestag seiner Staatsgründung. Am gleichen Tag soll die US-Botschaft auf Beschluss von US-Präsident Donald Trump nach Jerusalem umziehen.
Mehr als 700'000 Palästinenser waren im Zuge der israelischen Staatsgründung vertrieben worden. Sie fordern ein Rückkehrrecht auf ihr enteignetes Land. (sda/afp)