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Patrick Shanahan ist neuer US-Verteidigungsminister

epa07240358 Deputy Secretary of Defense Patrick M. Shanahan speaks to the news media before US Vice President Mike Pence arrives at the Pentagon in Arlington, Virginia, USA, 19 December 2018. The Whit ...
Der bisherige Stellvertreter wird neuer US-Verteidigungsminister: Patrick Shanahan. Bild: EPA/EPA

Trump ernennt den «sehr talentierten» Patrick Shanahan zum neuen Verteidigungsminister

23.12.2018, 18:1323.12.2018, 23:18
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US-Präsident Donald Trump will den abtretenden Verteidigungsminister James Mattis früher als geplant ersetzen. Übernehmen soll nun bereits am 1. Januar Mattis' bisheriger Stellvertreter Patrick Shanahan.

Er mache den «sehr talentierten Vize-Verteidigungsminister» Shanahan ab dem 1. Januar zum amtierenden Verteidigungsminister, teilte Trump am Sonntag via Twitter mit.

Anders als Mattis hat Shanahan nie in der US-Armee gedient. Den Grossteil seines bisherigen Berufslebens arbeitete er in der Privatwirtschaft. Er war mehr als drei Jahrzehnte lang Manager beim US-Flugzeugbauer Boeing, bevor er 2017 ins Pentagon wechselte.

Mattis hatte am Donnerstag für Ende Februar seinen Rücktritt angekündigt. Er tat dies kurz nach Trumps umstrittener Entscheidung für einen Truppenabzug der USA aus Syrien. Am Vortag hatte Trump überraschend den Abzug aller 2000 US-Soldaten verkündet.

Auch Brett McGurk geht

Dies stiess nicht nur bei Verbündeten der USA im Kampf gegen den IS auf Unverständnis. Am Sonntag kritisierte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron den Schritt und mahnte: «Ein Verbündeter ist es sich schuldig, verlässlich zu sein.» Auch in den USA ist Trumps Entscheid höchst umstritten.

FILE - In this June 7, 2017, file photo, Brett McGurk, the U.S. envoy for the global coalition against IS, speaks during a news conference at the U.S. Embassy Baghdad, Iraq. The Trump administration w ...
Brett McGurkBild: AP/AP

Wegen seiner Ablehnung eines schnellen vollständigen US-Abzugs aus Syrien gibt auch der US-Sondergesandte für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Brett McGurk, seinen Posten vorzeitig auf. Statt im Februar scheide er bereits am 31. Dezember aus dem Amt, teilte das Aussenministerium in Washington mit.

Donald Trump
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Trump äusserte sich verächtlich über diesen Rücktritt. McGurk war noch von Obama eingesetzt worden. Trump kommentierte, die «Fake-News»-Medien machten eine grosse Sache aus diesem «nichtigen Ereignis». Er kenne McGurk nicht einmal. Führende Akteure der damaligen Obama-Regierung werteten es als Armutszeugnis, dass Trump seinen bedeutenden Sondergesandten nicht kenne.

IS «weitgehend besiegt»

Der Präsident beklagte sich auch bitterlich über die Kritik an seiner Syrien-Entscheidung. Andere wären für einen solchen Beschluss als Helden gefeiert worden, schrieb er. Er dagegen werde von den Medien schwer dafür gerügt.

Zugleich änderte Trump nach der Kritikwelle seine Wortwahl zum IS und schrieb nun, der IS sei «weitgehend» besiegt. Andere Länder in der Region, darunter die Türkei, könnten nun problemlos mit dem fertig werden, was noch von der Terrororganisation übrig sei. Zuvor hatte Trump mehrfach erklärt, der IS sei in Syrien komplett besiegt.

«Machtvakuum verhindern»

Trump mühte sich, den Eindruck zu zerstreuen, der Entschluss komme überstürzt, unüberlegt und unvorbereitet. Am Sonntag schrieb er auf Twitter, er habe soeben mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan über den «langsamen und hoch koordinierten» Abzug von US-Soldaten aus Syrien gesprochen.

Das türkische Präsidialamt teilte dazu mit, Staatschef Recep Tayyip Erdogan und US-Präsident Donald Trump hätten am Sonntag in einem Telefonat vereinbart, «eine Koordinierung zwischen dem Militär, Diplomaten und anderen Regierungsvertretern ihrer Länder sicherzustellen, um ein Machtvakuum zu verhindern». (sda/afp/dpa)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gurgelhals
23.12.2018 18:26registriert Mai 2015
Bezeichnendes Detail am Rande: Trump hat Mattis noch für seine Dienste gewürdigt, als dieser vor ein paar Tagen sein Rücktrittschreiben eingereicht hat. Und jetzt schmeisst er ihn unvermittelt hochkant und vor dem eigentlichen Rücktrittsdatum raus.

Das lässt eigentlich nur eine Erklärung zu: Trump war schlicht zu dumm um zu verstehen, wie scharf ihn Mattis in seinem Rücktrittschreiben kritisiert hat, (oder um dieses überhaupt zu lesen). Inzwischen hat ihn aber offensichtlich via Fox & Friends die vorschulaltersgerechte Übersetzung des Briefs erreicht und voilà: Wutanfall und you're fired 😩
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tripod
23.12.2018 18:28registriert Oktober 2018
"Patrick Shanahan, a useless and very lazy human being, will be leaving asap as I have asked for his resignation. We are doing great things at the White House, many people are saying. Great staff! I wish Patrick all the best."

Trump in March 2019

😇
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In vino veritas
23.12.2018 20:51registriert August 2018
Goldene Zeiten für jeden, der einmal ins weisse Haus oder ins Pentagon will. Wann müssen die Praktikanten ran, weil sich niemand mehr sich die Karriere für ein paar Monaten an der Spitze ruinieren will?
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