Hast du dich schon mal gefragt, was im Köpfchen einer Katze so vor sich geht? Hier kriegst du endlich einen exklusiven Einblick in das Tagebuch von Katzendame Olga. Einmal pro Woche schreibt sie aus ihrem Leben. Weitere Geschichten von Olga findest du hier oder am Ende des heutigen Tagebuch-Eintrags.
Eintrag vom 8. Juni 2017:
Liebes Tagebuch,
heute habe ich die schwierigste Entscheidung meines Lebens getroffen. Es war nicht leicht. Echt nicht. Aber als Katze muss man manchmal sonderbare Wege einschlagen. Und ich habe mich endgültig entschieden:
Weisst, du liebes Tagebuch, ich bin hier einfach nicht glücklich. Alles ist doof.
Aber ich bin mir sicher, dass sobald ich von hier weg bin, alles anders wird. Echt jetzt.
Wenn mein Mensch diese blöde und stinkende Brühe nicht isst, warum sollte ich es dann tun? Wenn das nicht mal ein wahrhaftig guter Grund zum Auswandern ist!
Es ist echt unfair, liebes Tagebuch. Mein Mensch wacht jeden Sonntagmorgen mit einem einem Kater auf. Ich nicht. Das ist sehr traurig. Hoffentlich wendet sich nach meinem Ortswechsel das Blatt zum Besseren.
Menschen sind sehr anstrengende Haustiere, liebes Tagebuch. Ständig wollen sie deine Aufmerksamkeit. Das kann manchmal ganz schön nervig werden. Aber auch das wird sich schon bald ändern. Echt jetzt.
Nie wieder Kartonkisten, die ohne Vorwarnung wieder aus deinem Leben verschwinden! Nie wieder geschlossene Türen und Staubsauger! Wenn ich erstmal dort bin, wird mein Leben perfekt sein!
Dieses Klima macht mich ganz verrückt, liebes Tagebuch. Mal davon abgesehen, dass die seltenen Plätze an der Sonne immer bereits besetzt sind, regnet es ständig. Meistens genau dann, wenn mein Mensch den Abwasch erledigen muss. Komischer Zufall.
Ich weiss, was du jetzt denkst, liebes Tagebuch.
Aber meine Entscheidung steht fest, liebes Tagebuch. Heute müssen wir leider Abschied nehmen. Es war eine schöne Zeit mit dir. Lebewohl!
Mit Abschiedsgrüssen,
Olga von Schnurrhausen
Ich bin wieder zurück, liebes Tagebuch. Die blöde Schnepfe aus dem Haus nebenan wollte mir partout nicht die Tür öffnen. Da bin ich von meinen Reisen zurückgekehrt. Ich glaube, das Leben als Emigrant ist nichts für mich.