Mitbekommen? Auto-Riese General Motors hat sein Logo verändert.
Und plötzlich sind alle SOWAS VON aufgeregt. Und genervt vor allem.
In wonder how much this change cost them? I know a first grader who would have done it for free. 🙄🙄
— suanne tasker (@SuanneTasker) January 8, 2021
https://t.co/7z9R3RpP9C pic.twitter.com/etAjNUqrsK
— rachel (@rachsarasin) January 8, 2021
— Matt Browning (@matt_browning) January 8, 2021
Weshalb die Aufregung? Weil, wenn etwas verändert wird, das wir seit unserer Kindheit kennen und daher in unseren Köpfen als «Konstante» abgespeichert ist, werden wir mit unserer Sterblichkeit konfrontiert. Unsere Kindheit ist vorbei. Heul. Etwas zu philosophisch? Naja, GMs altes Markenlogo war mehr oder weniger unverändert geblieben seit den Sechzigerjahren. Beruhigend unverändert. Und nun das:
Transforming the world begins with transforming ourselves. pic.twitter.com/7kCGzWu0Qj
— General Motors (@GM) January 8, 2021
Naja, es sieht tatsächlich nicht nach einem Autokonzern aus, sondern ... nach einer App. Und somit macht das neue Logo absolut Sinn, will doch GM sich neu als Elektrofahrzeughersteller positionieren (bestimmt habt ihr den neuen E-Hummer schon gesehen). Ein hübsches Detail beim neuen Logo: Der Negativbereich zwischen dem ‹M› und der Unterstreichung sieht aus wie ein Elektrostecker.
Entsprechend haben etliche andere Automarken ihre Logos angepasst. Vielleicht nicht dermassen krass verändert wie GM, aber ... ach, guckt selbst! BMW, etwa:
Oder Citroën:
Jap, sie sind zwei einer ganzen Reihe renommierter Automarken, die von 3D zu 2D wechselten:
Neuster im Bunde ist KIA:
Damit folgen die Automarken einem grösseren Trend: Flat design – vereinfachte, zweidimensionale Logos lassen sich auf Bildschirmen und in Miniaturform als App-Symbole besser wiedergeben. Der App-Markt hat dies längst umgesetzt. Wisst ihr noch, wie Instagram vor 2016 aussah?
Und so mussten auch die dreidimensionalen Logos, die in den 1980er- und 90er-Jahren bei Automobilfirmen beliebt waren, gehen. Diese Logos hatten Spiegelungen und Struktur, die darstellen sollten, wie die Embleme in Metall und Emaille auf einem echten Auto aussehen würden. Skeuomorphismus nennt man das – ein grossartiger Begriff, aber einer, der in Ungnade gefallen ist, da die digitale Kommunikation den Vorrang hat und die Logos nun hauptsächlich mit Blick auf Bildschirme entworfen werden.
General Motors macht also scheinbar einen Rückschritt, da das neue Logo ja eine Reflexion aufweist. «Haben die das aus einem Abfalleimer von 1995 ausgegraben?», fragte ein Facebook-User. Gegenüber der «Detroit Free Press» sagte ein GM-Sprecher, das Hellblau und die Spiegelung des Logos solle «an den klaren Himmel erinnern, den eine emissionsfreie Zukunft mit sich bringen wird». Und: «Das neue Logo soll eine modernisierte Version des blauen GM-Markenzeichens sein und gleichzeitig eine Anspielung auf das Erbe von GM sein».
Nun, General Motors – analog wie FCA, PSA oder Daimler AG – ist ein Konzern, keine Automarke. Auf den Kühlergrills seiner Autos prangen die Logos von Chevrolet, Daewoo oder Hummer, nicht aber GM. Und: GM hat gleich drei Varianten vorgestellt:
Flat Design – da haben wir's ja!
Etliche Automarken haben ihre Logos über die Jahrzehnte zum Teil krass verändert. Hier nur einige davon: