Es tut gut. Es tut gut, festzustellen, dass die eigene, über Jahre erprobte Art, ein Gericht zuzubereiten, sich nach erheblichem Nachforschen als ziemlich richtig herausstellt. Nachdem ich feststellen durfte, dass fettuccine Alfredo gänzlich anders zubereitet werden, als ich stets dachte (dazu schrieb ich das hier), und ich weiterhin an meinen cacio e pepe verzweifle (dazu schreib ich später mal was), ist es nice zu sehen, dass die Pasta alla Norma, naja ... die machst du ganz okay, Baroni.
Dieses ursprünglich aus Sizilien (genauer: Catania) stammende Gericht gehört seit eh und je zu meinen go-to Rezepten. Pasta, Tomaten, gebratene Auberginen, Basilikum und ricotta salata. Es ist einfach zuzubereiten und vom Geschmack her einzigartig.
Kurz zum Namen: Ja, er geht auf die Oper «Norma» des Komponisten Vincenzo Bellini (1801 – 1835) aus Catania zurück.
Maria Callas als «Norma», 1955.Bild: EMI
Dieses Werk in ganz Italien im 19. Jahrhundert derart beliebt, dass der Ausdruck una vera Norma, ‹eine echte Norma›, allgemein als Superlativ benutzt wurde. Dies angeblich auch vom Schriftsteller Nino Martoglio (1870 – 1921), der bei der Verkostung des Gerichts ausrief: «Ma questa è una vera Norma!»
Ninos Schnauz ist ebenfalls una vera Norma.Bild: wikicommons
Und per sofort könnt ihr alle zuhause ebenfalls «Ma questa è una vera Norma!» ausrufen. Los geht's!
Zutaten:
Pasta: Maccheroni. Oft auch penne rigate. Auf jeden fall una pasta corta. Spaghetti werden ab und an auch verwendet, sind aber eigentlich weniger passend. Ich hatte gerade penne rigate zur Hand. 100g pro Person als Hauptgang, 80g als 1. Gang. Zirka.
Tomatensauce: Ganz einfach – un buon sugo di pomodoro. Aus frischen Tomaten. Oder aus Dosen-Pelati. Oder eine gute Passata aus der Flasche (hatte ich grad im Vorratsschrank). Je nachdem, was bei dir am Frischesten ist. Dazu brauchst du noch Olivenöl, ein wenig Knoblauch, bei Bedarf ein klein wenig Peperoncino und etwas Salz.
Auberginen: Die gibt es in diversen Formen und Grössen und alle sind grossartig. Wenn ich die grossen, runden, violett-weissen italienischen Auberginen finde, benutze ich gerne diese. Doch die chinesischen Finger-Auberginen, die es bei meinem örtlichen Supermarkt gibt, sind auch gehörig fein. Schau' einfach, was im Angebot ist. Und, nein, man muss Auberginen nicht vorher salzen und wässern oder wasweissich. In zirka 2cm grosse, grobe Würfel schneiden. Rund eine grosszügige Handvoll pro Portion (ergo eine normal grosse, schwarze Aubergine ist mehr als genug für zwei Personen).
Bild: obi/watson
Bild: obi/watson
Basilikum: Frisch, grob zerrupft.
Ricotta salata: Der feste, gesalzene Ricotta wird in Sizilien statt Parmesan auf die Pasta gerieben. Lange war diese Zutat ziemlich nirgends ausserhalb Italiens aufzutreiben. Doch siehe da – mein örtlicher Grossverteiler hat die sardische Variante im Angebot:
Anders als la carbonara oder cacio e pepe gibt es für alla Norma kein einzelnes, alleine richtiges Rezept. Allzu verschieden sind die diversen Hausrezepte aber nun auch wieder nicht. Deshalb folgt hier nun meine Version:
Tomatensauce zubereiten: Etwas fein gehackten Knoblauch in ein paar EL Olivenöl vorsichtig anbraten. Bei Bedarf etwas fein gehackte Chili beigeben. Tomaten ( oder Tomaten-Passata) beigeben, kurz aufkochen, abschmecken und Hitze auf niedrig drehen und köcheln lassen. Was die Mengenangaben betrifft: 1 Knoblauchzehe auf eine 400g-Dose Pelati. Oder 2 Zehen für eine 6-dl-Flasche Passata. Oder Handgelenk mal Pi wenn du frische Tomaten benutzt.
Bild: obi/watson
Einen Topf Wasser für die Pasta aufsetzen.
Derweil die Aubergine(n) in zirka 2cm grosse Würfel schneiden (Halbmonde, etwas dünner, gehen auch). Diese in eine Schüssel kippen, etwas Salzen und einen gehörigen Gutsch Olivenöl dazugeben. Mit den Händen etwas untermischen. Den Ofen auf 200 Grad vorheizen.
Bild: obi/watson
Auberginen anbraten: Und zwar ENTWEDER die Auberginenstücke in einer Pfanne mit grosszügig viel Olivenöl häppchenweise scharf anbraten und auf einem Küchenpapier abtropfen lassen ...
Bild: obi/watson
... ODER (meine Cheat-Version) die Auberginenstücke auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und im Ofen bei 200 Grad braten. Sollte nicht länger als 15 Minuten dauern. Ab und zu ein Auge drauf werfen, vermutlich willst du sie auf halbem Weg einmal kurz wenden.
Bild: obi/watson
Pasta kochen: Zwischendurch das kochende Wasser salzen und die Pasta hineinkippen. So timen, dass die Tomatensauce und die Auberginen kurz vorher parat sind. Achtung: Die Pasta zirka 2 Minuten vor der Packungsangabe ableeren. In Sizilien isst man die Pasta mehr als nur al dente. Im Innern muss ein feiner, weisser Ring sichtbar sein:
Bild: obi/watson
Ein wenig Tomatensauce unter die abgetropfte Pasta mischen. Die Aubergine beigeben. Etwas Basilikum zerzupfen. Etwas Ricotta drüber reiben. ESSEN.
Bild: obi/watson
Nicht so hübsch wie die Shutterstock-Version, zugegeben, ...
Bild: shutterstock
... aber ich behaupte jetzt mal, meine war feiner 😉.
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Die beliebtesten Kommentare
Süffu
12.10.2020 22:39registriert Februar 2016
Klingt super und werd ich nachkochen. Jedoch die Pasta werd ich al dente kochen, Basta.
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