Ich kannte es nicht. Aber seit ein paar Monaten ist es beim örtlichen Grossverteiler erhältlich und sieht doch sehr ahmächelig aus. «Blumenkohl Fioretto» steht angeschrieben. Blümchen-Blumenkohl. Hübscher Name. Und eine kurze Online-Recherche ergibt noch die weiteren Begriffe «Chinese sweet sprouting cauliflower» oder «Caulilini». Auch hübsch. Jedenfalls handelt es sich hiermit um eine Art langstieligen Blumenkohl. Vom Geschmack ähnlich wie der übliche Blumenkohl, bloss, dass durch seine schlanke Struktur das Gemüse etwas, naja, ... bekömmlicher, weniger gehaltvoll schmeckt. Jedenfalls machen mich die langgliedrigen Dinger sehr an, einen Stir Fry, etwa, zuzubereiten.
Was mich auf ein Rezept bringt, das ich früher öfters kochte; das urige sizilianische Pasta-Gericht la pasta con i vrocculi arriminati, das unter anderem Blumenkohl, Zwiebeln, Sardellenfilets und – interessanterweise – Safran und zuweilen auch Rosinen enthält.
Und nun guck' ich die hübschen langgliedrigen Chinese sprouting Fiorettocaulini – oder wie die auch immer heissen – an und denke: Oh ja, das gibt ein megafeines Pasta-Gericht. Nennen wir es ...
Spaghetti con fioretti di cavolfiore
Wie alle meine Pastarezepte ist es sehr einfach und schnell zuzubereiten. Als Inspiration dient oben erwähntes vrocculi arriminati, doch mit der Beigabe der üblichen Verdächtigen Knoblauch und Chili, sowie dem Weglassen von Zwiebeln und Rosinen, ergibt sich ein geschmacklich etwas anderes Gericht. Und eins, das glaub' meine neue Lieblingspasta ist!
Zutaten:
Bild: obi/watson
(Mengen für zwei Personen. Ungefähr.)
160-200g Spaghetti
1 Handvoll Pinienkerne
Fioretto-Blumenkohl, Menge nach Bedarf (zirka 1 Handvoll oder 100g pro Person)
2-3 EL Olivenöl
2-3 Knoblauchzehen, grob gehackt
2-3 getrocknete Chilischoten, zerbröselt
3-4 Sardellenfilets
1 Briefli Safranpulver
1-2 Basilikumblätter oder Prezzemolo (flachblättrige Petersilie), fein gehackt, bei Bedarf
Ricotta salata, bei Bedarf
Du brauchst einen Topf für das Pastawasser und eine grosse, beschichtete Bratpfanne (ich habe einen Wok benutzt).
Zubereitung:
Pinienkerne in der trockenen, beschichteten Pfanne bei grosser Hitze kurz anrösten; beiseite stellen.
Pastawasser zum Kochen bringen und salzen (Achtung: etwas weniger Salz als üblich verwenden, denn die Sardellen sind ordentlich salzig). Spaghetti hineingeben; Küchenwecker stellen auf 1 Minute weniger als auf der Packungsangabe steht.
Derweil Blumenkohl-‹Blümchen› so abtrennen, dass sich längliche Stiele ergeben. Das geht gut von Hand; hartnäckigere Stücke mit dem Messer.
Bild: obi/watson
Bild: obi/watson
In der Bratpfanne Knoblauch und Chili im Olivenöl bei mittlerer Hitze 1 Minute anbraten. Danach Sardellenfilets beigeben und ‹schmelzen› lassen.
Blumenkohl beigeben und scharf anbraten (es darf da und dort etwas Farbe bekommen); danach 2-3 EL Pastawasser beigeben. Je nachdem, wie knackig oder weich du dein Gemüse magst, kannst du nun 2-3 Minuten lang einen Deckel auf die Pfanne tun, oder eben nicht (ich mach's nicht).
Spaghetti direkt aus dem Kochtopf in die Pfanne ziehen. Dabei soll ruhig etwas Kochwasser mit rein kommen. Safran und Pinienkerne beigeben und alles untermischen.
Bild: obi/watson
Bild: obi/watson
Abschmecken. Bei Bedarf etwas Prezzemolo oder Basilikum beigeben. Mit Ricotta salata servieren, falls du hast (ich hatte grad keinen).
Bild: obi/watson
Vegetarier lassen die Sardellen weg. Und die Veganer den Reibkäse ebenfalls – obwohl ich der Meinung bin, das Gericht braucht keinen Käse.
Und siehe da: Es schmeckt nach Sizilien! Los! Essen!
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
Merida
28.03.2021 08:42registriert November 2014
Sieht lecker aus! Ich liebe Blumenkohl und der Blümchenkohl ist sicher mindestens so fein. ...nur kann ich Sardellen leider überhaupt nicht ausstehen... 🙈
Bei mir scheiterts am örtlichen Grossverteiler. Settigs Gemüse kriege ich hier nicht. Habe mir das Gericht trotzdem rausgeschrieben, sieht so lecker aus!
Parlamentarier torpedieren Mutterschutz – wissen sie, was sie tun?
Die Gesundheitskommission des Nationalrats findet: Mehr Vaterschaftsurlaub soll zu Lasten der Mutter gehen. watson hat die Politiker deshalb getestet: Was wissen sie überhaupt über Schwangerschaft, Geburt und Stillen?
Die Schweiz soll eine flexible Elternzeit einführen. Für diesen Vorschlag sprach sich Anfang Juni eine Mehrheit der Gesundheitskommission des Nationalrats aus. Was gut klingt, bedeutet in Wirklichkeit: Mehr «Papi-Ziit» würde zu Lasten der Mutter gehen.