Neulich war da doch die folgende Nachricht:
Über 30 Meter lang ist das Ding. Grossartig.
Aber wusstet ihr, dass es eine automobile Subkultur gibt, die in die andere Richtung strebt?
Jawohl, dies ist ein 1957er Chevrolet Belair, ... das gekürzt wurde. «Shorties» nennt man sowas in der Custom-Car-Szene. Auch «stubbies».
Gerne werden etwa klassische VW-Bullys gekürzt ...
... heute aber widmen wir uns den kurligen Shorty-Versionen von US-Limousinen, denn die sehen sowas von genial aus!
Hier, etwa, der «Milan Coupe», ...
... eine Zweisitzer-Version eines 1979er Cadillac Seville, der kürzlich zum Verkauf stand.
Vom Konzept her ist es simpel: Man schneidet die Mittelpartie der zweiten Sitzreihe samt Türen weg und schweisst das Auto wieder zusammen. C-Säule wird zur B-Säule, Familien-Limousine wird zum Zweisitzer-Coupé. Das Resultat ist etwas, das sich irgendwo in der Grauzone zwischen sportlich und kurlig bewegt.
Es ist genial.
Das geht auch mit Kombis, wie hier bei diesem 1957er Chevrolet Belair Wagon:
Besonders gerne scheint man den Lincoln Continental dieser Behandlung zu unterziehen. Dies wohl nicht zuletzt, weil das Originalauto stets bekannt für seine Überlänge war, was dann die Shorty-Version umso exzentrischer erscheinen lässt. Hier ein 1978er Lincoln Continental:
Das Auto, genannt «The Missing Linc», sieht man hier am 2019er 24 Hours of Lemons teilnehmen, eine Serie von 24-Stunden-Langstreckenrennen, bei dem die teilnehmenden Autos nicht mehr als 500 US-Dollar kosten dürfen.
Hier ein einiges älterer – und umso schickerer – 1962er Lincoln Continental Coupe, ...
... der offenbar einer von einer nur sehr kleinen Anzahl Prototypen ist, die ganz offiziell im Auftrag von Lincoln vom Karosseriebauer Derham Body Company gebaut wurden ...
... was von diesem Ding hier nicht behauptet werden kann:
Wenig ist über die Provenance dieses 1964er Lincoln Continental bekannt, ausser dass die ursprünglich riesige viertürige Cabriolet-Limousine «irgendwann von einem kalifornischen Karosseriebauer» (so steht's in der Ebay-Annonce) auf einen Zweitürer gekürzt wurde. Das automatische Verdeck aber blieb.
Ach ja, mit Muscle Cars geht sowas auch. Hier ein 1971er Plymouth Duster, ...
... das vom Besitzer als «flamboyant roofless deathtrap» (=extravagante, dachlose Todesfalle) bezeichnet wird. Dies wohl, weil das Auto (wie alle hier gezeigten Autos, übrigens), den PS-starken V8-Motor unter der Haube belässt, was beim extrem verkürzten Radstand gewiss zu, sagen wir mal, ‹interessanten› Fahreigenschaften führt, ...
... was gewiss für diesen 1970er Chevrolet Chevelle auch gilt:
Das Ding hat einen 7-Liter-Stroker-Motor und Pro-Street-Hinterachse mit entsprechender Dragster-Bereifung. Vermutlich macht's einen Rückwärtssalto schon bei dezenter Betätigung des Gaspedals.
Dieser Ford Mustang Shorty ist eine Einzelanfertigung aus dem Jahr 1965, der von Ford als Promovehikel eingesetzt wurde:
Sieht vielleicht süss aus, ist aber dank seines 4,9-Liter-Motors laut seinem Besitzer «gefährlich schnell».
Okay und hier noch der unglaubliche, von Custom-Car-Designer Murray Pfaff gebaute «Imperial Speedster»:
Ursprünglich ein viertüriger Chrysler Imperial Crown Custom aus dem Jahr 1959, wurden 10'000 Arbeitsstunden aufgewendet, um dieses Juwel zu bauen. Gekürzt wurde das Auto insgesamt um 1,32 Meter. Doch auch wurden 20 cm der Breite entnommen sowie 8 cm der Karosseriehöhe. Die Hinterachse stammt von einem Dodge Viper und unter der Haube hat es einen 6,1-Liter-SRT-HEMI-Motor ... ach, seht selbst: