Was die Leute früher alles in LP-Hüllen versteckten ... und mit der Zeit dort vergessen haben! Nun, all diese Dinge gibt es beim Instagram-Account «Things I Found In Records» zu bestaunen, der von Jeff Ogiba geführt wird, seines Zeichens Betreiber des Black-Gold-Plattenladens in Brooklyn NY. «Zeugs, das ich in Plattenhüllen gefunden habe» – der Name ist Programm:
«Kauft man alte Plattensammlungen auf», so Ogiba im Interview mit dem Online-Magazin Dangerous Minds, «betreibt man gewissermassen Archäologie über den Menschen, dem man sie abgekauft hat. Wenn man Zeugs in den Plattenhüllen versteckt findet, verstärkt es die Verbindung zum Vorbesitzer.»
In der Hülle von «The Pack Is Back» (1986) der Metal-Band Raven fand Ogiba einen verschlossenen Briefumschlag adressiert an «die Eltern von Paul West». Darin war eine nicht bestandene Mathe-Prüfung, verziert mit Pauls Bleistift-Zeichnungen: Das Batman-Logo sowie ein Rocker-Typ, der vermutlich Mötley-Crüe-Maskottchen Allister Fiend darstellen soll.
Der spannendste Fund war eine Liebesbrief-Sammlung von zwei verheirateten Männern, die sich 1975 in Los Angeles verliebt hatten. Einer war Pilot, der andere Schauspieler. «Ich will ebenfalls nicht deine Familie verletzen. Lassen wir diese Erinnerung uns alleine gehören.» Die Briefe wurden im Album zum Soundtrack des Musicals «Jesus Christ Superstar» gefunden.
Weiter Beispiele gefällig? Bitte sehr:
Ein «interessantes» Blatt in dieser LP der Surfaris ...
... und ein vergessener Joint in diesem Beatles-Best-of.
Ach, wie süss: ein Abschlussfeier-Porträt im Kiss-Album.
Und was finden wir in der Hülle der Black-Metal-Pioniere Venom? Ta-daaa: christliche Propaganda!
In «All-time Country and Western Hits»: «666 TO HELL BASTARD!!!»
Oh. Ein netter Schnappschuss in diesem Donna-Summer-Album:
Ein grossartiges Reggae-Album von The Undivided sowie ... Privatfotos.
«Purple Rain». Tja.
«Für David – in ewiger Liebe. Für private Partys: 1-578-4513».
Und nun zur Abteilung «liebevolle Fan-Kunst»: Jim Morrison von den Doors ist gar nicht schlecht geglückt, ...
... während Paul McCartney ... es geht.
Cher? Bist du es?
Und das soll wohl Cramps-Schlagzeuger Nick Knox sein.
Jethro-Tull-Hörer wählen ... republikanisch?
Hallo, Schatz. Zum Geburtstag gibt's eine Folk-Blues-LP. Und eine Glückwunschkarte mit Miss Piggy, weil's so schön passt.
Moody Blues ... QUETSCH!
So schön! Ein Weihnachtsgruss!
Ein Schulzeugnis. Genügend ist es einzig in Biologie und «General Arts». Trotzdem bestanden. «Geniesse die Ferien», schreibt noch der Rektor.
«Steph – du weisst, wie viel mir diese Platte bedeutet. Doch seit ich dich kennengelernt habe, habe ich keine Wahl, als sie dir zu schenken.» Jö. Das muss echte Liebe gewesen sein.
«Ich liebe die Monkees» (100 x), «Ich liebe Davy Jones» (100 x), «Ich liebe Mickey Dolenz» (100 x) ... wenn Fan-Liebe mit Schönschreibübungen kombiniert wird.
«Liebe Mami und Papi [...] Ich bin nun 18 und kann meine eigenen Entscheidungen treffen.» Der Kontext: Mami und Papi halten nicht besonders viel von Craig, offenbar der Vater des Kindes im Bauch ihrer 18-jährigen Tochter.
Yeah. In der Disco-Plattenhülle den dazu passenden Kleiderkatalog!
Im AC/DC-Album «Let There Be Rock» ein Kruzifix. Darauf steht: «Ich bin katholisch. Im Falle von Gefahr bitte einen Priester holen!»
Neujahrsvorsätze 1974, in «Pet Sounds» von The Beach Boys gefunden: abnehmen, «Olivia lieben», «mein Leben mehr lieben».
Hach, was versteckte da ein Teenie anno dazumal in Al Stewarts «Year of the Cat»? Ach, wie süss – ein Exemplar von «High Society»!