Anstatt sich von der Angst, etwas Falsches zu sagen, lähmen zu lassen einfach absichtlich Falsches sagen – so macht es immerhin Spass. Seid allzeit bereit, euch betroffen und angegriffen zu fühlen. Viel Spass!
Visuelle Übersetzung der Leseanweisung:
Das legendär unkomplizierte und direkte Mann-Sein kann nur umgesetzt werden, solange alle Beteiligten nach dem ungeschriebenen Kodex der Männerschaft spielen. Das ist leider nicht automatisch gegeben, tummeln sich doch ab und an Querulanten unter die männliche Bruderschaft. Nadelstiche generellen Misstrauens werden gesetzt.
Global betrachtet macht die gesamte männliche Bevölkerung eine jahrhundertealte Glaubwürdigkeitskrise durch. Ach, sprechen wir es doch aus. Das Ausmass einer Grippe, die explizit in einem männlichen Körper wütet.
Der Frust auf Männerseite, der sich durch dieses Nicht-Verstanden-Werden zusehends manifestiert, entlädt sich beispielsweise im konsequenten Nicht-Runterklappen der WC-Brille. Auch weitere Mysterien der Menschheit können darauf zurückgeführt werden:
Während Männer während hunderten von Jahren ihr geschlechtliches Gegenstück erfolgreich unterjocht haben, weht mittlerweile ein anderer Wind. Welche unterstützende Rolle den Trägern von mindestens einem Y-Chromosom in diesem überfälligen Emanzipationsprozess zukommt, ist bisweilen noch nicht definiert. Update folgt (?).
PS: Das Jacken-Motiv ist als symbolisch zu verstehen.
Haben die 1950er angerufen und wollen ihr Rollenbild zurück? Meinetwegen. Verneint, bestreitet, widerlegt – reibt euch an der Wahrheit eure zarte Haut auf. Es gibt jedenfalls mindestens einen Druck, der vermutlich bis in alle Ewigkeiten ausschliesslich auf männlichen Schultern ruhen wird.
Während die Gesellschaft stets eine sehr starre Vorstellung eines weiblichen Idealtypus hat, nach dem sie dann selbstgefällig und rücksichtslos urteilen kann, herrscht bezüglich männlichen Rollenbildern eine ziemliche Heterogenität und vor allem eine breite Auswahl. Als Mann ist irgendwie alles okay. Das verwirrt.
Aus obiger Problematik leitet sich direkt die nächste Schwierigkeit als Mann ab. Denn in gewissen, gerade den Idealtypus tangierenden Thematiken, wird von Männern ein Fingerspitzengefühl erwartet, das jenes von Thierry Carrel um Längen schlägt. Völlig unfair.
Frauen tragen Kinder aus, dulden den monatlichen Zyklus und sind sind weitaus anfälliger auf Harnwegsinfektionen. Männer hingegen müssen damit zurecht kommen, morgens unter Umständen Wasser zu lassen unter suboptimal harten Bedingungen. Ein klares Unentschieden, oder?