Langnaus Sportchef Jörg Reber hat seine siebte von acht Ausländerlizenz für Cam Barker eingelöst. Schliesslich sind die Ausländer-Lizenzen zum Brauchen da und nicht zum «Chücheln». Er hat den unsanften Riesen (191 cm/99 kg) beim «Rampenverkauf» des KHL-Teams Slovan Bratislava als Ersatz für Rock’n’Roller Ville Koistinen erstanden – und nun gleich auf Lugano losgelassen.
Der 31-jährige Erstrunden-Draft von 2004 (Chicagos Nummer 3) darf durchaus als «Rolex vom Transferwühltisch» bezeichnet werden. Seit Peter Sullivan im Herbst 1981 hatte nie mehr ein Ausländer in Langnau einen so spektakulären Einstand. Sullivan buchte damals in seinem ersten Spiel beim Industrie Cup in Biel beim 7:6 gegen Biel sechs Treffer und gab den Assist zum einzigen Tor, das er nicht selber erzielte.
Cam Barker legte gegen Lugano zum 2:0 auf, buchte das 3:0 (worauf sich Goalie Daniel Manzato auswechseln liess), traf einmal den Pfosten und checkte Luganos Schillerfalter Linus Klasen in der 47. Minute ins Land der Träume. Der Schwede schied mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung aus.
Diese Szene gab zu reden. Barker wurde richtigerweise von den Schiedsrichtern unter die Dusche geschickt. Die Kritik an den Refs – sie leiteten diese Partie sehr gut – ist unberechtigt. Es war eine ähnliche Situation wie beim Derby vom 6. Januar in Bern (3:2 n.V), als SCB-Topskorer Mark Arcobello Langnaus Gelbhelm Antti Erkinjuntti verletzt hatte.
Nun hat Barker Klasen erwischt, als der Schwede ganz klar nicht mehr im Scheibenbesitz war. Also nicht mit einem Check rechnen musste. Deshalb hier die gleiche Strafe: Fünf Minuten plus Restausschluss für Behinderung mit Verletzungsfolge.
➡️Der neue Ausländer der #SCL Tigers, Cam Barker, schoss erst ein Tor und machte dann das 👇😬 #MySportsCH #NationalLeague pic.twitter.com/zgT69kSpGx
— MySportsCH (@MySports_CH) 12. Januar 2018
Ob es für Barker eine oder zwei Spielsperren absetzt, ist offen. Die Liga hat wegen des Checks gegen Klasens Kopf ein Verfahren eingeleitet. Der Schwede fehlt Lugano heute gegen Servette.