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Für die richtige Stimmung im Stadtderby sorgen die Atlético-Fans schon vor dem Anpfiff: Ihre Choreo richtet sich gegen Real Madrid und dessen Anhänger: «Stolz, nicht so zu sein wie ihr», lautet die deutliche Botschaft.
Und die Atlético-Fans sind tatsächlich nicht wie die Real-Fans. Als sich kurz vor Schluss ein Wolkenbruch über dem Stadion ergiesst, bejubeln sie ihr Team noch immer enthusiastisch, obwohl der Traum vom Champions-League-Final längst geplatzt ist. Etwas wasserscheu sind dagegen die Anhänger der Königlichen:
Nach 16 Minuten ist im Vicente Calderon die Hölle los: Fernando Torres wird im Strafraum von Raphael Varane gelegt, der anschliessende Elfmeter wird zum 2:0 durch Antoine Griezmann verwandelt.
Doch der Penalty hätte nicht zählen dürfen. Der Franzose rutschte bei der Ausführung leicht aus und schoss sich deshalb mit links selbst auf den rechten Fuss. Von dort flog der Ball ins Tor.
Für Schiedsrichter Cüneyt Cakir war dies jedoch kaum zu sehen, korrekterweise hätte es aber indirekten Freistoss für Real Madrid geben müssen.
Griezmann's penalty shouldn't have counted. Kicks the ball with left and it makes contact with his right. Tough for officials to see it. pic.twitter.com/ugsy2P4Air
— Kristian Jack (@KristianJack) 10. Mai 2017
Dass Atlético gegen Real voll auf den Körper spielt, bekommt auch Cristiano Ronaldo zu spüren. Godin rammt den Weltfussballer rücksichtslos über den Haufen und sieht dafür den gelben Karton. Immerhin wissen wir jetzt, woher die Vorlage für die Ronaldo-Büste auf Madeira kommt.
Das Super-Dribbling von Karim Benzema ist natürlich DAS Thema des Halbfinal-Rückspiels. Auch wenn sich die Atlético-Verteidiger ziemlich naiv anstellen, verdient sich der Franzose mit seiner Aktion das Prädikat «Weltklasse». Das daraus folgende Tor durch Isco ist der Genickbruch für die «Colchoneros».
Zidane: "I asked [Benzema] how he managed to beat three defenders like that in such a tight space and even he didn't know." pic.twitter.com/QyOJ5UGXzg
— POOJA PR.. (@PoojaMedia) 11. Mai 2017
Das 1:2 von Isco kurz vor der Pause bedeutet, dass Real Madrid nun 61 Pflichtspiele in Folge getroffen hat. Damit haben die Spanier den Rekord von Bayern München aus der Saison 2013/14 eingestellt.
Real Madrid have now scored in 61 consecutive games across all competitions.
— Squawka Football (@Squawka) 10. Mai 2017
They somehow found a way through. pic.twitter.com/dpSCqhj1bD
Cristiano Ronaldo musste nicht nur körperlich einiges einstecken, sondern auch verbal. Kurz vor der Pause liefern sich der Portugiese und Fernando Torres folgenden hochstehenden Dialog.
Fernando Torres: «Was ist los mit dir, du Clown?»
Cristiano Ronaldo: «Geh' nach Hause, Idiot!»
Fernando Torres: «Hurensohn!»
Dass Real Madrid auch in der zweiten Halbzeit nicht mehr ins Schwitzen kommt, haben die Real-Spieler ihrem Schlussmann Keylor Navas zu verdanken. Er hält gegen Kevin Gameiro mirakulös und verhindert damit eine heisse Schlussphase.
Letztendlich zieht Real Madrid verdient und ungefährdet in den Final. Dort haben sie die Chance, als erstes Team überhaupt den Champions-League-Titel zu verteidigen. Im Endspiel wartet mit Juventus aber sowas wie der Angstgegner der Madrilenen, von den letzten sieben Duellen hat Real gegen die Italiener nur eines gewonnen.