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«Benz» und «VW» als Decknamen – funktionierte so das FIFA-Schmiergeld-System?

epa06331457 (FILE) - A man enters the Brooklyn federal court in Brooklyn, New York, USA, 16 July 2015 (reissued 15 November 2017). Argentinian businessman Alejandro Burzaco testified on 14 November 20 ...
Am Bundesgericht von New York läuft derzeit der Prozess im FIFA-Korruptionsskandal.Bild: EPA/EPA

«Benz», «Kia» und «VW» als Decknamen – funktionierte so das FIFA-Schmiergeld-System?

Die Zahlungen von mutmasslichen Schmiergeldern an ehemalige Fussball-Funktionäre für die Vergabe von Fernsehrechten liefen offenbar nach einem ausgeklügelten System ab.
21.11.2017, 09:4821.11.2017, 10:32
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Im Prozess um den FIFA-Korruptionsskandal sagte der frühere Mitarbeiter einer argentinischen Sportmarketingfirma, Santiago Pena, am Montag in New York nach Angaben der Nachrichtenagentur AP, dass die Funktionäre dabei Fantasienamen erhalten hätten. Diese hätten auf Namen bekannter Automarken und -Herstellern beruht.

In Dokumenten der Firma wurde Rafael Esquivel, Ex-Präsident des venezolanischen Fussballverbands, etwa «Benz» nach der Marke Mercedes-Benz getauft. Zudem wird eine Zahlung an «Benz» von 750'000 Dollar (639'000 Euro) für «Q2022» genannt, was für «Katar 2022» - nach englischer Schreibweise mit «Q» - stehen könnte. Luis Chiriboga, der frühere Präsident des Verbands in Ecuador, sei «Toyota» genannt worden und sei mit einer Zahlung über 500'000 Dollar (426'000 Euro) für «Q2022» gelistet worden.

Manuel Burga leaves federal court in the Brooklyn borough of New York, Friday, Nov. 17, 2017. Burga, of Peru, is one of three former South American soccer officials on trial in a U.S. case highlightin ...
Manuel Burga, ist einer der Angeklagten im FIFA-Korruptionsskandal.Bild: AP/AP

Andere Spitznamen seien «VW», «Kia», «Fiat» sowie «Honda» für Juan Angel Napout gewesen. Napout ist der ehemalige Präsident des südamerikanischen Fussballverbandes Conmebol und von Paraguays Verband. Napout sowie Jose Maria Marin (ehemals Präsident des brasilianischen Verbandes) und Manuel Burga (ehemals Präsident von Perus Verband) stehen im Zentrum des Prozesses in New York.

Das Trio soll Schmiergelder in Millionenhöhe angenommen haben. Als Gegenleistung sollen sie lukrative TV- und Sponsorenrechte für Fussballturniere an eine Marketingfirma vergeben haben. Mehr als 40 Personen haben sich inzwischen schuldig bekannt, mehr als zwei Jahrzehnte Schmiergelder in Millionenhöhe angenommen zu haben. (abu/sda/dpa)

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3 Kommentare
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Jugendveteran
21.11.2017 10:28registriert April 2016
Q2022 - wie ausgeklügelt!
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