Saukalt draussen, gell? Da hilft nur eins: Comfort Food! Herzhafte Rezepte, die Körper und Seele von innen wärmen! Dabei empfehle ich mit Nachdruck: Leute, ihr müsst mehr Curry kochen! Und damit meine ich nicht etwa Riz Casimir mit dem hellgelben «Cörry-Söseli», sondern das echte Zeugs, wie es etwa in Indien, Pakistan, Grossbritannien und – per sofort – auch bei euch zuhause gegessen wird.
Nun denkt vielleicht der eine oder andere, die traditionelle indische Küche bedarf doch etlicher Vorbereitungszeit und ausserdem die tatkräftige Unterstützung der Mutter, dreier Tanten, zweier Grossmütter und der Nachbarin und deren Schwester, die zudem alle separat behaupten, die einzig richtige Version von aloo gobi zu kennen. Entwarnung: Man kann heutzutage unter gewöhnlichen westeuropäischen Alltagsbedingungen authentisch Curry kochen. Anleitungen dazu gibt es einige. Ich, etwa, empfehle etwa das folgende Meisterwerk:
Bild: AP
Nein, ich bekomme weder eine Provision, noch ist watson irgendwie an Frau Sodhas Veröffentlichung beteiligt. Es ist schlicht ein hammergutes Kochbuch (und einige der folgenden Rezepte habe ich daraus). Meines Wissens sind Meeras Bücher auch auf Deutsch erhältlich ... item – der Titel ist Programm: Food aus Indien – aber unter gewöhnlichen hiesigen Bedingungen gekocht.
Nun los zu den Rezepten – der Winter ist noch lang!
2 x 400g Kichererbsen aus der Dose, abgespült und abgetropft
1,5 TL Salz
1,5 TL Koriander, gemahlen
1,5 TL Kreuzkümmel, gemahlen
1 TL Chilipulver
1 TL Kurkuma
200g Federkohl, grob gehackt
Zubereitung
Öl in einer Pfanne erhitzen, Senfsamen und Kreuzkümmel bei mittlerer Hitze dazugeben. Eine Minute lang rühren, bis man den Kreuzkümmel riechen kann und/oder erste Senfkörner zu platzen beginnen. Zwiebel beigeben und 10-12 Minuten glasig dünsten; danach den Knoblauch dazugeben und eine weitere Minute braten. Die Tomaten und das Tomatenmark dazugeben, umrühren und zirka 5 Minuten kochen lassen.
Nach diesen 5 Minuten die Kichererbsen beigeben, gefolgt vom Koriander, Kreuzkümmel, Chili, Kurkuma und Salz. Vorsichtig mischen und mit 2 cm heissem Wasser übergiessen.
Pfanne zudecken und 5 Minuten köcheln lassen. Den gehackten Federkohl nach und nach zugeben, umrühren und nochmals den Deckel aufsetzen. Weitere zirka 5 Minuten kochen lassen, bis der Grünkohl weich und zart ist.
Mit Chapattis- oder Basmatireis und ein paar Löffeln Joghurt servieren.
Coconut Fish Curry
Bild: shutterstock
Zutaten
1 EL Ingwer-Knoblauch-Paste
1 grüne Chilischote, sehr fein gehackt
3 EL Kokosfett oder Rapsöl
20 frische Curry-Blätter (falls möglich)
2 mittelgrosse Zwiebeln, in feine Scheiben geschnitten
2 grosse, reife Tomaten, geviertelt
1,5 TL Salz
3⁄4 TL Kurkuma
1 TL Chilipulver
300 ml Kokosmilch
4 weisse, festkochende Fischfilets ohne Haut (je 150–180g, MSC-zertifiziert), z.B. Seehecht, Schellfisch, Kabeljau etc.
1 Limette, geviertelt
Zubereitung
Öl in einer Pfanne mit breitem Boden erhitzen. Bei mittlerer Hitze Curryblätter beigeben, gefolgt von den Zwiebeln. Unter Rühren 8 bis 10 Minuten braten, bis die Zwiebeln hellgold sind.
Ingwer-Knoblauch-Paste und fein gehackte grüne Chili beigeben und weitere 2 bis 3 Minuten köcheln lassen. Dann die Tomaten, Salz, Kurkuma und Chilipulver hinzufügen. Deckel aufsetzen und einige Minuten kochen lassen.
Kokosmilch mit 100 ml Wasser in die Pfanne geben; zum Kochen bringen. Fischfilets hinzufügen, Hitze etwas herunterdrehen, Pfanne zudecken und 5 bis 7 Minuten köcheln, bis der Fisch gar ist.
Mit frischem Limettensaft beträufeln und mit Basmatireis servieren.
Zwiebeln bei mittlerer Hitze im Ghee oder Öl goldbraun braten.
Ingwer-Knoblauchpaste, Chili- und Kurkuma-Pulver beigeben und eine Minute rühren.
Fleisch hinzufügen und anbräunen. Danach die grünen Chilischoten und Tomaten hinzufügen. Zwei Weingläser Wasser beigeben und mit Salz abschmecken. Zum Kochen bringen und 30-40 Minuten lang zugedeckt auf kleiner Flamme köcheln lassen.
Hitze etwas erhöhen und Jaggery oder Zucker und den Essig begeben und weitere 5-10 Minuten einkochen lassen. Vom Feuer nehmen und mit frischen Korianderblättern garnieren.
Um die sali zu machen, Kartoffeln in feinste Strohhalme – pommes allumettes – schneiden. Ein paar Minuten in kaltem Salzwasser einweichen. Abtropfen lassen und vorsichtig mit Küchenpapier trocknen. Die Strohkartoffeln in sehr heissem Öl frittieren, bis sie goldbraun und knusprig sind. Abtropfen lassen und leicht gesalzen mit dem boti servieren. (Ja, man kann auch Ofen-Pommes-Allumettes benutzen 😉)
2 grosse Auberginen, geviertelt, danach in 0,5 cm dicken Scheiben geschnitten.
Zubereitung
Ofen auf 200 Grad vorheizen. Auberginenstücke mit etwas Öl bestreichen und auf einem Backblech mit Backpapier 10 Minuten lang im Ofen backen. Danach zur Seite stellen.
Öl erhitzen und Zwiebeln darin auf mittlerer Flamme 6 bis 8 Minuten kochen lassen, bis sie weich und goldbraun sind. Grüne Chili und Ingwer-Knoblauch-Paste dazugeben und weitere 3 bis 4 Minuten unter häufigem Rühren kochen lassen. Halbierte Cherry-Tomaten hinzugegeben, sanft untermischen, zudecken und warten, bis die Tomaten weich werden (dies sollte etwa 10 Minuten dauern).
Salz, Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander, Tomatenmark und Zucker unterrühren. 150 ml warmes Wasser, sowie Auberginenstücke hinzufügen und vorsichtig unterrühren. Pfanne zudecken.
Etwa 10 bis 15 Minuten bei schwacher bis mittlerer Hitze kochen, bis die Aubergine zart und weich genug ist, um sie mit einem Holzlöffel zu schneiden. Abschmecken und mit einem Löffel Joghurt, einer Prise frischem Koriander und einem Stapel Naan servieren.
1.2 kg Hühnerschenkel ohne Haut oder 800g Hühnerfleisch ohne Bein
3 EL gemahlene Mandeln
1 TL Garam Masala
Zubereitung
Ghee und Öl auf mittlere Flamme erhitzen und Kreuzkümmel und Zimtstangen hinzufügen. Eine Minute lang im Öl ziehen lassen und dann Zwiebeln hinzufügen. 10 bis 12 Minuten unter gelegentlichem Rühren goldbraun dünsten.
Ingwer-Knoblauch-Paste zusammen mit dem grünen Chili hinzufügen und 2 Minuten lang leicht köcheln lassen, dann die Passata dazugeben und umrühren. Einige Minuten einkochen lassen, dann Tomatenmark, Kreuzkümmel, Kurkuma hinzufügen und mit zirka einem halben TL Salz abschmecken.
Löffelweise den Joghurt in das Curry hineinrühren. Zum Kochen bringen, das Huhn beigeben. Zudecken und bei schwacher Hitze ca. 25 Minuten weiterköcheln lassen. Die gemahlenen Mandeln und das Garam Masala dazugeben und weitere 5 Minuten kochen lassen.
Meeras Mutter sagt: «Serve with a tower of chapattis, hot fluffy naan bread or rice, and offer yoghurt at the table.»
1 grosse rote Zwiebel, in feine Scheiben geschnitten
1,5 EL Ingwer-Knoblauch-Paste
0,5 TL Kurkuma
1 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
0,5 TL Chilipulver
75g frische Kokosnuss, geraffelt (oder getrocknete Kokosraspeln, in etwas Wasser oder Kokosmilch aufgeweicht)
500g rohe, geschälte Riesengarnelen
1,5 EL frisch gepresster Limettensaft
etwas Salz zum Abschmecken
Zubereitung
Öl auf mittlere Hitze erhitzen, Curryblätter hinzufügen. Wenn sie zu knistern beginnen, Zwiebel beigeben und 8 Minuten lang dünsten, bis sie weich sind und anfangen zu bräunen.
Ingwer-Knoblauch-Paste dazugeben und 5 Minuten kochen lassen, dann Kurkuma, Pfeffer, Chili und Kokosnuss dazugeben. Die Garnelen unterrühren. 4 Minuten lang kochen lassen, oder bis sie rosa sind. Limettensaft dazugeben und mit Salz abschmecken. Abschliessend umrühren und die Hitze abschalten.
Channa Masala «Büezer Curry»
Bild: shutterstock
Zutaten
2 x 400g Kichererbsen aus der Dose, abgespült und abgetropft
1 EL Ingwer-Knoblauch-Paste
1 grüne Chilischote, fein geschnitten
3 EL Rapsöl
2 Zwiebeln, in Scheiben geschnitten
1 x 400g-Dose Pelati
1 EL Tomatenmark
1 TL Garam Masala
0,5 TL Kreuzkümmel, gemahlen
0,5 TL Chilipulver
0.5 TL Kurkuma
1.5 TL Salz
Zubereitung
Öl auf mittlere Hitze erhitzen, Zwiebeln beigeben und 10 bis 12 Minuten lang unter häufigem Rühren dünsten, bis sie goldbraun sind. Ingwer-Knoblauch-Paste und grüne Chili zugeben und unterrühren. Die Tomaten in die Pfanne geben und mit der Kelle zerdrücken. Tomatenmark hinzufügen, gut umrühren und 8 bis 10 Minuten lang kochen, bis eine reichhaltige, dicke Sauce entstanden ist.
Garam Masala, Salz, Kreuzkümmel, Chilipulver und Kurkuma hinzufügen und ein paar Minuten köcheln lassen, bevor du die Kichererbsen hinzufügst. Je nach Geschmack etwas Wasser hinzufügen – das Curry darf nicht zu dick sein. Abschmecken.
Mit Chapattis und Naan oder Puri servieren.
Zutaten, Beilagen und so?
Vielleicht kratzt sich da wer am Kopf und fragt sich, was denn genau Garam Masala oder Ingwer-Knoblauch-Paste ist ... alles halb so wild:
Ja, man benötigt sicherlich die einen oder anderen Kräuter und Gewürze. Doch das Meiste ist inzwischen in einer gut bestückten Filiale der üblichen CH-Supermarkets zu finden. Und für den Rest huscht man mal in den nächstgelegenen Asia Supermarkt und deckt sich ein: Dort werdet ihr alles finden, was man so braucht: All die Gewürze – gemahlen oder als getrocknete Samen –, den Garam Masala (ist eine häufig eingesetzte Gewürzmischung), den frischen Koriander, die Curry-Blätter, den Paneer, den Basmati-Reis, die Ingwer-Knoblauch-Paste und und und.
Die omnipräsente Ingwer-Knoblauch-Paste lohnt sich zu kaufen, denn bei jedem Rezept, das nach geriebener Ingwerwurzel und gepresstem Knoblauch verlangt (und das sind nicht wenige, glaubt mir), kann man sich mit der Paste aus dem Gläschen die Arbeit erleichtern. Alternativ kann man aber eine gehörige Masse frischen Knoblauch und Ingwer im Verhältnis 1:1 pürieren und in einem Eiswürfelbehälter im Kühlfach aufbewahren. Easy.
Und natürlich Papadams, Chappatis, Naan und solchen Kram.
Bild: Shutterstock
Eigentlich könnt ihr gleich noch einen Reiskocher besorgen, wenn ihr gleich dabei seid. Wenn man nur schon ein paar Mal im Monat asiatisch kocht, lohnt sich das allemal.
(Es geht aber auch in einer normalen Pfanne. Und zwar so.)Bild: Shutterstock
Und nun en Guete! Möge der Winter bald vorüber sein!
Und hier noch 11 absolute Curry-Klassiker, die du unbedingt beherrschen solltest:
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11 klassische Curry-Rezepte, die du unbedingt beherrschen solltest
Leute, ihr müsst mehr Curry kochen! Nein, keine Riz Casimir mit dem hellgelben «Cörry-Söseli», sondern das echte Zeugs, wie es etwa in Indien, Pakistan, Grossbritannien und – ja! – per sofort auch bei euch zuhause gegessen wird!
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Die beliebtesten Kommentare
dr. flöckli
01.03.2018 11:35registriert Januar 2017
Baroni ist wieder mal auf seinem "Real-Curry"- Kreuzzug😂
Wir haben dich vermisst Obi! Schön, dass du wieder Mal übers Kochen schreibst. Nichts gegen Chantal, aber ihre Rezeptvorschläge sind meistens nicht wirklich revolutionär und inspirierend (nimms nicht persönlich).
Aber Obi☝️ als Fan und regelmässiger Leser muss gesagt werden, der mit dem Curry wissen wir langsam (und der mit dem Rahm zu Pasta auch😉)