Wenn du zu den mehr als 100 Millionen Besitzern von Nintendos Spielekonsole Wii zählst, hast du garantiert schon einmal von «Wii Sports» gehört. Das 2006 veröffentlichte Spiel verbreitete sich nämlich wie ein Lauffeuer und fand den Weg in die Sammlung von rund 83 Millionen Wii-Gamern – bis heute Verkaufsrekord eines Spiels auf nur einer einzigen Plattform! Mit dem offiziellen Nachfolger «Nintendo Switch Sports» möchte der japanische Hersteller diesen Erfolg nur zu gerne wiederholen und führt dabei gleich drei komplett neue Sportarten ein. Was dich in Fussball, Badminton, Volleyball, Schwertkampf, Bowling und Tennis erwartet und weshalb es sich auch für dich lohnt, Ende April zum Joy-Con-Schwinger zu werden, haben wir für dich herausgefunden.
In «Nintendo Switch Sports» stehen dir von Beginn an sechs Sportarten zur Auswahl – mit Golf schiebt Nintendo im Herbst per kostenlosem Update eine zusätzliche Disziplin nach. Wie üblich in der Reihe steuerst du sie alle mit einem, zum Teil auch zwei Joy-Cons. Hier und dort musst du auch mal zusätzlich einen Aktionsknopf drücken, um etwa im Schwertkampf Chambara vom Angriffs- auf den Verteidigungsmodus zum Blocken zu wechseln. Die Eingabe erfolgt jedoch überwiegend über die Bewegungssensoren der Joy-Cons.
Im Tennis oder dem erstmals in der Reihe enthaltenen Badminton werden deine Schlagbewegungen entsprechend genau auf deine Spielfigur übertragen. Beim Chambara, das auch mit zwei Joy-Cons im Doppelschwertkampf bestritten werden kann, bestimmst du so die Schwerthaltung (horizontal, vertikal oder diagonal) für Attacken und Abwehr. Die im Bowling geworfenen Kugeln kannst du wiederum nach Belieben anschneiden, mit mehr oder weniger Kraft in Richtung der Pins pfeffern. Das war schon in «Wii Sports» mit der Wii-Remote so, die Bewegungssensoren der Joy-Cons arbeiten jedoch erheblich genauer, was Immersion und Spielbarkeit gleichermassen erhöht.
Während in diesen vier Sportarten stärker die Präzision deiner Bewegungen gefragt ist, geht es im ebenfalls brandneuen Volleyball mehr um das richtige Timing beim Baggern, Pritschen oder einem Netzblock. Um mehr als die richtigen Gesten zur richtigen Zeit auszuführen, musst du dich dort kaum kümmern, denn auch im Volleyball bringen sich dein Avatar sowie die Figuren deiner echten oder virtuellen Mit- und Gegenspieler automatisch in eine geeignete Position.
Du kannst, oder sagen wir besser du musst deine Spielfigur also nicht manuell übers Feld steuern, um einen Ball überhaupt erreichen zu können. Das klingt arg simpel gestrickt. Die dadurch erreichte Zugänglichkeit aber macht «Nintendo Switch Sports» für eine besonders breite Zielgruppe spielbar und unterhaltsam. Aber auch, wenn du ein fortgeschrittener Spieler oder Experte bist, bietet das System viel Raum zur Perfektion und wohl insbesondere in der bereits angekündigten Online-Profiliga Möglichkeiten, dich grösseren Herausforderungen zu stellen.
Die nachweislich weltweit und insbesondere in Europa beliebteste Sportart Fussball hält in «Nintendo Switch Sports» nicht nur erstmals Einzug in die Reihe, sondern ist auch spezieller als alle anderen. In den regulären Matches nutzt du hier tatsächlich den Stick, um deinen umfassend anpassbaren Avatar über das Spielfeld zu bewegen. Per Knopfdruck zündest du Sprints, die deine begrenzte Ausdauer langsam aufzehren.
Du kannst mit anderen Aktionsknöpfen zudem springen oder Pässe zu deinen Mitspielern schlagen. Bedauerlicherweise darfst du auch auf von der KI gesteuerte Team-Mitglieder nicht wechseln, also immer nur deine eigene Figur steuern, egal ob in One-on-one-Matches, mit Zweierteams oder zu viert. Gerade aufgrund des riesigen Balls dürfte der Fussball auch dich mehr als nur ein bisschen an «Rocket League» erinnern.
Du schiesst allerdings nicht per Knopfdruck, sondern mittels Bewegungssteuerung. Dabei nutzt du gezielt unterschiedliche Gesten für verschiedene Schussarten, um die Pille also zum Beispiel nach rechts oder links, flach oder hoch mit dem Joy-Con über den Platz respektive ins Tor zu befördern. Sogar Flugkopfbälle zählen zu deinem Repertoire.
Mit einem voraussichtlich im Sommer kostenlos nachgereichten Update wirst du die Schüsse aber auch intuitiver durch Tretbewegungen ausführen können. Dafür schnallst du dir den in der physischen Version enthaltenen Beingurt um, den du womöglich bereits aus dem «Ring Fit Adventure» kennst.
Während wir den in den normalen Partien noch nicht nutzen konnten, haben wir ihn im sogenannten Shootout-Modus bereits ausprobiert. Der erinnert entfernt an ein Elfmeter-Schiessen, wo du in ähnlicher Position stehst, jedoch von der KI geschlagene Flanken im (übrigens auch sonst leeren) Tor unterbringen musst. Der Wettstreit mit deinem Kontrahenten kann theoretisch unendlich weitergehen, wenn beide unentwegt treffen oder eben parallel vergeben. Deshalb wird das normalerweise riesige Tor später immer kleiner, sodass zunehmend mehr Präzision von dir gefordert ist, um den Ball im Netz zu versenken. Das macht definitiv viel Spass.
Ob die Beingurtschüsse aber auch in den regulären Matches einen Mehrwert bringen, wird man erst nach besagtem Update sagen können. Insgesamt aber überwiegen die positiven Eindrücke aus dem Hands-on deutlich.
Falls du Switch-Besitzer bist, solltest du dir den Release am 29. April in jedem Fall schon mal vormerken, zumal du hier mit Freunden und Familienmitgliedern wirklich aller Altergruppen Spass haben kannst.
«Nintendo Switch Sports» erscheint am 29. April 2022 exklusiv für Nintendo Switch sowohl als Download-Version im eShop als auch als physische Version inklusive eines Beingurts. Von Beginn an sind sechs Sportarten enthalten, im Herbst folgt Golf im Rahmen eines kostenlosen Updates.