Bis vor kurzem war William Sitwell Chefredaktor des britischen Magazins «Waitrose Food». Doch dann unterbreitete ihm eine freischaffende vegane Autorin einen Vorschlag. Für eine Artikelserie über pflanzliche Ernährung.
Das geriet dem angesehenen «Chefkoch-Kritiker», der selber Bücher schreibt, im Fernsehen auftritt und eine eigene Radio-Show hat, ganz offensichtlich in den falschen Hals.
Per E-Mail antwortete er:
New: The editor of Waitrose Food magazine proposed a series about "killing vegans” and force-feeding them meat after a vegan freelance journalist sent him a pitch https://t.co/qxQ0EG9U3S pic.twitter.com/PV43Oi7TH9
— Mark Di Stefano 🤙🏻 (@MarkDiStef) 29. Oktober 2018
Es kam, wie es kommen musste: Die E-Mail landete bei Buzzfeed ... und daraus entwickelte sich ein Shitstorm, man könnte auch sagen: eine Schlachtplatte.
Schliesslich sah sich Sitwell genötigt, zurückzutreten. Und er entschuldigte sich via Instagram bei allen Veganern, «die das Essen und das Leben lieben». Für «einen schlechten Witz» in «einer privaten E-Mail».
Nun muss man wissen, dass Waitrose & Partners, die Herausgeberin des Food-Magazins, nicht irgendeine Supermarkt-Kette ist, sondern königlich-britischer Hoflieferant, mit einem Jahresumsatz in Milliardenhöhe.
Hätte der gefallene Gastro-Kritiker doch besser darauf geachtet, was sein Brötchengeber erst kürzlich kommunizierte:
Da die Zahl der Konsumenten, «die sich für eine vegane, vegetarische und flexitäre Ernährung entscheiden», weiter steige, sei «der Umsatz mit veganen und vegetarischen Produkten im Vergleich zum Vorjahr um 85 Prozent gestiegen», teilte die Supermarkt-Kette mit. Titel der Medienmitteilung: «The Rise Of Vegan & Veggie».
«And the Haters», müsste man anfügen.
(dsc, via The Guardian)