Der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff hat sich gemäss eigenen Angaben im Oktober 2014 im Austausch für die IS-Geisel Peter Kassig angeboten. Kassig, ein ehemaliger US-Soldat, war 2012 in Syrien bei einem humanitären Einsatz vom IS entführt worden.
«Ich suchte Kontakt zur US-Botschaft und bot denen an, dass ich mich gegen ihn austauschen lasse», sagte Wallraff im Magazin der Süddeutschen Zeitung. Die Amerikaner lehnten Wallraffs Angebot jedoch ab – nicht zuletzt, weil die Überlebenschancen für den Deutschen als gering eingeschätzt wurden. Auch auf das Angebot des Journalisten, das Lösegeld durch private Spenden aufzubringen, gingen die USA nicht ein. Washington lehnt es prinzipiell ab, Lösegelder für entführte Landsleute zu zahlen.
Wallraff hätte sich mit seinem Tod in den Händen des IS abgefunden, wie er der Süddeutschen Zeitung sagt. «Hätte man mich öffentlich massakriert, hätte es in Deutschland eventuell muslimische Jugendliche, die sich zum IS hingezogen fühlen, und für die ich wegen meiner Initiativen für Einwanderer vielleicht eine Orientierung bin, nachdenklich gemacht und sie am Ende von Ihrem Entschluss abgebracht.»
Peter Kassig, der zeitweise mit den später ebenfalls getöteten Nicolas Henin und John Cantile in einer Zelle festgehalten wurde, wurde am 16. November 2014 vom Weissen Haus für tot erklärt. (wst)
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