13.12.2016, 06:5413.12.2016, 13:50
Syrische Regierungstruppen und ihre Verbündeten haben nach Angaben der Vereinten Nationen in den vergangenen Tagen mindestens 82 Zivilisten im Ostteil Aleppos getötet. Die Opfer seien regelrecht hingerichtet worden.
Unter ihnen seien auch elf Frauen und 13 Kinder, sagte der Sprecher des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte, Rupert Colville, am Dienstag in Genf. Er berief sich auf seiner Ansicht nach glaubwürdige Informationen von vor Ort hinzu.

Bild: ABDALRHMAN ISMAIL/REUTERS
Nach Angaben des Sprechers wurden die Gräuel «wahrscheinlich in den vergangenen 48 Stunden» in vier verschiedenen Bezirken des bisher von Rebellen gehaltenen Ostteils von Aleppo begangen.
Die seit Jahren umkämpfte Grossstadt Aleppo steht kurz vor der vollständigen Eroberung durch die syrische Armee, die durch russische Luftangriffe unterstützt wird. Die Mitte November gestartete Offensive auf die Rebellenviertel im Osten der Stadt gehe «in die Endphase», hatte ein syrischer Armee-Vertreter am Montag gesagt.
«Vollständiger Zusammenbruch »
«Der Kampf um Aleppo hat sein Ende erreicht», berichtete auch der Direktor der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman. Er sprach von einem «vollständigen Zusammenbruch» bei den Rebellen. Sie kontrollierten nur noch etwa drei Prozent ihres bisherigen Einflussgebietes.

Syrische Soldaten machen Pause.Bild: STRINGER/EPA/KEYSTONE
Binnen 24 Stunden sind laut Beobachtungsstelle mehr als 10'000 Zivilisten aus den seit 2012 von den Rebellen gehaltenen Vierteln in Ost-Aleppo geflüchtet. Bei den Kämpfen sind nach Angaben der Beobachter mindestens 60 Menschen getötet worden. Darunter seien auch zahlreiche Zivilisten, berichtete die Beobachtungsstelle in der Nacht.
Zuletzt waren nach Angaben der Vereinten Nationen rund 40'000 Menschen aus dem Ostteil Aleppos geflohen. Der vollständige Fall der Stadt in Regierungshände wäre die schwerste Niederlage für die Rebellen in dem seit 2011 währenden Konflikt in Syrien. In West-Aleppo waren am Montagabend bereits Freudenschüsse zu hören. Das staatliche syrische Fernsehen zeigte feiernde Menschen, die Bilder von Staatschef Baschar al-Assad und syrische Flaggen hochhielten. (sda/dpa/afp)
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