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Hilfe für Assad: Russland kämpft mit Bodentruppen in Syrien

Hilfe für Assad: Russland kämpft mit Bodentruppen in Syrien

Wladimir Putin bestreitet es, doch Recherchen des «Spiegel» ergeben: Russland setzt zur Unterstützung des syrischen Diktators auch Bodentruppen und Artillerie ein. Zwei Soldaten einer Speznas-Brigade sind bereits gefallen.
27.11.2015, 18:0828.11.2015, 14:58
Spiegel online
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Russischer Stützpunkt in Latakia (Archivfoto): Verstärkte Schlagkraft.
Russischer Stützpunkt in Latakia (Archivfoto): Verstärkte Schlagkraft.
Bild: GeoNorth, AllSource Analysis, Airbus

Der Kreml baut trotz entgegengesetzter Beteuerungen von Präsident Wladimir Putin seine Militärhilfe für das Regime von Syriens Diktator Baschar al-Assad aus. Mittlerweile werden nach Informationen des «Spiegel» auch russische Bodentruppen eingesetzt.

Mindestens zwei russische Soldaten sind demnach bereits im Syrieneinsatz gefallen. Sie gehörten zu einer Eliteeinheit des Militärgeheimdienstes GRU, genauer: zur 22. Speznas-Brigade, die nahe Rostow am Don stationiert ist. Dort fanden am 12. November auch die Beerdigungen statt. In den russischen Medien durfte der Tod der Soldaten nicht erwähnt werden.

Russischer Kampfjet von der Türkei abgeschossen

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Russischer Kampfjet von der Türkei abgeschossen
Die türkische Luftwaffe hat am Dienstag ein russisches Kampfflugzeug an der syrischen Grenze abgeschossen: Der türkische TV-Sender HaberTurk hat Videoaufnahmen veröffentlicht, die den Absschuss des Kampfjets zeigen sollen.
quelle: epa/haberturk tv channel / haberturk tv channel
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Russland unterstützt das Regime von Assad mit Luftschlägen – und auch mit Truppentransporten und Artillerie: So bringen russische Militärflugzeuge vom Typ Iljuschin, aber auch grosse Mi-24-Hubschrauber Assads Kämpfer ins Einsatzgebiet.

Moskau verstärkt die syrische Schlagkraft ausserdem offenbar mit Haubitzen vom Typ Msta-B, die zur 120. russischen Artilleriebrigade gehören – eine Einheit, die eigentlich in Sibirien stationiert ist.

Jetzt auf

Am Freitag brachte Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius eine Einbeziehung der Soldaten des Assad-Regimes im Kampf gegen den sogenannten «Islamischen Staat» («IS») ins Spiel. Bei der Bekämpfung der Extremisten gebe es «zwei Massnahmen: Bombardierungen und Truppen am Boden», sagte Fabius im Radiosender RTL.

Die Bodentruppen könnten nicht von Frankreich gestellt werden, aber von Einheiten der oppositionellen Freien Syrischen Armee, von sunnitischen arabischen Truppen «und warum nicht auch von Regierungstruppen?», sagte Fabius. Westliche Staaten hatten bisher eine Zusammenarbeit mit Assad ausgeschlossen.

So lebt der russische Soldat in Syrien: Sogar eine fahrbare Sauna ist am Start

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So lebt der russische Soldat in Syrien: Sogar eine fahrbare Sauna ist am Start
Wie leben die russichen Soldaten auf dem Fliegerhorst im syrischen Latakia? Murad Gazdiev, «Embedded Journalist» von «Russia Today• führt uns herum. Hier die Feldküche mit dem Klischee von einem Koch im Hintergrund (Screenshot: YouTube)
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16 Kommentare
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DerWeise
27.11.2015 19:20registriert Februar 2014
Was!? Skandal! Russland setzt sich für sein Interessen ein, unglaublich!

*IronieOff

..wie jeder andere Staat.

Der Spiegel, DIE objektive Zeitung
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Marmot
27.11.2015 18:53registriert November 2015
Beim "Spiegel" kann man bei solchen Themen gleich aufhören zu lesen.
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Sverige
27.11.2015 18:48registriert November 2015
Putin macht wenigstens Dampf, Druck. Nicht so wie die USA, NATO und EU. Letztere Drei sind doch verantwortlich dass es so viele Migranten und Flüchtlinge zu uns zieht. Würde doch nicht mehr in dessen Schema passen, würde die Asylmaschinerie nicht mehr rentieren. Go Putin Go!!
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