International
USA

Kim Jong Uns Neujahrsgrüsse an Trump

«Neuen Weg ausloten»: Kims Neujahrsgrüsse an Trump sind nicht sehr nett

01.01.2019, 06:1201.01.2019, 09:33
Mehr «International»
In this undated image from video distributed on Tuesday, Jan. 1, 2019, by North Korean broadcaster KRT, North Korean leader Kim Jong Un delivers a speech in North Korea. Kim says he hopes to extend hi ...
Bild: AP/KRT via AP

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un droht im Streit um das Atomwaffenprogramm seines Landes mit einer Abkehr vom Annäherungskurs. Dies, falls die USA an ihren Sanktionen festhalten.

In seiner Neujahrsansprache bekräftigte Kim am Dienstag zwar die Absicht zur atomaren Abrüstung und Fortsetzung der Gipfeldiplomatie mit den USA. Ausserdem betonte er, US-Präsident Donald Trump jederzeit treffen zu können. Doch warf er Washington vor, Zusagen nicht einhalten zu wollen und Pjöngjang einseitige Abrüstungsschritte abzupressen.

«Falls die USA ihre vor der ganzen Welt gemachten Versprechen nicht erfüllen, unsere Geduld falsch einschätzen und an Sanktionen und Druckmitteln festhalten, um Dinge einseitig zu erzwingen, werden wir wahrscheinlich keine andere Wahl haben, als einen neuen Weg auszuloten», sagte Kim im staatlichen Fernsehen. Darüber hinaus forderte er, dass die Militärmanöver der USA mit Südkorea beendet werden und keine strategischen Waffen aus dem Ausland auf die koreanische Halbinsel gebracht werden dürften.

Rede auf Zetteln

Wie der von ihm angedeutete «neue Weg» aussehen könnte, liess Kim offen. Er setzte aber die wachsende Kritik Pjöngjangs an der Sanktionspolitik der USA in den vergangenen Wochen fort. Der in einen dunklen Anzug gekleidete Machthaber sass während seiner Rede in einem grossen Sessel in einem Arbeitsraum oder einer Bibliothek und las zum Teil von Zetteln ab.

People watch a TV news on a screen showing North Korean leader Kim Jong Un's New Year's speech, at Seoul Railway Station in Seoul, South Korea, Tuesday, Jan. 1, 2019. The letters on the scre ...
Bild: AP/AP

Die Verhandlungen zwischen Washington und Pjöngjang sind nach zwischenzeitlichen Signalen der Hoffnung wieder festgefahren. Die US-Regierung will an den eigenen Strafmassnahmen wie auch den Uno-Sanktionen gegen die kommunistische Führung Nordkoreas so lange festhalten, bis diese konkrete Abrüstungsschritte unternimmt.

Bei seinem historischen Gipfeltreffen mit Trump im Juni in Singapur hatte Kim seine Bereitschaft zur «kompletten Denuklearisierung» betont. Doch konkrete Zusagen, bis wann das Atomwaffenarsenal abgerüstet werden soll und wie die Gegenleistungen der USA aussehen könnten, blieben bisher aus. Die Führungen beider Länder streben derzeit einen weiteren Gipfel Anfang dieses Jahres an.

Erneut Neujahrsansprache als Zeitpunkt

Er habe den festen Willen, eine «neue Beziehung» zu den USA aufzubauen und dauerhaften Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu schaffen, sagte Kim. Die USA sollten «auf unsere aktiven Bemühungen mit glaubhaften Schritten und korrespondierendem Verhalten antworten», forderte er. Nach den grossen Spannungen 2017 wegen zahlreicher Raketentests und einem weiteren Atomtest durch Nordkorea hatte Kim in seiner Neujahrsansprache des vergangenen Jahres versöhnlichere Töne angeschlagen. Auch mit Südkorea trat Nordkorea in eine neue Phase der Zusammenarbeit und Aussöhnung ein.

An Südkorea gewandt rief Kim zu einer noch engeren Kooperation auf. Sein Land sei bereit, den Betrieb eines gemeinsamen Industrieparks sowie das gemeinsame Programm für Touren zum Kumgang-Gebirge an der Ostküste wieder aufzunehmen. Beide Projekte wurden in den vergangenen Jahren angesichts zunehmender Spannungen eingestellt. Einer Wiederaufnahme stehen die Sanktionen gegen Pjöngjang im Weg. (aeg/sda/afp/dpa)

Eine Woche voller «loco» Trump-Momente

Video: watson

Nordkorea

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Butschina
01.01.2019 10:20registriert August 2015
Für mich ist es schwer vorstellbar, dass Nordkorea abrüstet während es mit einer Nuklearmacht verhandelt. Besser wäre alle Nuklearmächte würden gemeinsam über eine generelle Denuklealisierung verhandeln.
465
Melden
Zum Kommentar
avatar
Blitzableiter
01.01.2019 11:11registriert Oktober 2015
Hab den Typen etwas vermisst 😂
334
Melden
Zum Kommentar
5
Zahl der Migranten in Irland nimmt wegen britischer Ruanda-Politik zu

Wegen der Gefahr, von Grossbritannien nach Ruanda abgeschoben zu werden, weichen irreguläre Migranten nach Angaben aus Dublin zunehmend nach Irland aus.

Zur Story