21 der wohl grossartigsten Bilder, die du je sehen wirst
Jessica Alba vermöbelt einen Paparazzo
Los Angeles, Mai 2005
Die Nullerjahre stellten wohl den Höhepunkt der ungebändigten Celebrity Culture dar, angeheizt durch eine scheinbar nie endende Flut von Paparazzi-Fotos, welche die Boulevardpresse überschwemmten. Und nicht wenige Prominente sahen ihren Alltag stark eingeschränkt durch die aufdringliche Schar von Fotografen, die ihnen auf Schritt und Tritt folgten. Nur logisch, dass ab und an die Wogen hochschlugen. Beim hier gezeigten Vorfall handelt es sich aber um einen inszenierten Stunt als Teil der Werbe-Promo der MTV Movie Awards 2005. Ein schönes Bild ist es trotzdem.
Ein Toast aufs letzte Rössli-Tram
Zürich, 5. August 1900
1896 gründete die Stadt Zürich den kommunalen Betrieb Städtische Strassenbahn Zürich (StStZ) und begann, die diversen, bis anhin privaten Strassenbahngesellschaften zu übernehmen, darunter auch die Zürcher Strassenbahn Gesellschaft (ZStG), die ein knapp neun Kilometer langes Pferdebahnlinien-Netz betrieb. Mit dieser Übernahme folgte auch die Elektrifizierung des gesamten Tramnetzes – und am 5. August 1900 wurde beim Bahnhof Tiefenbrunnen das letzte Rössli-Tram auf seine letzte Fahrt geschickt.
Billie und Mister
New York City, 1947
Billie Holiday war eine Über-Ikone des Jazz, bereits zu Lebzeiten eine Legende, die von ihren Fans liebevoll als Lady Day verehrt wurde. Auch war Billie Holiday zeitlebens ... eine Hündlerin, die eine ganze Schar vierbeiniger Begleiter hatte, von denen der bekannteste ihr Boxer namens Mister war, der sie auf Tournee begleitete.
Boogie mit Boris
Rostow am Don, Russland, 1996
Der russische Präsident Boris Jelzin war nie jemand, der sich strikt an irgendwelche Verhaltensregeln hielt. Unzählige Anekdoten kursieren über seine spontanen Streiche (ob nun unter Alkoholeinfluss oder nicht). So war niemand allzu erstaunt, als er während einer Wahlkampfveranstaltung in Rostow am Don spontan auf die Bühne einer Rockshow stieg, um das Tanzbein zu schwingen. Erst später stellte sich heraus, dass er einige Tage zuvor noch einen Herzinfarkt erlitten hatte.
«Langsam gefällt es mir hier in England»
London, 18. Juni 1963
Zitieren wir doch gleich die Bildunterschrift der damaligen Pressemitteilung: «Der amerikanische Schwergewichtsboxer Cassius Clay (später Muhammad Ali, 1942–2016) entspannt sich mit seinen Freundinnen Brenda Howell, Norma Lindo, Kathleen O'Flaherty und Hallie Hemmings in seinem Londoner Hotelzimmer.» Später am selben Tag bestritt Ali einen Kampf gegen den Briten Henry Cooper – bekanntlich einer von nur vier Kämpfen in seiner Karriere, in denen er offiziell von seinem Gegner zu Boden geschlagen wurde. Ali gewann, nachdem der Ringrichter den Kampf in der fünften Runde abgebrochen hatte, weil Cooper aufgrund einer Wunde am linken Auge stark blutete.
«Mutter» ist immer noch da
Paris, bis dato
Gemeint ist Norman Bates' Mutter aus dem Horror-Klassiker «Psycho» (1960) – beziehungsweise zumindest ihr Schädel. Diesen nämlich bekam der berühmte französische Filmkurator Henri Langlois als Geschenk, weil «Psycho»-Regisseur Alfred Hitchcock davon ausging, dass ein amerikanisches Museum ihn «wahrscheinlich verkaufen oder verlieren» würde. Die Requisite kann heute im Pariser Musée de la Cinémathèque besichtigt werden.
Die Hollywood-Delegation beim March on Washington
Washington, D.C., 28. August 1963
Der March on Washington for Jobs and Freedom (kurz «Marsch auf Washington») gilt als einer der Höhepunkte der Bürgerrechtsbewegung in den USA. Es versammelten sich 250'000 Menschen vor dem Lincoln Memorial in Washington, D.C. und forderten das Ende der Rassendiskriminierung. Martin Luther King hielt auf der Veranstaltung seine berühmte Rede «I Have a Dream». Mit dabei waren auch etliche Persönlichkeiten aus Kunst und Unterhaltung – an prominenter Stelle die hier gezeigten Hollywood-Stars Harry Belafonte, Charlton Heston, Burt Lancaster und Sidney Poitier (v. l.). Belafonte engagierte sich besonders aktiv in der Bürgerrechtsbewegung und wurde zu einem ihrer bekanntesten Wortführer.
«Bowler Hat»
Great Ormond Yard, London, 1966
Weshalb bekam dieses Foto wohl den Titel «Bowler Hat» (= Melone)? Genau hinschauen! Gesehen? Nun, die Tatsache, dass der Herr im Hintergrund just in jenem perfekten Moment vorbeispazierte, war Zufall. Porträtiert sind nämlich The Yardbirds, jene legendäre Bluesrock-Band, die als Talentschmiede für spätere Rockgrössen galt. Eric Clapton, etwa, wurde als Gitarrist der Yardbirds erstmals berühmt. Und als er die Band verliess, wurde er mit dem nicht minder legendären Gitarrenvirtuosen Jeff Beck ersetzt. Später kam noch ein gewisser Jimmy Page dazu, der später mit Led Zeppelin Superstar-Status erreichen würde. Im hier gezeigten berühmten Bandfoto von Gered Mankowitz sehen wir The Yardbirds in ihrer Aufstellung von 1966: Jim McCarty, Chris Dreja, Keith Relf, Jimmy Page und Jeff Beck (v. l.).
Haltung zeigen in Baton Rouge
Baton Rouge, Louisiana, 9. Juli 2016
«Taking a Stand in Baton Rouge» zeigt Ieshia Evans, Krankenschwester aus Pennsylvania, im Moment ihrer Festnahme während einer Demonstration gegen Polizeigewalt in Baton Rouge, Louisiana, am 9. Juli 2016. Evans' Ruhe, Standhaftigkeit und Anmut stehen im Kontrast zu der waffenstarrenden technologischen Übermacht der Bereitschaftspolizei. So wurde das von Jonathan Bachman für Reuters aufgenommene Bild zu einem viralen Phänomen auf Social Media und reiht sich heute ein in die Riege anderer bekannter Bilder einzelner Protestierender, wie etwa das Foto des «Tank Man» bei den Protesten auf dem Tiananmen-Platz in Peking, 1989.
Serge, das Lama, geht in den Ausgang
Bordeaux, 30. Oktober 2013
«Und? Wie war die Party?»
«Ach, nichts Besonderes. Wir haben ein Lama aus seinem Käfig im Cirque Franco-Italien befreit und dann in den Ausgang mitgenommen.»
So die ebenso unwahrscheinliche wie gänzlich wahre Prämisse der Ereignisse der Nacht vom 30. zum 31. Oktober 2013 in Bordeaux, Frankreich.
Das von fünf Studenten entführte Lama wurde spontan auf den Namen Serge getauft (nach dem französischen Sänger Serge Lama), ging spazieren, machte eine Tram-Fahrt und bekam unterwegs noch etwas zu essen und zu trinken. Einige Bilder wurden auf Social Media gepostet, und Serge wurde schliesslich unversehrt in seinen Zirkus zurückgebracht. Einige Tage später wurden die fünf Kumpels von der Polizei festgenommen, bald aber wieder freigelassen, nachdem der Zirkusbesitzer seine Anzeige zurückgezogen hatte, als er den Werbeeffekt dieser Spontanaktion erkannte hatte.
Und das an einem öden Mittwochabend – stell dir vor, wie deren Samstagabende abgehen müssen!
Vampira privat
Hollywood, 1959
Bürgerlich hiess sie Maila Nurmi, war ursprünglich aus Finnland und hatte im Hollywood der 50er-Jahre grossen Erfolg als TV-Moderatorin mit eigener Gruselfilm-Sendung. Nurmi war auch ausserhalb der Film- und TV-Studios stets als ihr Vampira-Alter-Ego in der Öffentlichkeit unterwegs. Privat zu Hause legte sie ihre langhaarige schwarze Perücke ab. Auf dem Höhepunkt ihres Ruhms im Jahr 1955 geriet sie wegen einer kurzen Liaison mit James Dean in die Schlagzeilen. Ihr gruseliges Image als Horror-Ikone trug dazu bei, dass in der Klatschpresse gemunkelt wurde, sie habe James Dean «verhext», was zu seinem Unfalltod geführt haben soll.
Le chic du Sénégal
Dakar, Senegal, 1962
Der senegalesische Fotograf Roger Da Silva wurde zu Lebzeiten nie öffentlich ausgestellt. Sein Lebenswerk erlangte erst 2019 internationale Aufmerksamkeit, als Xaritufoto, eine gemeinnützige Organisation unter der Leitung seines Sohnes, sein Archiv veröffentlichte und auf der jährlichen Kunst- und Designmesse Also Known As Africa in Paris ausstellte. Da Silvas Fotos, die in den 1950er- und 1960er-Jahren entstanden, zeugen vom urbanen Chic und eleganten Stil des damaligen Dakar.
Motörheads Backstage-Rider ist genau so, wie du ihn dir vorstellst
Nordamerika, Europa und Brasilien, 2002.
«FOLGENDES IST EXTREM WICHTIG:»
- «2 grosse (1 Liter) Flaschen Jack Daniels»
- «1 grosse (1 Liter) Flasche Jim Beam»
- «1 grosse (1 Liter) Flasche hochwertiger Wodka»
- «120 Dosen/Flaschen Bier (KEIN Light-Bier!)»
- «24 Dosen/Flaschen Strong Dry Apple Cider (Gemeint ist hier das englische alkoholische Apfelgetränk mit Bierstärke. ES IST in Europa und den meisten US-Bundesstaaten erhältlich.)»
Ostereier für Hitler
Remagen, Deutschland, März 1945
William E. Thomas und Joseph Jackson vom 969. Artillerie-Bataillon der United States First Army bereiten am Morgen des Ostersonntags 1945 einen speziellen Ostereierkorb für ihren Widersacher vor. Das Beschriften von Geschossen war unter Artilleristen beliebt, um auf humorvolle Weise die Grausamkeit des Krieges zu mildern. Das 969. Artillerie-Bataillon war eine der vielen rein afroamerikanischen Einheiten der damals noch vollständig segregierten US-Armee.
Zigipause für die Stones
ATV Studios, Birmingham, 1963
Der unglaubliche Einfluss der Beatles zwang selbst die Rolling Stones dazu, sich eine einheitliche Banduniform zuzulegen. Mit zunehmendem eigenem Erfolg gaben die Stones diese Gepflogenheit bald wieder auf, aber am Anfang ihrer Karriere, bei ihrem allerersten Fernsehauftritt anno 1963, wollten Mick und die Jungs erst mal auf Nummer sicher gehen.
Ein Weizenfeld vor den Twin Towers
Manhattan, New York, August 1982
«Wheatfield – A Confrontation» war eine Kunstinstallation der Konzeptkünstlerin Agnes Denes. Das 1 Hektar grosse Weizenfeld wurde auf der leeren Mülldeponie Battery Park in Manhattan neben dem World Trade Center angelegt. Denes, zwei Assistenten und wechselnde Freiwillige bewirtschafteten das Feld vier Monate lang, und bis August 1982 hatte es rund eine halbe Tonne essbaren Weizen hervorgebracht, den Denes' Team für eine internationale Wanderausstellung namens «The International Art Show for the End of World Hunger» erntete. Die Getreidekörner reisten durch 28 Städte.
Punkrock-Frauen-Teekränzchen
Kensington, London, August 1980
Auf ihrer Tournee durch Grossbritannien lud Sängerin Debbie Harry von Blondie zu einer «Ladies' Tea Party» im Royal Garden Hotel in Kensington, London, ein. In der Musikindustrie herrschte damals immer noch die Meinung, dass es in jedem Musikgenre nur Platz für gerade einen weiblichen Star gebe. Tauchte eine weitere Frau auf, musste sie sich den Titel der Königin des Pop/Soul/Disco/Punk erkämpfen, so die Denkweise. Harry war aber darauf bedacht, dieses Vorurteil zu korrigieren: «Ich wollte unbedingt mit all meinen Lieblings-Punk-Frauen zusammenkommen, um einen Nachmittag lang zu feiern.» Hier das Erinnerungsfoto mit Debbie Harry (Blondie), Viv Albertine von The Slits, Siouxsie Sioux von Siouxsie and the Banshees, Chrissie Hynde von The Pretenders, Poly Styrene von den X-Ray Spex und Pauline Black von The Selecter (v. l. oben).
Gestatten, Virginia Elisabetta Luisa Carlotta Antonietta Teresa Maria Oldoïni, Contessa di Castiglione – Diplomatin, Pionierin der Fotografie, Geliebte des französischen Kaisers und Perle Italiens!
Paris, 1863
«Bekleidet oder vielmehr entkleidet […] schritt sie mit unerschütterlicher Ruhe auf den Kaiser zu. Ein prachtvolles Collier, riesige Ohrgehänge und etwas Schmuck bildeten die Hauptbestandteile des Kostüms der schönen Italienerin, welche die Kaiserin, bebend vor Entrüstung, aus dem Saale wies.»
Hier gemeint ist die imposant benamste (siehe oben) Gräfin von Castiglione, die aufgrund ihrer Intelligenz und Schönheit weitherum als La Perla d’Italia bekannt wurde, unter Freunden aber lediglich Nicchia genannt wurde. Obige Anekdote soll sich 1856 an einem Fest im Palais des Tuileries in Paris zugetragen haben, als die junge toskanische Aristokratin in diplomatischer Mission an den französischen Kaiserhof Napoleons III. entsandt worden war. Die politische Liaison entwickelte sich bald zu einer amourösen, die erst nach zwei Jahren beendet wurde, nachdem die Liebschaft publik wurde. Wichtiger für ihr historisches Vermächtnis war aber Oldoïnis Pionierarbeit im damals noch jungen Metier der Fotografie – sowohl vor als auch hinter der Kamera. Als Mitarbeiterin des Fotografen Pierre-Louis Pierson wurde sie zu einer der meistfotografierten Personen des 19. Jahrhunderts. Das oben gezeigte Foto stammt aus dieser langjährigen Zusammenarbeit.
Mariachi vs Trump
Ciudad de México, 25. September 2016
Mit seinem Vorhaben, eine Grenzmauer zu bauen und «Mexiko dafür bezahlen zu lassen», nahm Donald Trump während seiner Wahlkampagne im Jahr 2016 gezielt Mexiko ins Visier. In der Folge gab es in Mexiko zuhauf Proteste – wie die hier gezeigte, symbolträchtig vor dem Ángel de la Independencia in Mexiko-Stadt. Neun Jahre später ist Trump zum zweiten Mal Präsident der USA. Die Mauer ist weiterhin nicht gebaut. Und Mexiko denkt weiterhin nicht daran, auch nur einen Rappen dafür beizusteuern.
«Ich versuche nie was. Ich mach es einfach»
Cuddleback Lake, Kalifornien, 1965.
Aufgrund seiner obsessiven Vorliebe für vollbusige Hauptdarstellerinnen wurde Filmemacher Russ Meyer zeitlebens als billiger Softporno-Regisseur abgetan. Indes, obwohl seine Filme immer mit kleinstem Budget gedreht wurden, stand die filmische Qualität nie infrage. «Faster, Pussycat! Kill! Kill!» (1965) bleibt bis heute Meyers berühmtester Film, bekannt für seine ikonische Bildsprache, für die damals als sehr brutal empfundenen Gewaltdarstellungen und für provokative Geschlechterrollen, womit – ob nun beabsichtigt oder nicht – ein subversives feministisches Statement gemacht wurde. Die herausragende Leistung liefert die hier im Bild gezeigte Hauptdarstellerin Tura Satana als die Porsche fahrende, Männer verprügelnde, Arm brechende Anführerin der Frauen-Gang. Eine Leistung, die laut Regisseur Russ Meyer weit übers Schauspielen hinausging, trug sie massgebend zum visuellen Stil der Produktion bei und zum Drehbuch – nicht zuletzt mit einer Fülle ungeheuer zitierfähiger Dialogzeilen (wie die etwa oben angeführte).
Johnny Cash mit Topolino
Bari, Italien, 1953
Bevor Johnny Cash seine erfolgreiche Karriere als Country-Sänger einschlug, diente er vier Jahre lang in der US Air Force. Während dieser Zeit war er dem 12. Radio Squadron Mobile des USAF-Nachrichtendienstes in Landsberg am Lech in Westdeutschland zugeteilt, wo er als Morsefunker arbeitete und Funksprüche der sowjetischen Armee abfing. Es heisst, Cash habe während dieser Tätigkeit als erster Amerikaner die Nachricht vom Tod Joseph Stalins erhalten (übermittelt per Morsecode). Ebenfalls während dieser Zeit wurde er für kurze Zeit auf den US-Air-Force-Stützpunkt in Bari in Italien entsandt. Über Cashs Zeit in Italien ist nur sehr wenig bekannt, da er nie darüber sprach, was einige Biografen dazu veranlasste, seinen Aufenthalt dort als «geheime Mission» zu bezeichnen. Komplett undercover war er indes nicht, da obiges Foto existiert.