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der 30 Schweizer Hits und den 27 Songs, die es nur knapp in die Hitparade geschafft haben, nicht gerade gross ist?
Am 2. Januar 1968 ging zum ersten Mal «Bestseller auf dem Plattenteller» über den Äther des Schweizer Radios. Die offizielle Schweizer Hitparade war geboren.
Nun, man kann von der Hitparade halten, was man will. Die einen finden, dass sie sowieso manipuliert ist von den Major-Plattenfirmen, andere finden, dass sie keine Aussagekraft hat in Bezug was die Menschen wirklich hören mögen. Im Zeitalter von Streaming-Diensten und YouTube-Playlists hat die Schweizer Hitparade freilich sehr an Bedeutung verloren.
Nichtsdestotrotz, die Hitparade hat ein Grossteil der Schweizer Jugend jahrelang begleitet und den Soundtrack zu deren Leben geliefert. Und: Der Blick zurück über 50 Jahre zeigt Faszinierendes noch und nöcher auf. Diese Soundtracks können erstmals auf der Website www.50-Jahre-Hitparade.ch gesichtet werden.
Ziemlich abgefahren, übrigens: Es gibt weltweit kaum eine so grosse und so komplette Dokumentation über Musikcharts. Durch die Anreicherung der Daten über die Spotify-API (Spotify betreibt einen Vergleichsdienst und analysiert jeden Song in 16 Vektoren) können nun ganz neue Strukturen und Ordnungen geschaffen werden. Will heissen: Songs können nach Fröhlichkeit oder Tanzbarkeit gegliedert werden; nach Platzierung, Charts-Aufenthaltsdauer, Herkunft und und und.
Hier nun exklusiv eine Auswahl an Fun Facts aus 50 Jahren Schweizer Hitparade:
Bis 1976 existierten nur Platz 1 bis 10. Danach wurde nach und nach ausgebaut bis Platz 100.
Macht durchschnittlich 11 Nummer-1-Songs pro Jahr.
Tja, die Luft ist dünn für Schweizer Musiker: Von den insgesamt 912 CH-Songs, die während 50 Jahren ihren Weg in die hiesige Hitparade finden, kommen gerade 30 auf Platz 1.
Das heisst, dass ungefähr jeder 30. CH-Song in der Hitparade das Zeugs zur Nr. 1 hat. Oder dass alle 18 Wochen ein Schweizer Song Nummer 1 ist. In der Praxis war die Verteilung aber alles andere als regelmässig. Zwischen 1977 und 1993, etwa, gab es keinen Nummer-1-Hit aus Schweizer Produktion.
35 Mal schaffte es der Kölliker Konditor in die CH-Hitparade.
45 Jahre, 10 Monate und 24 Tage, um genau zu sein: Joe Cocker feierte am 12 November 1968 mit «With a Little Help From My Friends» den Eintritt auf Platz 9 (am 3.12. dann war er auf Nummer 1). Und am 4. Februar 1969 war letztes Mal vertreten (Platz 10) ...
... bis er am 28.12.2014 auf Platz 45 wieder Einzug in die Schweizer Charts fand.
... aber nur für eine Woche. Und nur auf Platz 100. Es waren:
... C! Jap, die am einfachsten zu spielende Tonart auf dem Klavier – knapp vor G. Okay, ob nun Dur oder Moll ist hier noch nicht präzisiert, doch dazu mehr weiter unten ...
Während 50 Jahren bewegten sich die meisten Hitparadensongs stets um die 120 BPM (beats per minute) herum. Schön in der Mitte. Nicht gerade Slow Dance, aber auch nichts, was einem den Puls in die Höhe treiben müsste. 1995 wurde der Durchschnitt etwas angehoben – wohl wegen dem grauenhaften Happy-Techno-Eurodance, das damals in war. 2001, hingegen: Eaaaaasy monn!
«Valance» heisst das in der Fachsprache, wenn man die generelle Fröhlichkeit oder Traurigkeit eines Songs misst. Dur/Moll, Melodieführung, Geschwindigkeit u.A. kommen da ins Spiel. Demnach war 2013 so richtig Depro-Stimmung.
Okay so einfach ist es nicht. Jedenfalls kann man aber Tanzbarkeit eines Songs erstaunlich präzis eruieren. Dabei fällt auf: 1968 hat man vielleicht Love, Peace and Happiness und freie Liebe gefeiert, aber nicht gross getanzt.
1979, auf der Höhe der Disco-Welle, wurde ordentlich das Tanzbein geschwungen, klar. Doch Spitzenreiter war das Jahr 2004.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass es um «dich» und «mich», «me» und «you», um «my» und «yours» geht. Also uns zusammen. Irgendwie. Und «love» und so. Und das meist besungene Körperteil ist das Herz (107 Mal). «Girl» (74 Erwähnungen) schlägt «Boy» (40). Und «Night» (91) ist beliebter als «Day» (73).