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Revanche missglückt: Schweizer Hockey-Nati kassiert die erste Heimpleite unter Patrick Fischer

Patrick Fischer muss seine erste Heimniederlage als Nati-Coach verbuchen.
Patrick Fischer muss seine erste Heimniederlage als Nati-Coach verbuchen.Bild: KEYSTONE

Revanche missglückt: Schweizer Hockey-Nati kassiert die erste Heimpleite unter Patrick Fischer

Wie letzte Woche in Schweden (5:3 und 1:5) folgte für das Eishockey-Nationalteam auf einen Sieg eine Niederlage. 48 Stunden nach dem 3:2-Sieg in Visp verloren die Schweizer in Biel die zweite Partie gegen Tschechien mit 1:2 nach Verlängerung.
15.04.2016, 23:0316.04.2016, 09:03

Bis 74 Sekunden vor Schluss deutete vieles auf einen 1:0-Sieg der Tschechen hin. Die Gäste führten 52 Minuten lang duch ein Powerplay-Tor von Petr Holik (7.) mit 1:0. 74 Sekunden vor Schluss gelang den Schweizern indessen durch Verteidiger Félicien Du Bois mit dem 47. Torschuss (!) endlich der 1:1-Ausgleich. In der Verlängerung standen die Schweizer dem Sieg nahe. Tomas Vincour schoss aber 15,8 Sekunden vor Ablauf der Verlängerung die Tschechen zum Sieg.

Die erste Niederlage in einem Heimspiel unter Nationalcoach Patrick Fischer (nach drei Siegen) erfolgte so gewiss nicht auf zwingende Art und Weise. Die Schweizer trumpften stark auf. Die Partie bot deutlich mehr Klasse als der erste Vergleich am Mittwochabend im Wallis, den die Schweizer noch mit Glück für sich entschieden hatten. Das Schweizer Team zeigte vorab im ersten und dritten Abschnitt eine beherzte Leistung. In beiden Abschnitten kamen die Schweizer zu mehr Torschüssen (18:5 und 18:7) als am Mittwoch während der gesamten Begegnung (17:24). Vor dem tschechischen Goal zeigt Keeper Pavel Francouz aber eine Glanzleistung.

Ein ratloser Captain Andres Ambühl: In der Offensive agieren die Schweizer heute glücklos.
Ein ratloser Captain Andres Ambühl: In der Offensive agieren die Schweizer heute glücklos.Bild: KEYSTONE

Der 26-jährige Keeper von Traktor Tscheljabinski (KHL) gehört zu den grossen Hoffnungen in Tschechien auf die Nachfolge der einstigen Legenden Jiri Holecek oder Dominik Hasek. Vor zwei Jahren «hexte» Francouz Litvinov sensationell zum tschechischen Meistertitel. Bei seinen ersten beiden WM-Einsätzen mit Tschechien kassierte er kein Gegentor. Und auch die Schweizer Stürmer brachte er am Freitagabend in Biel mit 52 Paraden an den Rand der Verzweiflung.

Zahlreiche Chancen ausgelassen

Die besten Schweizer Möglichkeiten besass Kevin Romy. Der Servettien hätte die Schweizer schon in der ersten Minute in Führung schiessen können, scheiterte aber an Francouz. Und in der 36. Minute bot sich wieder Romy die beste Möglichkeit, als die Schweizer 49 Sekunden lang in doppelter Überzahl Powerplay spielen konnten. Den Schweizern boten sich sieben Powerplay-Chancen; ein Goal wollte keines gelingen. In der Overtime hatten die Davoser Andres Ambühl (61.) und Dino Wieser (63.) den «Matchpuck» auf dem Stock.

Womöglich fehlte am Ende der zweiten kräfteraubenden Trainingswoche hintereinander (mit Eis- und Kraft-Trainings) auch die Kraft. Trotz der Niederlage sahen die Schweizer Trainer aber viel Positives. Nach Sandro Zurkirchen (je einen Sieg gegen Schweden und Tschechien) bestätigte auch Goalie Robert Mayer (24 Paraden) seine starke Form. Und auch Andres Ambühl, der Captain, betonte, dass die Ergebnisse in den letzten beiden Wochen nicht das Wichtigste waren. Ambühl: «Wichtiger ist, dass die Spieler, die wochenlang keine Ernstkämpfe mehr bestritten, wieder so richtig geschmeidig werden.»

Félicien Du Bois kann als einziger Tschechiens starken Schlussmann Pavel Francouz bezwingen – am Ende vergebens. 
Félicien Du Bois kann als einziger Tschechiens starken Schlussmann Pavel Francouz bezwingen – am Ende vergebens. Bild: EPA/KEYSTONE

Fast wichtiger als die beiden Länderspiele der letzten Woche ist mit Blick auf die WM in Moskau (ab 6. Mai), was rund um die Nationalmannschaft übers Wochenende abgeht. Nationalcoach Patrick Fischer wird am Samstag das Aufgebot für die beiden Länderspiele in Minsk gegen Weissrussland bekanntgeben. Ab nächster Woche sind die ersten Akteure aus der National Hockey League (wohl Yannick Weber, Sven Andrighetto, Dean Kukan) und die Akteure der Playoff-Finalisten Bern und Lugano mit von der Partie. Bern und Lugano stellen alleine drei Blöcke an WM-Kandidaten. Aber wer ist nach den Playoffs noch ausreichend fit für eine Weltmeisterschaft? Oder wem fehlt die Lust?

Nächste Woche trainieren die Schweizer zwei Tage lang in Dübendorf, ehe am Donnerstag der Transfer nach Minsk erfolgt für die Länderspiele gegen Weissrussland am Freitag und Samstag. Übernächste Woche folgen gegen Lettland in Genf und Neuenburg zwei weitere Heim-Länderspiele. Bis zu diesem Zeitpunkt wollen Patrick Fischer und seine Assistenten Felix Hollenstein und Reto von Arx das Gros des WM-Teams gebildet haben. (sda/twu)

Das Telegramm

Schweiz - Tschechien 1:2 (0:1, 0:0, 1:0, 0:1) n.V.
Biel. – 4593 Zuschauer. – SR Harnebring/Wiegand (SWE/SUI), Fluri/Kovacs (SUI).
Tore: 7. Petr Holik (Kempny/Ausschluss Schneeberger) 0:1. 59. (58:46) Félicien Du Bois (Dino Wieser) 1:1 (ohne Torhüter). 65. (64:44) Vincour (Troncinsky) 1:2.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 7mal 2 Minuten gegen Tschechien.
Schweiz: Robert Mayer; Rathgeb, Dominik Schlumpf; Félicien Du Bois, Geering; Grossmann, Loeffel; Schneeberger, Genazzi; Chris Baltisberger, Gaetan Haas, Schäppi; Ambühl, Romy, Hollenstein; Marc Wieser, Cunti, Bieber; Martschini, Trachsler, Dino Wieser.
Tschechien: Francouz; Tomas Voracek, Rutta; Kempny, Kundratek; Doudera, Zamorsky; Hrabal, Troncinsky; Vincour, Urban, Cervenka; Zatovic, Petr Holik, Kaspar; Zohorna, Kousal, Gulas; Jarusek, Hruska, Cerveny; Koukal.
Bemerkungen: Schweiz ohne Boltshauser (Ersatztorhüter), Zurkirchen und Suter (beide überzählig). – Schüsse: Schweiz 53 (18-11-18-6); Tschechien 28 (5-13-7-3). – Powerplay-Ausbeute: Schweiz 0/7; Tschechien 1/3.

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