An Gigi Buffon kommt nur schon wegen der Erfahrung und Ausstrahlung keiner ran. Jan Oblak ist der vielleicht meistunterschätzte Keeper der Gegenwart. Monacos Danijel Subasic und Reals Keylor Navas sind stark, aber keine Goalies, welche die Partie entscheiden.
Auch hier: Juve einsame Spitze mit Bonucci, Chiellini und Co. Atlético verteidigt im Verbund stark, bei Real setzen sich die Verteidiger (Marcelo, Sergio Ramos) auch offensiv in Szene, Monaco fehlt es im Vergleich zu den anderen Teams fast an allem, am meisten wohl an der Erfahrung.
Modric und Kroos bilden ein unerreichtes Duo. Juve hat mit Khedira einen Mann, der schon alles gewonnen hat, dazu der formstarke Pjanic. Bei Atlético bilden Koke, Saúl Ñíguez und Gabi ein famoses Dreieck. Monaco hat den erfahrenen Moutinho, daneben die jungen Wilden Lemar und Bakayoko.
BBC ist an einem guten Tag nicht zu stoppen. Genauso wenig wie die geballte Offensive von Monaco um Falcao und Mbappé. Juve spielt zwar mit vier nominellen Stürmern, aber die ganz grosse Goalshow gibt's dann doch nicht. Bei Atlético lastet der Druck auf Griezmann.
Vier absolute Topleute. Zidane hat Real auf eine nächste Stufe gehoben, Allegri leistet seit Jahren fantastische Arbeit in Turin, Simeone ist das Herz Atléticos. Da fällt Monacos Leonardo Jardim zwar nicht ab, aber wichtige Titel hat er noch keine gewonnen.
Simeone schweisst seine Truppe seit Jahren zusammen. Juve ist eingespielt wie kaum ein Team, bei Monaco stimmt die Mischung und der Spass der Jungen, nur Real hat wohl die eine oder andere Diva zu viel im Kader.
Kaum ein Team weiss besser, wie man Titel gewinnt, als Real. Juve steht auf ähnlicher Stufe, aber ein internationaler Titel liegt schon etwas zurück. Atlético weiss international, wie man weit kommt. Aber den letzten Schritt schafften sie noch nie. In Monacos Kader stehen zwar potentielle Trophäensammler, aber auf lange und erfolgreiche Karrieren können nur wenige blicken.
Monaco marschiert seit Saisonbeginn in der Liga und auch in der Champions League steigert sich das Team immer weiter. Juve zieht einsam seine Kreise. Atlético und Real mussten zuletzt in der Liga Rückschläge verkraften.
Nur Monaco hat gar nichts zu verlieren – ausser einer vielleicht einmaligen Gelegenheit. Von Real erwartet man den Sieg immer und die erste Titelverteidigung eines Teams lockt zudem. Atlético will erfolgreichen europäischen Jahren endlich die Krone aufsetzen, Juve sehnt sich nach dem ersten CL-Titel nach 1996.
Real hat Cristiano Ronaldo und Sergio Ramos, die noch so ein schwaches Spiel der Kollegen mit einer einzigen Aktion retten können. Monaco muss auf Falcao und – mit Abstrichen auf Kylian Mbappé hoffen. Bei Atlético ruhen die Hoffnungen auf Antoine Griezmann und Juventus verlässt sich auf Gonzalo Higuaín oder Paulo Dybala, die allerdings beide eher Stimmungsspieler sind.
Eine ganz enge Kiste! Titelverteidiger Real Madrid und Juventus liegen mit 86 Punkten gleichauf. Juve hat auf dem Papier die einfachere Halbfinal-Aufgabe, Real wohl insgesamt noch einen Tick besser aufgestellt. Atlético lauert knapp dahinter, hat aber auch in zwei Spielen gegen Real eine Chance und einen dritten Final innert weniger Jahre wollen die «Colchoneros» nicht verlieren. Monaco nimmt die Rolle des Aussenseiters ein – dürfte die Monegassen aber kaum kümmern.