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Während hier in der Schweiz die Super League bereits wieder läuft, gehen die grossen europäischen Fussballkaliber auf Promo-Tour. Alle tun sie es. Bayern München, Borussia Dortmund, der FC Barcelona, Real Madrid, Juventus Turin, Paris St-Germain und die englischen Klubs aus der Premier League fast ausnahmslos. Statt sich zuhause in aller Ruhe auf die neue Saison vorzubereiten, schwärmen sie in die grosse, weite Welt aus.
Im Schlepptau die Vereinsverantwortlichen, mit dem Ziel neue Märkte zu erschliessen und Sponsorendeals an Land zu ziehen. Einfacher gesagt: Die Marke in die Welt tragen und noch mehr Geld verdienen. Nicht ohne Grund haben die Bayern seit zwei Jahren ein Büro in Manhattan. Der Boom ist schon riesig, aber da geht noch mehr.
Am Dienstag ist der Tross des deutschen Rekordmeisters aus München in Richtung Chicago losgeflogen. In Übersee bestreitet die Mannschaft im Rahmen des «International Champions Cup» drei Testspiele gegen die AC Milan, Inter Mailand und Real Madrid.
Aber um den Sport geht es ja eigentlich nicht, zumal die Nationalspieler im Kader der Bayern nicht mit nach Übersee reisen. Für den Verein geht es um Geld. Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat bereits angekündigt, während der US-Tour einen neuen Sponsor zu präsentieren. Dazu gewinnt Bayern München natürlich auch an globaler Aufmerksamkeit. So wurden seit 2014 aus neun Fanklubs in den USA über 100 in 37 verschiedenen Staaten. Auch der Trikotverkauf boomt: Schon jetzt werden 1,4 Millionen Shirts ins Ausland verkauft.
Neben den Bayern ist auch der grosse Verfolger aus Dortmund unterwegs. Der BVB weilt aktuell in China, im Land des Lächelns. Weitere Bundesliga-Vereine haben – etwas verspätet im Vergleich mit der englischen Vermarktungsbombe Premier League – nun das Bummeln durch die Welt auch vermehrt entdeckt. So weilten Schalke, Leverkusen und Mainz ebenfalls bereits in den USA.
Die Deutsche Fussball-Liga (DFL) unterstützt diese Reisen finanziell. Laut Medienberichten soll der Zustupf für die Klubs je nach Abschneiden in der Liga bis zu 300'000 Euro betragen. Das Ziel ist klar: Es soll in Zukunft mehr Geld mit der Veräusserung der TV-Rechte ins Ausland gemacht werden. Rund 160 Millionen Euro erlöste die Bundesliga in der vergangenen Saison im Ausland. Es sollen mittelfristig bis zu 250 Millionen werden.
Natürlich sind nicht nur deutsche Vereine auf Tour. Der FC Barcelona zum Beispiel ist auch unterwegs – allerdings nur in Europa. Im Rahmen des «International Champions Cup» spielen die Katalanen in Dublin, Stockholm und London.
Etwas einen weiteren Weg geht die «Alte Dame» aus Italien. Die Juve-Stars flogen nach Melbourne und von da weiter nach Hongkong. Nicht mit dabei ist Stephan Lichtsteiner. Der Schweizer Nati-Captain darf sich noch von der EM erholen und betreibt ein individuelles Training.
Die Profis von Paris St-Germain sind ebenfalls auf Tournee. Einmal an die amerikanische Westküste, zurück nach Columbus und wieder an die Westküste.
Besonders die deutsche Bundesliga nimmt sich die Premier League als Vorbild. Zu Recht. Die englische Liga ist das europäische Vorzeigebeispiel betreffend Vermarktung. So sind auch Klubs wie Leicester, Manchester United oder Chelsea wieder auf Achse.
Aber nicht nur die absoluten Topklubs gehen auf Werbetour. 19 von 20 Mannschaften aus der Premier League sind ausserhalb des Landes unterwegs. Nur Aufsteiger Middlesbrough bestreitet die ganze Vorbereitung auf heimischen Boden.
In der Schweiz sieht das anders aus. Bis jetzt war kein Verein auf einer globalen Promo-Reise. Vermutlich könnte sich das momentan nur der FC Basel überhaupt leisten. Zudem drängt in der kurzen Sommerpause die Zeit. Da legt man das Augenmerk lieber auf den Fussball – das eigentliche Hauptgeschäft.