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Normalerweise geht nach der Abschlüssprüfung in Mathe das grosse Jammern los: «Unlösbar», «zu wenig Zeit» und «viel schwieriger als im Vorjahr», klagen dann die mit mathematischem Talent weniger Gesegneten. Ganz anders ist es dieses Jahr in Berlin herausgekommen. Im Juni fanden die zentralen Mathematikprüfungen für Zehntklässler statt. Sie entscheiden in Deutschland darüber, ob man den Schulabschluss schafft – oder eben nicht.
Die Abschlussprüfung war dieses Jahr auffallend leicht zu bestehen, schreibt der Tagesspiegel. «Schon beim Öffnen der Aufgaben haben die Mathematiklehrer gesagt, dass das dieses Jahr Pillepalle ist», fasst der Konrektor einer Sekundarschule, der nicht genannt werden möchte, die Reaktionen zusammen.
Viele Aufgaben für die Zehntklässler waren offenbar auf dem Niveau der siebten Klasse. Den Vogel abgeschossen hat die Berliner Bildungsverwaltung mit dieser viel zu leichten Aufgabe: Die Schüler sollten die aus den Ziffern 2, 3 und 6 grösstmögliche dreistellige Zahl bilden und das Ergebnis aufschreiben (Lösung am Ende des Artikels). Bei dieser Aufgabe hätten sich ihr die «Zehennägel hochgekrümmt», zitiert der Tagesspiegel eine Gymnasiallehrerin.
Grund für die leichteren Aufgaben könnte gewesen sein, dass im vergangenen Jahr jeder neunte Schüler keinen Schulabschluss schaffte: 10,9 Prozent der Schüler fielen durch. Dies hat man dieses Jahr wohl verhindern wollen und mit viel zu leichten Aufgaben übers Ziel hinausgeschossen. Verantwortlich für die Abschlussprüfung ist die Berliner Bildungsverwaltung. Dort will man bei der Vorprüfung der Mathe-Aufgaben jedoch keine Häufung allzu einfacher Aufgaben festgestellt haben. Ganz anders sehen das die Lehrer-Kollegen in Bayern. Bei ihnen wäre eine derartige Abschlussprüfung «undenkbar», sagt der bayerische Realschullehrerverband.
(oli)