Im März dieses Jahres wurde das Ende der Ära Blattmann an der Spitze der Armee bestätigt. Für Verteidigungsminister Guy Parmelin und Blattmann sei der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel an der Armeespitze gekommen, hiess es damals. Ab April 2017 werde ein neuer Mann die Geschicke der Armee lenken.
Nun ist klar, wer dies ist: der Walliser Philippe Rebord. Letzten April ernannte der Bundesrat Rebord bereits zu Blattmanns Stellvertreter und machte ihn damit zu einem Favoriten für dessen Nachfolge. Ebenfalls im Rennen war Heereskommandant Daniel Baumgartner.
Der 58-Jährige kommt aus Bovernier VS und Lausanne VD und führt seit letztem Jahr die Höhere Kaderausbildung der Armee in Luzern. In dieser Funktion ist er auch für die Militärakademie an der ETH Zürich verantwortlich. Ein hochrangiger Offizier attestiert ihm eine «hohe Sozialkompetenz».
Rebord hat an der Universität Lausanne Geschichte, Geographie und Französisch studiert. 1985 trat er beim Instruktionskorps der Infanterie in die Armee ein. Nach einem Studienaufenthalt am Collège interarmées de défense in Paris wurde Rebord Stabschef der Generalstabsschulen und im Jahre 2000 Kommandant der Panzerabwehrschule in Chamblon VD.
2001 wurde er Projektleiter «Rekrutierung Armee XXI». Von 2004 bis 2008 war Rebord dann Kommandant Rekrutierung innerhalb des Personellen der Armee. Auf den 1. Januar 2009 ernannte ihn der Bundesrat zum Kommandanten der Infanteriebrigade 2 und beförderte ihn zum Brigadier. 2014 folgte die Beförderung zum Divisionär und die Ernennung zum Kommandant Höhere Kaderausbildung der Armee/Chef Stab Operative Schulung.
Rebord wird eine «hohe Sozialkompetenz» attestiert. So setzt sich Rebord etwa dafür ein, dass welsche und Tessiner Soldaten ihren Militärdienst möglichst immer in ihrer Muttersprache leisten können. In einer Rede vor der waadtländischen Offiziersgesellschaft charakterisierte er sich kürzlich als jemand, der gerne Klartext spricht. Er sei überzeugt, dass es unter Offizieren keine Tabuthemen geben dürfe.
Dieses Motto lebt Rebord auch in der Öffentlichkeit: Zum Beispiel, als er vor fünf Jahren den Sicherheitspolitischen Bericht des Bundesrates in einem Zeitungsinterview kritisierte und sagte, er hätte sich «einen visionäreren Bericht gewünscht». Oder als er 2006 einem Journalisten erklärte, wer an der Aushebung den Intelligenztest nicht bestehe, könne immer noch in den Zivilschutz. (aeg/sda/az)