Werbung für die örtliche Chilbi, Suchmeldungen für entlaufene Vierbeiner, Jobanzeigen – eine deutsche Kleinstadt in Hessen macht damit auf Facebook Schluss. Aus Datenschutzgründen hat die Verwaltung der Stadt die eigene Facebook-Seite abgestellt.
Laut Bericht der hessenschau.de habe Neustadt folgende Gründe für die Deaktivierung der Fanpage genannt:
Nun, die Verwaltung der Stadt hat die folgende Lösung gefunden: Sie will ihre Bürger ab jetzt über WhatsApp informieren.
Neustadt hat also eine neue Lösung, wie sich die rund 9000 Einwohner ab jetzt informieren können: Die Leute können sich auf einer Broadcast-Liste bei WhatsApp eintragen lassen, um so die neuesten News zu erhalten. Die Nummern der angemeldeten Nutzer sollen dafür anonym auf einem Smartphone der Verwaltung gespeichert werden. Damit hofft die Stadt, nicht gegen die neuen Datenschutzrichtlinien zu verstossen.
Laut Hessenschau wisse die Stadt zwar, dass WhatsApp auch zu Facebook gehört, die Behörden argumentieren aber, die Messenger-App funktioniere anders und man würde damit hoffentlich nichts riskieren. Und: Der städtische Facebook-Account werde erst dann wieder aktiviert, wenn das Netzwerk seine Richtlinien verbessere.
Satire-Alarm: Eine hessische Kleinstadt schaltet ihre #Facebook-Seite "aus #Datenschutz-Gründen" ab - und will künftig über #Whatsapp kommunizieren. 🧐 Und wer sagt es ihnen jetzt? ;-) https://t.co/4MTQz7sN9C
— Christiane Germann (@amtzweinull) January 21, 2019
Deutsche Betreiber von Fanpage-Seiten riskierten tatsächlich Bussgelder, sagte ein Medienanwalt der Hessenschau. Beschlüsse der Datenschutzbehörden seien allerdings nicht rechtlich bindend, «aber wenn man keinen Ärger mit der Behörde will und es wirklich richtig machen will, muss man konsequenterweise abschalten», wird Nicolas Maekeler zitiert.
Ob bald auch andere Städte mit solch einem Schritt nachziehen und Facebook boykottieren? Dann sollten die Verantwortlichen allerdings wohl auch andere Messenger-Apps und soziale Netzwerke meiden.
Vielleicht lesen wir ja bald besser die neuesten Meldungen an der Pinnwand im örtlichen Supermarkt. (watson.de)