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Das Wirtschaftsmagazin Forbes hatte fälschlicherweise behauptet, dass bei einer Hausdurchsuchung in Belgien anlässlich der Terroranschläge in Paris eine PS4 gefunden wurde. Sony sah sich darauf hin gezwungen einzuschreiten. Gegenüber der Game-Webseite Eurogamer veröffentlichte Sony das folgende Statement:
Das Missverständnis resultierte daraus, dass sich der belgische Innenminister Jan Jambon in einer Fernsehdebatte über die Überwachungsmöglichkeit der PS4 beschwerte. «Bei der PlayStation 4 ist es noch mühsamer die Übersicht zu behalten als bei WhatsApp». Das Interview fand allerdings vor den Pariser Anschlägen statt und Jambon bezog sich auf frühere Fälle, in denen der IS das Playstation Network (PSN) zum Chatten benutzt haben soll.
.@JanJambon on difficulty for law enforcement to intercept PS4 communications. pic.twitter.com/sRoEQ7Ij7J
— The OSINT (@theosint) November 15, 2015
«Es ist möglich, dass solche Netzwerke übersehen wurden oder schwierig zu durchsuchen sind», erklärt Jay Kaplan, ein Ex-NSA-Mitarbeiter gegenüber dem Techblog Motherboard. Allerdings ist insbesondere PSN weit davon entfernt, abhörsicher zu sein.
Das Playstation Network bietet keine End-zu-End-Verschlüsselung und kann theoretisch einfach abgehört werden. Sony weist sogar in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen darauf hin.
Dennoch vermutete auch die NSA, dass solche Netzwerke und Online-Spiele von Terroristen zur Planung von Anschlägen missbraucht werden könnten. Den von Whistleblower Edward Snowden veröffentlichten Dokumenten ist zu entnehmen, dass die NSA über Jahre Agenten in Spiele wie «World of Warcraft» und «Second Life» eingeschleust hat. Auch Xbox Live, das Microsoft-Equivalent zu PSN stand auf der Überwachungsliste. Im Endeffekt konnte jedoch nicht nachgewiesen werden, dass Terroristen die verschiedenen Plattformen für ihre Zwecke verwendeten, wie den Unterlagen zu entnehmen ist.
Auch im aktuellen Fall in Paris sei es unwahrscheinlich, dass sich die Attentäter über PSN oder vergleichbare Game-Chats abgesprochen haben. Wesentlich naheliegender sei, dass sie sich persönlich getroffen haben, um keine Spuren zu hinterlassen. Davon ist zumindest der französische Sicherheitsforscher Matt Suiche überzeugt, wie er gegenüber Motherboard erklärt. Mehrere der Verdächtigen stammen aus der belgischen Stadt Molenbeek.
Bekannt ist dagegen, dass IS-Anhänger verschlüsselte Messenger wie Telegram oder WhatsApp verwenden. Wobei bei letzterem anzumerken ist, dass im vergangenen Juni in Belgien mehrere potentielle Terroristen verhaftet wurden, nachdem man ihre WhatsApp-Nachrichten abgefangen hatte. Dennoch bleibt es dabei, dass Game-Chats bis auf weiteres nicht zu den offensichtlichen Kommunikationskanälen der IS-Mitglieder zu gehören scheinen. Was hingegen nichts daran ändert, dass es für die Behörden immer schwieriger wird, die ständig wachsenden Kommunikationsmöglichkeiten erfolgreich zu überwachen. Und zumindest für uns «Unschuldige» hat das ja auch sein Gutes.