Mit mindestens 120 Toten ist die Serie von Angriffen in Paris der schlimmste Anschlag in der französischen Geschichte und der schlimmste Anschlag in Europa seit den Bombenanschlägen in Madrid 2004. Ein Überblick über Anschläge auf europäischem Boden in den vergangenen Jahrzehnten:
Die Islamisten Chérif und Saïd Kouachi erschiessen beim Anschlag auf die Satire-Zeitung «Charlie Hebdo» am 7. Januar zwölf Menschen, darunter mehrere der bekanntesten Zeichner des für seine Mohammed-Karikaturen bekannten Blatts. Am 8. Januar erschiesst ein Komplize der Kouachi-Brüder und Anhänger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Amedy Coulibaly, im Süden von Paris eine Polizistin. Während die Kouachi-Brüder sich in einer Druckerei nördlich von Paris verschanzen, bringt Coulibaly am 9. Januar in einem jüdischen Supermarkt der französischen Hauptstadt zahlreiche Menschen in seine Gewalt und tötet vier von ihnen. Bei Polizeieinsätzen werden die Islamisten schliesslich erschossen.
Der Rechtsextremist Anders Behring Breivik zündet eine Bombe im Regierungsviertel in Oslo, acht Menschen werden getötet. Anschliessend erschiesst er 69 Jugendliche in einem Sommerlager auf der Insel Utøya.
Bei einer Anschlagserie in U-Bahnen und Bussen in London reissen vier Selbstmordattentäter 52 Menschen mit in den Tod. Mindestens 150 Menschen werden teils schwer verletzt. Zu den Anschlägen bekennt sich das Terrornetzwerk Al Kaida.
Bei Bombenanschlägen auf vier Pendlerzüge in Madrid sterben 191 Menschen, fast 2000 werden verletzt. Auch zu diesem Anschlag bekennt sich Al Kaida. Sieben mutmassliche Drahtzieher der Anschläge sprengen sich drei Wochen nach der Tat in der Nähe von Madrid bei einer Polizeirazzia in die Luft.
Bei dem schwersten Bombenanschlag im Nordirland-Konfikt werden in der nordirischen Kleinstadt Omagh 29 Menschen getötet und 220 weitere verletzt. Zu dem Attentat bekennt sich die Wahre IRA, eine Abspaltung der nordirischen Untergrundorganisation IRA, die den Friedensprozess ablehnt. Der Anschlag soll vermutlich das wenige Monate zuvor geschlossene Karfreitagsabkommen gefährden.
Bei einem Bombenanschlag der baskischen Untergrundorganisation ETA auf ein Einkaufszentrum in Barcelona werden 21 Menschen getötet und 45 weitere verletzt.
Im Wartesaal des Bahnhofs von Bologna explodiert eine Bombe. 85 Menschen werden bei dem schlimmsten Attentat in der italienischen Geschichte getötet und 200 weitere verletzt. Zwei Mitglieder einer rechtsextremen Terrorgruppe werden dafür später zu lebenslanger Haft verurteilt. (wst/sda/afp)