Vier Monate nach den Anschlägen von Paris ist der fieberhaft gesuchte Islamist Salah Abdeslam in Brüssel festgenommen worden. Ein Überblick über die Paris-Attentäter:
Der belgisch-marokkanische Islamist gilt als Drahtzieher der Anschläge. DNA-Spuren auf einer gefundenen Kalaschnikow legen zudem nahe, dass er als Mitglied des «Terrassen-Kommandos» eine Reihe von Bars und Restaurants attackierte. Abaaoud wurde fünf Tage nach den Anschlägen bei der Erstürmung einer Wohnung in der Pariser Vorstadt Saint-Denis durch die Polizei getötet. Er soll nach den Attacken vom 13. November noch einen Selbstmordanschlag auf das Pariser Büroviertel La Défense geplant haben.
Brahim Abdeslam begraven in Evere https://t.co/JWlSLn6sNN pic.twitter.com/OdIBxnRAWx
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Der ältere Bruder des am Freitag festgenommenen Salah Abdeslam soll dem gleichen Kommando angehört haben. Der Franzose marokkanischer Abstammung, der im Brüsseler Immigrantenviertel Molenbeek aufwuchs, sprengte sich nach den Kalaschnikow-Attacken in einem Restaurant am Boulevard Voltaire in die Luft und verletzte dort einen Menschen schwer.
La justice belge critique la promptitude française pour révéler l'identité de #ChakibAkrouh https://t.co/mFYH4iEimH pic.twitter.com/lrfRIXdg15
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Der Belgier mit marokkanischen Wurzeln konnte erst im Januar aufgrund eines DNA-Abgleichs identifiziert werden. Er starb zusammen mit Abaaoud in der Wohnung in Saint-Denis: Bei der Erstürmung durch die Polizei liess er seinen Sprengstoffgürtel explodieren.
Gegen den im Pariser Vorort Drancy aufgewachsenen ehemaligen Busfahrer wurde 2012 ein Ermittlungsverfahren wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung eingeleitet. Er entzog sich im Herbst 2013 einer richterlichen Überwachung und reiste nach Syrien.
Qui était Omar Ismaïl Mostefaï, kamikaze français du Bataclan enterré vendredi à Thiais? https://t.co/UClDUQxU1V pic.twitter.com/RGKoOuica7
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Der im Pariser Vorort Courcouronnes geborene Kleinkriminelle mit langem Vorstrafenregister fiel den Sicherheitsbehörden 2010 wegen seiner islamistischen Radikalisierung auf. Auch Mostefai hielt sich länger in Syrien auf.
Der Dschihadist aus der elsässischen Gemeinde Wissembourg war den Sicherheitsbehörden wegen einer islamistischen Radikalisierung bekannt und bei Interpol gemeldet. Er reiste Ende 2013 mit seinem Bruder und einigen Freunden aus dem Strassburger Immigrantenviertel Meinau nach Syrien. Seine Frau schickte seiner Mutter nach den Anschlägen aus Syrien eine SMS, in dem sie seinen Tod als «Märtyrer» verkündete.
Der Franzose lebte zuletzt in Belgien und soll in der Vergangenheit in Syrien gewesen sein. Am Anschlagsabend telefonierte er mit Abaaoud.
Der Selbstmordattentäter wurde Anfang Oktober auf der griechischen Insel Leros als Flüchtling registriert. Bei seiner Leiche wurde ein offenbar falscher syrischer Pass auf den Namen Ahmad al-Mohammad gefunden. Die Identität passt zu einem vor längerem getöteten syrischen Soldaten.
Auch der dritte Selbstmordattentäter beim Stade de France wurde Anfang Oktober auf Leros registriert. Er zeigte dabei einen auf den Namen Mohammad al-Mahmod ausgestellten syrischen Pass.
Der in Brüssel geborene französische Islamist organisierte zwei Mietautos und zwei Zimmer, die von den Kommandos genutzt wurden. Die Ermittler gehen davon aus, dass er die Stade-de-France-Angreifer zum Stadion fuhr. Womöglich sollte er dann einen Anschlag im 18. Pariser Bezirk verüben, wo eines der Mietautos gefunden wurde. Ein später im Pariser Vorort Montrouge entdeckter Sprengstoffgürtel gehörte möglicherweise ihm.
Salah Abdeslam konnte am Tag nach den Anschlägen mit Hilfe von Komplizen nach Belgien fliehen, obwohl er von der Polizei kontrolliert wurde. Nun wurde er im Brüsseler Viertel Molenbeek gefasst - vier Monate nach den Anschlägen. (sda/afp)