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Leica lebt – und wie!

Lenny Kravitz warb schon für Leica-Kameras. Nun hält die Technik in Smartphones Einzug.
Lenny Kravitz warb schon für Leica-Kameras. Nun hält die Technik in Smartphones Einzug.
Bild: EPA/DPA

Leica lebt – und wie!

Die Fotoapparate sind legendär, doch das Unternehmen, das sie herstellt, musste ums Überleben kämpfen. Nun scheinen die Dämonen endgültig besiegt. Am Mittwoch enthüllt Huawei das P9-Smartphone mit deutscher Kameratechnik an Bord.
05.04.2016, 14:1905.04.2016, 14:51
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Zwölf Jahre nach der drohenden Pleite hat der traditionsreiche deutsche Kamerahersteller Leica im vergangenen Geschäftsjahr einen Rekordumsatz von 365 Millionen Euro erzielt.

Leica investiere 11 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung, sagte Konzernchef Oliver Kaltner. Das Unternehmen aus dem hessischen Wetzlar plane, pro Jahr mindestens zehn weitere Leica Stores und Boutiquen zu eröffnen.

Und Leica setzt auf Smartphones – von Huawei (dazu gleich mehr).

«Wir stellen unsere optische Ingenieurskunst in den Vordergrund und bringen dieses Wissen konkret in die technische Partnerschaft mit Huawei ein.»
Leica-Vorstandschef Oliver Kaltner
quelle: handelsblatt

Leica-Kameras sind ein Mythos in der Fotografie. Zahllose legendäre Aufnahmen entstanden mit den Apparaten des Traditionsunternehmens. Den Grundstein für diese Erfolgsgeschichte legte die Ur-Leica, die 1914 in Wetzlar erfunden und gebaut wurde.

Der Schweizer Fotograf René Burri (1933-2014), der einst Che Guevara fotografierte, mit seiner Leica.
Der Schweizer Fotograf René Burri (1933-2014), der einst Che Guevara fotografierte, mit seiner Leica.
Bild: KEYSTONE

Zu Anfang des neuen Jahrtausends steckte Leica aber in einer schweren Krise. Das Traditionshaus schien im Zeitalter der Digitalfotografie den Anschluss zu verlieren und sah sich starker Konkurrenz aus Asien ausgesetzt.

Nachdem im Jahr 2005 der Österreicher Andreas Kaufmann einstieg, Spross einer schwerreichen Familie, gelang dem Unternehmen jedoch ein Comeback. 2011 engagierte sich auch der US-Finanzinvestor Blackstone.

In neuen Android-Smartphones

Kürzlich hat der chinesische Telekommunikationsriese Huawei seine Zusammenarbeit mit Leica bekanntgegeben. Das neue Smartphone P9 ist mit einer Kamera des Wetzlarer Herstellers ausgestattet. Und zwar mit einer Dual-Kamera, wie geleakte Bilder zeigen sollen.

Huawei stellt sein neues Smartphone-Flaggschiff morgen Mittwoch, 6. April, in London vor. Grosse Überraschungen dürfte es nicht geben, denn die Details sind fast vollständig durchgesickert.

Laut Gerüchteküche präsentieren die Chinesen mindestens zwei Android-Smartphones, das Huawei P9 in Normalgrösse sowie das Huawei P9 Max in Übergrösse.

Die wichtigsten Features:

  • 5,2-Zoll-Display mit Full-HD (1920 x 1080 Pixel), respektive 6,2-Zoll-Display
  • 3 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher sowie 32 GB Speicherplatz beim Huawei P9, sowie 4 GB Arbeitsspeicher und wahlweise 64 oder 128 GB Speicherplatz beim P9 Max
  • Android 6.0
  • Fingerabdruck-Sensor
  • Dual-Kamera von Leica mit je 12-Megapixel-Auflösung: Wofür die zwei Linsen eingesetzt werden, ist noch nicht bekannt.
«Das Dual- oder Zwillingskamerakonzept eröffnet eine Reihe von Möglichkeiten, die dem Smartphone-Fotografen bislang verschlossen waren. So lässt sich ein Foto mit erweiterter Tiefenunschärfe aufnehmen, indem die unterschiedlich fokussierten Aufnahmen beider Kameras entsprechend vereint werden. Theoretisch möglich wären damit aber auch Stereographien oder Aufnahmen mit einem erweiterten Bildwinkel.»

Dieses Bild soll die Rückseite (mit Leica-Branding) zeigen

Bild
bild: @evleaks

Derzeit gibt es 34 Leica-Stores weltweit, 35 Partner-Geschäfte und 135 Shop-in-Shop-Boutiquen.

Doku: 100 Jahre Leica (englisch)

(dsc/sda/apa/afp)

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Tesla plant Massenentlassung – angeblich trifft es jeden 10. Angestellten
Tesla hat laut Medienberichten vor, im grossen Stil Stellen zu streichen. Weltweit soll die Belegschaft radikal reduziert werden.

Der E-Autohersteller Tesla plant offenbar, weltweit mehr als 10 Prozent aller Stellen zu streichen. Das berichtet das «Handelsblatt» unter Berufung auf ein internes Schreiben des Autobauers. Von dem Abbau sollen insgesamt 14'000 Mitarbeiter betroffen sein. «Das wird uns schlank, innovativ und hungrig für die nächste Wachstumsphase machen», schrieb Tesla-Chef Elon Musk demnach an die Belegschaft.

Das Unternehmen sei schnell gewachsen und habe sich durch den Bau zahlreicher Fabriken weltweit immer weiter vergrössert. «Aufgrund dieses schnellen Wachstums kam es in bestimmten Bereichen zu einer Dopplung von Rollen und Aufgaben», erklärt der Konzernchef. Tesla antwortete zunächst nicht auf die Bitte um Stellungnahme.

Tesla hatte zuvor für das erste Quartal 2024 einen Rückgang bei den Verkaufszahlen von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr vermeldet. Bei Branchenbeobachtern erregte insbesondere der erhebliche Anstieg des Lagerbestands für Aufsehen.

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