In Syrien ist nach Angaben eines ranghohen Militärvertreters eine Einigung über den Abzug von Rebellenkämpfern aus Aleppo erzielt worden. Der Vertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag, die Vorbereitungen dafür liefen bereits.
Der Regierungsvertreter machte aber keine Angaben zu Zivilisten, die den Aufständischen zufolge ebenfalls ab Donnerstagmorgen die Stadt verlassen sollten. Einwohner warteten auf den Beginn der geplanten Evakuierung. Menschen versammelten sich nach Sonnenaufgang bei winterlichen Temperaturen auf den Strassen, wie Einwohner aus Ost-Aleppo der Nachrichtenagentur DPA berichteten.
Aus regierungsnahen Medienkreisen hiess es, Busse zum Transport der Menschen seien unterwegs. Das internationale Komitee vom Roten Kreuz erklärte, es sei von den Parteien gebeten worden, Verletzte aus Ost-Aleppo zu bringen. Ambulanzen ständen zur Versorgung der Menschen bereit.
Aktivisten berichteten am frühen Morgen zugleich, die Kämpfe hätten abgenommen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete jedoch, es habe in der Nacht Gefechte zwischen Regime und Rebellen gegeben.
Mehrere Rebellenmilizen hatten am Mittwochabend über eine neue Waffenruhe berichtet, die im Laufe der Nacht in Kraft treten sollte. Die ersten Verletzten und Zivilisten sollten die von der Opposition gehaltenen Viertel demnach in den Morgenstunden verlassen.
Die aufseiten der Regierung von Bashar al-Assad kämpfende schiitische Hisbollah-Miliz bestätigte dann in der Nacht in ihren Medien die Einigung und den anstehende Abzug der Rebellen aus Ost-Aleppo. Dieser solle «in den kommenden Stunden» beginnen, hiess es.
Offenbar hatte es eine Einigung über den Abzug von Zivilisten aus den von Rebellen belagerten Orten Fua und Kafraja im Nordwesten Syriens. Fua und Kafraja werden vor allem von Schiiten bewohnt. (sda/afp/dpa)