Zwei von ihnen konnten demnach das Spital bereits wieder verlassen. Die Identität des Toten werde noch geklärt, hiess es. Bei dem Toten handele sich jedoch nicht um den 26 Jahre alten Franzosen Salah Abdeslam, der im Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen vom vergangenen November gesucht wird, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Eric Van Der Sypt, laut Nachrichtenagentur Belga mit.
Ob weitere Verdächtige flüchtig sind, war vorerst nicht klar. Für Mittwochvormittag kündigte die Staatsanwaltschaft eine Erklärung an. Zudem solle der nationale Sicherheitsrat zusammenkommen.
Sicherheitskräfte hatten am Dienstag einen Einsatz in der Gemeinde Forest gestartet. Dabei wurde der Verdächtige, der laut Staatsanwaltschaft mit einem Schnellfeuergewehr bewaffnet war, getötet. Der Einsatz im Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen hatte bereits am Nachmittag begonnen.
Es fielen Schüsse, dabei wurden die Polizisten leicht verletzt. An der Anti-Terror-Aktion waren nach Angaben des belgischen Innenministeriums auch französische Ermittler beteiligt. Unter den Verletzten ist demnach auch eine französische Polizistin.
Die Beamten riegelten das Areal in Forest weiträumig ab. Bürger konnten zunächst nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. «Ich bin sehr überrascht. Das ist eigentlich ein familiäres und ruhiges Viertel», sagte eine Anwohnerin. Sie habe stundenlang an einer Absperrung warten müssen, um zu ihrem Sohn zu gelangen. Forest ist ein sozial gemischtes Viertel mit einem grossen Audi-Werk.
Salah Abdeslam steht im Verdacht, an den Pariser Anschlägen beteiligt gewesen zu sein. Er ist deswegen einer der meistgesuchten Terroristen Europas. Abdeslam ist zugleich Bruder eines der Selbstmordattentäter, die sich in Paris mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft gesprengt hatten. Wie andere berüchtigte Islamisten wuchs auch er in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek auf. Diese gilt als Islamistenhochburg.
Bei den Pariser Anschlägen vom 13. November hatten mehrere Attentäter im Konzertsaal «Bataclan», an verschiedenen Bars und Restaurants sowie am Fussballstadion im Vorort Saint-Denis zugeschlagen. Insgesamt starben bei der Terrorserie 130 Menschen. (wst/sda/dpa)