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Emma Amour: Der Doc kam, sah und servierte mich ab

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bild: montage watson / shutterstock
Emma Amour

Der Doc kam, sah und servierte mich ab

Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, mutiere ich zum verbissenen Rottweiler. In Sachen «Bescheren mir Ärzte dank ihres Know-hows G-Punkt-Orgasmen?» hat sich das Warten nicht so so so so gelohnt. Willkommen zur Bio-Sex-Stunde mit Dr. Tom.
21.09.2018, 10:0021.09.2018, 19:29
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Nach meinen gefühlt 875 Aufrufen (Sorry, User!), es mögen sich bitte Ärzte, die mir wundervolle G-Punkt-Orgasmen schenken wollen, melden, quoll meine Inbox in der Tat ziemlich über.

Danke dafür.

Es meldeten sich vor allem Männer, die keine Ärzte sind, dennoch aber felsenfest von ihren G-Punkt-Lover-Ambitionen überzeugt sind.

Danke auch dafür, liebe Enfants terribles.

Das Rennen gemacht hat Tom. Oder wie ich ihn nenne: Dr. Tom. Das Beste an Dr. Tom ist, dass er von weit weg kommt. Dr. Tom lebt in Wien. Nach Zürich hat ihn ein Ärztekongress (wie sexy!) verschlagen. Dr. Toms Mail hat mich überzeugt, weil er nichts über Sex schrieb. Er wollte bloss wissen, wo in Zürich er die besten Cocktails bekommt.

Dr. Tom und ich treffen uns in einer edlen Hotelbar. Ich komme in zerfetzten Jeans und einer eher abgefuckten Lederjacke. Er trägt eine Jeans – und dazu ein Jeanshemd (Hallo Britney und Justin an dieser Stelle). Dazu sein Wiener-Charme und seine Sprache. Ich bin, gelinde gesagt, angetan.

Vom heftigen Fingern und gedrückten Bauchdecken

Er bestellt einen Negroni, ich ein Glas Rosé. Wir beobachten die Szenerie. Aufgetakelte Single-Frauen (vielleicht sind es auch Escort Girls) treffen hier auf Businessmänner. Wir machen uns einen Spass daraus, den Unbekannten Namen, Jobs, Hobbys und Charakterzüge anzudichten.

Dr. Tom krempelt seine Ärmel nach hinten. Muskulöse Arme. Nicht sehr behaart. Und schöne Hände hat er. Mit denen kann er zaubern, bin ich mir sicher. Ich rück mal ein bisschen näher an ihn ran.

Er will über Emma reden. Emma hingegen will lieber nicht reden. Oder wenn, dann über Sex. Also lenke ich das Gespräch zum G-Punkt. Jetzt holt er aus. Und erklärt mir, wo sich dieser befindet, sollte ich wirklich einen haben. Sei ja umstritten. Beim heftigen Fingern sei er gut zu spüren. Vor allem, wenn der Mann zusätzlich noch auf die Bauchdecke drückt.

Ich hab Porno im Kopf und aufsteigende Hitze im Höschen.

Nur Dr. Tom macht keine Anzeichen von irgendeiner sexuellen Regung. Man könnte meinen, er erkläre mir gerade die Photosynthese. Während er also weiterphilosophiert und ich ihn halt nur in Gedanken – pardon für das vulgäre Wort – vögle, wird mir bewusst: Docs scheinen mehr Wert auf Theorie als auf Praxis zu legen. Know-how statt Brennen in der Lendengegend. Selbst mein Noch-näher-Rücken bringt nichts.

Schade. Sehr schade.

Busy mit Sex im Kopf

Dr. Tom merkt nicht mal, dass er just in dieser Sekunde alles mit meinem nackten Ich machen könnte. Und bestellt noch eine Runde Negroni und Rosé. Dann müsse er dann langsam ins Bett. Der Kongress sei streng. Und fange früh an.

Während er noch ein bisschen über dies und das redet, bin ich mit unserem Sex im Kopf beschäftigt. Den Höhepunkt erreiche ich, als er sein Glas energisch umfasst, um es dann sanft zu seinem Mund zu führen.

Dr. Tom begleitet mich zu meinem Velo. Ich bekomme eine freundschaftliche (traurig!) Umarmung und ein Küssli auf die Backe. Dann verschwindet Dr. Tom bereits Richtung Hotellift.

Ich setze mich, spitz wie ich bin, auf einen Brunnen, hole mein Handy raus und verfasse folgende SMS: «Harter Sex. Jetzt.» Schicken tu ich sie, logisch, Suff-SMS-Sandro.

Seine Antwort kommt zehn Minuten später: «Sorry, bin gerade mit einer grossbusigen Tinderella zugegen.»

Scheisse. Zwei Körbe in in einer Stunde.

Bin kurzfristig fertig mit der Welt. Und mit Ärzten. Und auch ein bisschen mit Suff-SMS-Sandro.

Und jetzt kommt mir nicht mit «Haben wir dir doch schon lange gesagt, Emma!»

Danke.

(Natürlich weiss ich nun, dass ihr recht hattet.)

(Verdammt.)

Adieu,

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... Stadtmensch, Single, Anfang 30 – und watsons Bloggerin, die nicht nur unverfroren aus ihrem Liebesleben berichtet, sondern sich auch deinen Fragen annimmt. Und keine Sorge, so wie auch Emma, wirst auch du mit deiner Frage anonym bleiben. Madame Amour ist es nämlich sehr wichtig, auch weiterhin undercover in Trainerhosen schnell zum Inder über die Strasse hoppeln zu können.
Das bin nicht ich, aber so würde ich als Shutterstock-Illustration aussehen. Öppe.
Das bin nicht ich, aber so würde ich als Shutterstock-Illustration aussehen. Öppe.bild: shutterstock/unsplash/watson

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150 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jol Bear
21.09.2018 15:48registriert Februar 2014
"Zwei Körbe in in einer Stunde." Gute Schlussworte, gilt bei diesem Abend sowohl für Emma als auch eigentlich auch für Suff-SMS-Sandro...
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Holzkopf
21.09.2018 13:54registriert November 2017
2 Dinge:
1. die Verallgemeinerungen
2. Liebe Emma, wieso brauchst du jemanden, der für dich den G-Punkt findet? Warum suchst du ihn nicht selbst und dann sagst du dem nächsten Typen/der nächsten Typin, den/die du mit ins Bett nimmst, was er/sie tun soll...
Wieso erwartest du, dass jemand in einer Nacht deinen G-Punkt zum Beben bringt, wenn du es offenbar in über 30 Jahren nicht selbst geschafft hast?
Was steht wohl hinter dem Wunsch, dass ein anderer es für dich tut? Der Wunsch nach „dem fühligen Ihn“ geht wohl viel tiefer als nur den G-Punkt zu finden...

Dennoch stets tolle Artikel 👍🏼😘
1103
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danger mouse
21.09.2018 11:29registriert September 2018
Vielleicht warst du einfach nicht sein Typ Frau...???
970
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150
Fuck you, Finn!
Valentina ist verliebt. Nicht in mich. In Finn. Der Loser der Situation: ich.

Valentina war endlich wieder Single. Also, sie war immer Single, aber eine Weile gab's ja neben mir noch einen anderen Typen, Marcel. Dass es Marcel gab, fand ich nicht gut, aber ich durfte es natürlich nicht «nicht gut» finden, weil, Valentina und ich haben ja keine monogame Beziehung, wir haben gar keine Beziehung, was wir beide gut finden, aber wir haben auch nicht nichts, was auch gut ist, aber wenn dann da noch so ein Horst, respektive Marcel, ist, dann ist, was wir haben, natürlich bisschen weniger gut. Aus verschiedenen Gründen. Sie war öfter, wenn ich sie treffen wollte, «busy». Was sie machte, sagte sie nie, musste sie auch nicht, wusste ich eh: Marcel. Sie war auch eher mal «zu müde». Warum, war mir ebenfalls klar. Ich fand die Situation, je länger sie gedauert hat, nicht besser, aber ich habe mich damit abgefunden.

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