Lasst uns einen kleinen Ausflug in die Geschichte der Videospiele machen. Denn die ist voller spannender und amüsanter Anekdoten.
«Tennis for Two» wird heute als das erste Videospiel angesehen. Das Game wurde 1958 vom Physiker William Higinbotham entwickelt und konstruiert.
Die gesamte Anlage, die dazu nötig war, um das Game zu spielen, bestand aus mehreren Teilen und war fünf Meter breit.
Als Easter Egg bezeichnet man eine versteckte Besonderheit in einem Medium oder Computerprogramm. Das erste bekannte Easter Egg in einem Game ist im Videospiel «Adventure» von 1979 zu finden.
Mit diesem Easter Egg hat sich der Entwickler des Spiels, Warren Robinett, verewigt. Die versteckte Besonderheit besteht nämlich aus dem Schriftzug «Created by Warren Robinett».
Warum eigentlich nicht einen Game Boy mit in den Weltraum nehmen? Das dachte sich wohl auch Kosmonaut Aleksander A. Serebrov, als er 1993 zur Raumstation «MIR» flog.
Dort zockte er tatsächlich ein paar Runden auf dem legendären Handheld. Später wurde das Game dann bei einer Auktion für 1220 US-Dollar versteigert.
Bleiben wir doch noch kurz bei «Tetris». Denn das Bauklötzchenspiel ist auch das am meisten verkaufte Game weltweit. Mit 170 Millionen verkauften Kopien steht es vor «Minecraft» auf Platz eins.
Fairerweise muss man sagen, dass in diesen 170 Millionen auch Smartphone-Downloads miteingerechnet sind. Auch lag «Tetris» für eine gewisse Zeit dem Game-Boy-Starterpaket bei, was den Verkaufszahlen natürlich entgegen kam.
Ohne mobile Downloads und den Starter-Paket-Bonus ist «Overwatch» das erfolgreichste Einzelspiel. Hersteller Blizzard-Entertainment konnte bisher 35 Millionen Kopien des Games verkaufen.
«Pac-Man»-Schöpfer Toru Iwatani hatte für sein Spiel ein ganz spezielles Ziel: Er wollte ein Spiel für Frauen und Pärchen machen.
In der Zeit, bevor «Pac-Man» erschien, waren Videospiele vor allem auf männliche Gamer zugeschnitten. Iwata wollte das ändern. «Pac-Man» sollte ein Spiel werden, das auch Frauen gerne zockten, sodass Pärchen «Pac-Man» gemeinsam spielen konnten.
Als sich Iwatani dann überlegte, was Frauen und Pärchen attraktiv finden, dachte er an Essen. Also fing er an, über Essen zu recherchieren und stiess dabei auf ein Bild einer Pizza, bei der ein Stück fehlte – die Grundform von «Pac-Man» war geboren.
Eigentlich hätte Nintendo gerne den Trickfilm Popeye als Game umgesetzt. Doch die Japaner verloren die Lizenzen. Was also tun? Genau: Ein Game erstellen, das dem spinatessenden Seemann und seinem Erzfeind nachempfunden ist.
Das Ergebnis war das Spiel «Donkey Kong» von 1981. Darin gab es, wie bei Popeye, einen Helden (Mario), einen Bösewicht (Donkey Kong) und eine Frau (Peach). Allerdings hiessen Peach und Mario damals noch Paulina und Jumpman.
Game Design Animator Toby Gard wollte eigentlich ein interaktives Spiel machen, in welchem ein Mann in ägyptischen Pyramiden nach Schätzen sucht.
Copyright sei dank, wurde das dem Game-Studio aber zu heiss, weil es zu viele Parallelen zu Indiana Jones gab. Also hat man kurzerhand einfach eine Frau aus der Spielfigur gemacht und sie Laura Cruz genannt.
Laura wurde schliesslich zu Lara, weil die Amerikaner angeblich Mühe hatten, den Namen Laura korrekt auszusprechen. Schliesslich wollte das Game-Studio, das der Nachname britischer klingt. Also haben die Verantwortlichen ein Telefonbuch hervorgeholt und dort den Namen Croft entdeckt.
Als Steven Spielbergs Film «E.T. – Der Ausserirdische» 1982 ein weltweiter Hit wurde, wollte auch Game-Hersteller Atari davon profitieren. In ihren Augen konnte ein Videospiel zum Film nur erfolgreich werden. Also kaufte Atari im Juli 1982 für 21 Millionen US-Dollar die Lizenzrechte.
Das Problem dabei: Damals dauerte die Produktion einer Atari-2600-Spielkassette mehrere Wochen. Das Unternehmen wollte das Spiel aber unbedingt zum lukrativen Weihnachtsgeschäft in den Verkaufsregalen stehen sehen.
Atari beauftragte also ihren besten Programmierer damit, das Spiel in nur fünf Wochen fertigzustellen. Gleichzeitig investierte man noch einmal fünf Millionen US-Dollar in eine Werbekampagne.
Das Resultat war ernüchternd. Nicht einmal die Hälfte der Spiele wurden verkauft, nachdem das fehlerhafte Spiel vernichtende Kritiken erhalten hatte. Atari blieb auf seinem Bestand sitzen, rutschte in die Krise und vergrub einige tausend Packungen des Spiels einfach in der Wüste von New Mexico.
Zumindest indirekt. Anfangs der 90er-Jahre startete Nintendo die Entwicklung einer neuen Konsole namens «Super Nintendo Play Station». In Zusammenarbeit mit Sony wollte man eine modifizierte Version der SNES auf den Markt bringen, die ein CD-Laufwerk beinhalten sollte.
1991 allerdings zerbrach die Partnerschaft. Während Nintendo nun doch weiter auf Cartridges setzen wollte, glaubte Sony an die CD und entwickelte auf eigenes Risiko eine Spielkonsole. Das Ergebnis war die «PlayStation».