Eigentlich geht man ja aus anderen Gründen in die Badi. Aber manchmal ist es trotzdem ganz gut, ein Spiel dabei zu haben, wenn Langeweile oder Hitzewallungen überhandnehmen. Hier haben wir fünf Tipps für euch:
Dieses Spiel eignet sich besonders gut für alle, die in der Badi unbedingt auffallen möchten und gerade keine Lautsprecher-Box zur Hand haben. Zuerst muss man Horst aufblasen. Denn Horst ist eine Gummipuppe. Aber nicht so eine, wie du jetzt denkst. «Hol den Horst» ist die neueste Variante des bereits acht Millionen Mal verkauften Partyspiel-Klassikers «Activity».
Horst ist 1.50 Meter gross, trägt Brusthaare, eine Sonnenbrille und einen Vollbart. Er hilft dabei, Begriffe pantomimisch darzustellen, die von den Mitspielern erraten werden sollen. Horst muss immer irgendwie in die Darstellung involviert werden. Sprechen oder Geräusche machen ist verboten.
Die Frage lautet: «Was macht Horst?» Das Spiel ist erst für Leute ab 16 Jahren geeignet, weil sich unter den Begriffen auch solche befinden, die bereits etwas Lebenserfahrung voraussetzen.
In unseren Spielrunden zeigte sich Horst höchst stabil, obwohl er ziemlich heftig strapaziert wurde. So kann man ihn wohl in der Badi auch getrost als Schwimmhilfe ins Wasser mitnehmen. Und wer weiss: Am Ende rettet Horst dort sogar noch ein Leben.
Partyspiel für 3 bis 8 Spieler ab 16 Jahren; ca 30 min; Piatnik, ca. 35 Franken.
Physische Betätigung in der Badi ist ja ganz nett, aber es nervt halt schon ein bisschen, wenn man auf dem Badetuch entspannend ständig Frisbees, Fussbälle oder Boccia-Kugeln angeworfen bekommt. Ein weicher, knautschiger Stoffball von «Crossboule» hingegen verursacht keine Hirnerschütterung, selbst bei einem Direkttreffer.
«Crossboule» kann man deshalb nicht nur in der Badi, sondern auch im Büro oder im Wohnzimmer spielen. Die Regeln ähneln denen von Boccia. Lustig daran ist, dass man auch Dinge wie Bänke, Baumstümpfe oder Treppen miteinbeziehen kann. Jeder Spieler hat sein eigenes modern gestyltes Ball-Set.
In einem Set sind Bälle für zwei Spieler enthalten. Es gibt verschiedenste Ausgaben mit Bällen in freakigen Farbmustern, die kombiniert werden können, so dass die Spielerzahl praktisch unbegrenzt wird, je mehr Sets man davon besitzt.
Geschicklichkeitsspiel von Marc Calin Caliman für 2 Spieler ab 6 Jahren; ca. 20 min; Zoch, ca 35 Franken.
Okay, um dieses Spiel in der Badi spielen zu können, musst du zuerst noch eine logistische Herausforderung bewältigen: Entweder packst du das Material in eine Thermotasche, die in einer Thermotasche steckt, die in einer Thermotasche steckt. Oder du nimmst eine mobile Tiefkühltruhe mit, oder du fragst den Bademeister, ob du seinen Kühlschrank benutzen darfst. Oder du schmeichelst dich bei der Kiosk/Barfrau ein, damit sie dir ein paar Eiswürfel abgibt. Die Belohnung, an einem heissen Sommertag mit kühlenden Eiswürfeln zwischen den Fingern zu hantieren, lohnt den Aufwand aber in jedem Fall.
«Cool Runnings» ist ein Wettrennen mit echten Eiswürfeln, bei dem es darum geht, die Eiswürfel der Gegner zum Schmelzen zu bringen. Man spielt Karten aus, mit denen die Würfel in Bechern auf dem wasserfesten Spielbrett bewegt werden. Es gewinnt, wer entweder als Erster ins Ziel kommt oder wessen Eiswürfel als Einziger übrig bleibt.
Durch Spezialkarten kommt dabei «Uno»-Feeling auf: Man kann gegnerische Eiswürfel «aufpolieren,» «ausquetschen», mit heissem Atem anhauchen, kalt abduschen oder mit Streusalz malträtieren. «Cool Runnings» ist ein glückslastiges Fun-Spiel, bei dem man die durch die Hitze eh schon strapazierten Gehirnzellen nicht unbedingt benötigt.
Wettlaufspiel von Olivier Mahy für 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren; ca. 30 Minuten; Ravensburger, ca. 30 Franken
Also gut, du willst in der Badi ja kein Aufsehen erregen, dann reicht auch ein einfaches Kartenspiel, von denen ich hier jetzt natürlich Trillionen empfehlen könnte. Aber am liebsten hat man in der Badi ja ein möglichst locker, leichtes, einfaches Spielchen zum Lachen, bei dem man gleich losspielen kann, zum Beispiel «Happy Birthday». Dabei geht es darum, ein Geburtstagskind zu beschenken.
«Happy Birthday» enthält 200 Bildkarten mit gewöhnlichen oder ausgefallenen Geschenken. Die Rolle des Geburtstagskindes wechselt von Runde zu Runde. Alle anderen sind Partygäste, die das Geburtstagskind einschätzen und versuchen, ihm ein möglichst passendes oder unpassendes Geschenk unterzujubeln. Hat man nur Mist in der Hand, ist das gar nicht schlimm.
Denn das Geburtstagskind sucht sich vom anonym gereichten Gabentisch nicht nur das beste, sondern auch das schlechteste Mitbringsel aus. Diese Spender erhalten Punkte. Das Spiel lebt von den ausgefallenen Ideen auf den Karten. Neben vier Wochen Afrika-Safari gibt es zum Beispiel auch einen persönlichen Dudelsackspieler, Hobbit-Schuhe, einen eigenen Bagger oder die Mitgliedschaft in einem Vogelbeobachter-Verein zu gewinnen.
Party-Kartenspiel von Brian und Amy Weinstock für 3 bis 8 Spieler ab 8 Jahren; ca. 20 min; Kosmos, ca 20 Franken.
Spiele wie «Qwixx», «Qwinto» oder zuletzt «Ganz schön clever», bei denen gewürfelt wird und dann alle auf ihren Zetteln irgendetwas ankreuzen müssen, sind gerade ziemlich im Trend. Sie haben denn Vorteil, dass alle immer gleichzeitig involviert sind und man sie auch alleine spielen kann.
Bei «Noch Mal!» wird das Prinzip auf Farbwürfel und Farbflächen auf den Notizzetteln erweitert. Ein Spieler wirft alle sechs Würfel, sucht sich zwei davon aus und kreuzt sich schlau etwas Passendes auf dem eigenen Zettel an. Die anderen Spieler wählen aus dem gleichen Wurf zwei der verbliebenen vier Würfel. Für gewisse Leute birgt das einen extremen Suchtfaktor.
Und weil diese Leute nach jeder Partie wie verrückt «Noch Mal!» schreien und gleich eine weitere Partie anhängen möchten, muss man sehr gut aufpassen, dass man nicht plötzlich alleine auf der Liegewiese rumhängt, weil die Badi bereits geschlossen hat, wenn man mal wieder um sich schaut.
Würfelspiel von Inka und Markus Brand für 1 bis 6 Spieler ab 8 Jahren, ca. 20 min, Schmidt Spiele, ca. 15 Franken.