Spass
Klischeekanone

10 Situationen, die dich als Primarschüler mit Angst erfüllten

Zahnputzfrau und Ströfzgi – 10 Situationen, die dich als Primarschüler mit Angst erfüllten

Die Primarschulzeit ist im Leben vieler Menschen ein richtungsweisender Abschnitt. Gerade eben wegen den folgenden 10 Situationen ...
21.08.2017, 06:2522.08.2017, 06:11
Jodok Meier
Mehr «Spass»

Neue Sitzordnung

In der Primarschulzeit werden Freundschaften fürs Leben geknüpft. Erinnerungen für die Ewigkeit geschaffen. Herzen und Seelen, wohin man schaut – bis zu diesem einen Tag.

Das skrupellose Lehrerpult-Regime statuiert ein Exempel seiner Macht an den zarten Gemüter der Schüler: Die Sitzordnung wird geändert, Freundschaften auf die Probe gestellt, eine klasseninterne Krise bricht aus. Teile und herrsche!

Animiertes GIFGIF abspielen
gif: giphy

Hauswart

Recht und Ordnung. Als gnaden- und kompromisslose Galionsfigur dieser ritterlichen Werte sorgt er auf dem Schulhausplatz für Angst und Schrecken. Und dann tritt er ins Klassenzimmer.

Selbst bei Unschuldslämmern ist dies der Moment, in dem der Puls in ungesunde Höhen schnellt. Stossgebete stauen sich an der Decke des Klassenzimmers. Zittrige Kinderstimmen wimmern irgendwelche Vermutungen, wer womöglich seine Darvida-Verpackung in der Garderobe hat liegen lassen. Sekunden werden zu Stunden. Nicht bewegen, nicht atmen. Der Sturm zieht vorüber.

Bild
Bild: watson / shutterstock

Zweierreihe

Ein weiteres Instrument mentalen Piesackens seitens der pädagogischen Autorität ist die Zweierreihe. Die eiserne Jungfrau unter den Marschformationen scheint der psychischen Zermürbung der Schüler zu dienen. Gerade dann, wenn erwartet wird, dass jeder «Bueb» ein «Meitli» an die Hand nimmt.

In diesem symbolischen Korsett des Grausens zeigen dann auch die lautesten Rüpel, die frechsten Gören eine demütige, ja, gedemütigte Haltung.

Live-Bilder von deinem Coolness-Level:

Animiertes GIFGIF abspielen
gif: giphy

Ersatzlehrer

Routine ist des Schülers Trumpf. Etablierte Reputationen und automatisierte Verhaltensmuster ermöglichen es dem Klassenbund, einen gewissen Grad an Handlungsmacht aufzubauen. Natürlich wird auch dies gekonnt von der erzieherischen Hoheit untergraben.

Sogenannte Ersatzlehrer werden eingesetzt, sorgen für Verunsicherung, schüren Ungewissheit und somit auch Angst. «Was darf man?», «Wer ist das?», «Wer bin ich?». Der hilflose Schüler verliert die Orientierung, neue Hierarchien keimen auf.

Bild
bild: watson / shutterstock

Zahnputzfrau

Auch der Tag kam,
an dem die Zahnputzfrau übernahm.
Fluorid-Zahnpasta und Mundspülung
werden angeordnet, unter diktatorischer Führung.

Eine Stunde, so das Gebot,
darf nichts konsumiert werden; kein Wasser, kein Brot.
Es wird sich der Prozedur unterworfen, welch Graus!
Und klar: Dein Banknachbar leert seinen Mageninhalt aus.

Animiertes GIFGIF abspielen
Gif: imgur

Elternbesuchstag

Das Klassenzimmer ist das Revier, in dem man sich auslebt, in dem man sich versucht, in dem man sich mit Ellenbogen Platz verschafft. Der eine Tag, an dem diese Welt durch elterliche Präsenz erschüttert wird, kommt da einer Farce gleich.

Klar, man will zeigen, wie gut man im Klassengefüge funktioniert, will sich profilieren, brillieren. Perfekte Voraussetzungen für über-motivierte Unfälle, Querelen aufgrund kognitiver Überhitzung und der Aufregung geschuldete Stimmungsachterbahnen.

Bild
Bild: watson / shutterstock

Gruppenarbeit

Als wäre die Tortur des koordinierten Zusammenarbeitens nicht bereits genug, wird seitens der Klassenzimmer-Obrigkeit zudem primär darauf geachtet, Keile zwischen funktionierende soziale Gefüge zu treiben.

Will heissen: Je grösser das Gruppenprojekt, desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass du in der unpassendsten Gruppe landest. Das Zerbrechen der Schüler-Moral ist gemäss Legenden bis ins Lehrerzimmer zu hören.

Bild
bild: watson / shutterstock
Bild
bild: watson / shutterstock

Ströfzgi absitzen

In einem halbstarken Moment hat die spitze Zunge zugeschlagen, das Klassenoberhaupt wurde in seiner Autorität empfindlich getroffen. Unter tosendem Applaus wird eine Strafe (oder «Ströfzgi») ausgesprochen, die schelmisch lächelnd, gar spöttisch akzeptiert wird. Bis sie dann effektiv abgesessen werden muss.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit, in der direkten Anwesenheit der Übermacht vom Lehrerpult wird einem dann bewusst, wie klein man ist. Die Widerwilligkeit weicht der Ehrfurcht. Bedauern setzt ein. Was Mami wohl dazu sagt?

Live-Bilder von deinem Selbstvertrauen, sobald die Ströfzgi beginnt:

Animiertes GIFGIF abspielen
gif: giphy

Gruppendruck

Im juvenilen Abschnitt eines jeden Lebens treten früher oder später Phänomene des Gruppendrucks auf, die für mächtig Konfusion und Kopfschmerzen sorgen.

Dieses eine Lied im Musikunterricht, das du eigentlich magst aber nicht mitsingen kannst, weil alle anderen es doof finden? Dieser eine Sprung von der Sprossenwand, der dir eigentlich zu hoch ist, bei dem du aber dennoch die Angst weglachst, weil alle anderen es so tun? Bagatellen, die du aus Gründen der sozialen Erwünschtheit begehst, welche du aber moralisch nicht vertreten kannst? Stürmische Momente.

Bild
bild: watson / shutterstock
Bild
bild: watson / shutterstock

Klassenwechsel

Nach mindestens drei Jahren des Aufbäumens, der Revolte und des Strampelns, kommt der Tag, an dem Erlösung naht. Zumindest augenscheinlich. Der unmittelbare Moment vor der Demontage der Klassenmechanik sorgt dann allerdings gerne einmal für Magenkrämpfe. «War es denn wirklich so schlimm?»

Ganz in diesem Sinne:

Die Zeit war schön, doch ist sie vorbei,
die Zeit der eingespielten Blödelei.
Waren wir zusammen noch gross und stark,
sind wir alleine schwach und ängstlich, bis ins Knochenmark.

Bild
Bild: watson / shutterstock

Einer meiner absoluten Lieblings-World-of-Watsons: Lehrer-Typen

Video: watson

So geht die Welt zur Schule: 47 Klassenzimmer

1 / 49
So geht die Welt zur Schule: 47 Klassenzimmer
«Bildung ist kein Privileg, Bildung ist ein Grundrecht, Bildung ist Frieden», sagte die 18-jährige Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai aus Pakistan vor der UNO-Vollversammlung. Wir zeigen euch 47 Klassenzimmer aus der ganzen Welt. Den Auftakt macht diese Freiluftschule in Jalalabad in Afghanistan.
quelle: x02750 / parwiz
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Die beliebtesten Listicles auf watson

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
20 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Karl Müller
21.08.2017 09:03registriert März 2015
Angst vor dem Ersatzlehrer? Bei uns war das eher umgekehrt. Unser Lehrer war ein autoritärer Mann in den Vierzigern, bei dem waren wir meist ziemlich brav, aber als Vertretung kamen dann immer so junge, optimistische Lehrerinnen direkt ab der Hochschule, voller Vertrauen in das Gute im Kinde. Die waren dann teilweise recht arm dran bei uns, als würde ein Schaf ein Rudel Wölfe unterrichten ...
10
Melden
Zum Kommentar
avatar
Fly Boy Tschoko
21.08.2017 08:26registriert Mai 2014
Also unser Abwart in der Primarschule hat die kaputten Kickboards geflickt und den Spielplatz bei Reparaturen immer zuerst berücksichrigt hat. Ein toller Typ der datu noch wie Meister Eder ausgesehen hat.
10
Melden
Zum Kommentar
avatar
Mia_san_mia
21.08.2017 07:58registriert Januar 2014
De Fynn-Kai :-)
00
Melden
Zum Kommentar
20
Von der Liebe und dem Gaggi-Machen

Es ist ein bisschen so wie in einem Soft-Swingerclub, in dem sich aber ausser Dennis niemand ganz freiwillig aufhält. Er kann so allerdings bequem mit allen vor allen knutschen. «Da ghört zum Spiel dezue», sagt er.

Zur Story