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Sicherlich gibt es Gründe, wieso die Bayern die Reise nach Madrid ohne Angst angehen konnten. Allen voran besitzen sie ein äusserst starkes Kader und werden vom sehr smarten Trainer Pep Guardiola betreut. Doch hier sei geschildert, wieso der Trip der Münchner garantiert keine gemütliche Frühlingsausfahrt werden wird.
Die «Rojiblancos» sind gut drauf. In den letzten 17 Spielen gab es 13 Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen mit einem Torverhältnis von 31:8. Mit dem dadurch gewonnenen Schwung hat Atlético Madrid das Meisterrennen in der Primera Division wieder spannend gemacht. Das hat auch mit der Schwächephase von Barcelona zu tun, das notabene im Champions-League-Viertelfinal von Atlético aus dem Weg geschafft wurde.
Das Estadio Vicente Calderon im Zentrum Madrids ist eine Bastion. 54'900 Fans werden auch heute Abend wieder für eine Stimmung sorgen, die den Münchnern Eindruck machen wird. Zusätzlich spornen die Anhänger der «Colchoneros» ihre Lieblinge zu Höchstleistungen an. In K.o.-Spielen in der Champions League ist Atlético beispielsweise seit sechs Spielen ohne Gegentor.
Diego Pablo Simeone ist die Antithese zu Pep Guardiola. Letzterer steht für klinisch gepflegten Fussball und Ästhetik auf dem Rasen. Dagegen wirkt der 45-jährige Argentinier wie der Kohlearbeiter unter den Trainern. Als «unfairsten Trainer der Welt» betitelt ihn «stern.de» in einem aktuellen Artikel – und das nicht zu unrecht. Immer wieder ist Simeone für Eklats und Ausraster verantwortlich.
Das ist bei ihm aber nicht das Entscheidende. «Cholo» war schon als Spieler nicht der filigrane Techniker, sondern vielmehr der holzfüssige, aber dafür umso leidenschaftlichere Vorkämpfer. Seine hundertprozentige Einsatzbereitschaft hat er auch seinen Spielern eingeimpft. Diese sind bereit, für den Trainer und das Team bis zum Letzten zu gehen, was jedem Gegner zu schaffen macht – auch den Bayern.
Was Atlético in der aktuellen Saison defensiv leistet, ist sehr beeindruckend. In bisher 35 Ligaspielen haben die Rojiblancos lediglich 16 Tore zugelassen. Zum Vergleich: Zweitbestes Team in diesem Belangen ist in der Primera Division der FC Barcelona mit 29 Gegentoren.
Auch wenn Simeone immer wieder rotieren musste (aktuell ist beispielsweise Innenverteidiger Diego Godin verletzt), bringen es die Madrilenen fertig, jede Offensive zu neutralisieren. Entscheidend dafür ist das geschickte Abwägen von lockender Zurückhaltung und sehr entschlossenem Gegenpressing. Symptomatisch war, wie Barça, eigentlich mit einem überaus starken Angriff ausgestattet, im CL-Viertelfinal kein Mittel fand, um Captain Gabi und Co. zu überwinden.
Eng an Punkt 4 gekoppelt ist die Tatsache, dass die Atlético-Spieler bereit sind, mehr Laufwege auf sich zu nehmen als der Gegner, egal wie dieser heisst. Unter den Top 10 der Kilometerfresser in der Champions League befinden sich fünf Atlético-Spieler. Den besten Schnitt hat Koke, der in acht Spielen durchschnittlich 12,7 km gelaufen ist. Von den Bayern können nur Philipp Lahm und Thomas Müller mithalten, die im Durchschnitt knapp über 10 km pro Spiel gelaufen sind.
Um erfolgreich zu sein, braucht es neben einer funktionierenden Defensive immer noch mindestens einen, der vorne die Tore macht. Im Falle von Atlético ist das in dieser Saison hauptsächlich Antoine Griezmann. Der 25-jährige Franzose hat in der laufenden Spielzeit in allen Bewerben 29 Tore erzielt und dazu noch 7 Vorlagen gegeben.
Griezmann hat sich bei Atlético so richtig ins Rampenlicht gespielt. Beispielsweise hat er beim entscheidenden 2:0-Sieg im Rückspiel gegen Barcelona beide Tore erzielt. Wenig überraschend ist der 175 cm grosse Stürmer trotz 60-Millionen-Euro-Preisschild auf dem Markt begehrt. Unter den Interessenten sollen sich auch die Bayern befinden. Gut möglich also, dass Griezmann heute Abend besonders motiviert ist.