Bevor wir zu den Highlights kommen, wie üblich zunächst die Resultate von Week 4:
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Die New England Patriots stoppen die Siegesserie der Miami Dolphins – und die Niederlage ist für die zuvor noch ungeschlagenen Dolphins gleich richtig deftig. Mit 7:38 werden sie vom letztjährigen Super-Bowl-Teilnehmer zerlegt. Patriots-Quarterback Tom Brady unterläuft im ersten Viertel zwar eine Interception, doch dann spielt der «GOAT» plötzlich wieder magistral auf. Am Ende kommt er auf 274 geworfene Yards und drei Touchdown-Pässe.
Bei den Dolphins enttäuscht vor allem das Running Game. Aber auch Quarterback Ryan Tannehill kann nicht annähernd an die Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen, erst im Schlussviertel erreicht er die 100-Passing-Yards-Marke. Nach der Niederlage der Dolphins sind momentan nur noch zwei Teams makellos: Die Los Angeles Rams und die Kansas City Chiefs. Das Team von Überflieger-Quarterback Patrick Mahomes trifft in der Nacht auf morgen auf die Denver Broncos.
Die Chicago Bears holen die Tampa Bay Buccaneers auf den Boden der Tatsachen zurück und gewinnen 48:10. Dabei endet auch das Märchen um Ersatz-Quarterback Ryan Fitzpatrick jäh. Mit drei Gala-Auftritten, in denen er jeweils mehr als 400 Yards warf und insgesamt elf Touchdown-Pässe verbuchte, hatte «Fitzmagic» bei den «Bucs»-Fans bereits Titelhoffnungen geschürt.
Doch im vierten Spiel zieht Fitzpatrick, der in den ersten drei Spielen den wegen sexueller Belästigung suspendierten Stamm-Quarterback Jameis Winston ersetzt hat, einen rabenschwarzen Abend ein. Nach einer enttäuschenden Halbzeit mit nur neun erfolgreichen Pässen, 126 Passing-Yards und einer Interception wird der 35-Jährige beim Stand von 3:38 auf die Bank verbannt. Winston übernimmt erstmals in dieser Saison, doch auch mit ihm läuft es den «Bucs» nicht viel besser. Dennoch ist nicht anzunehmen, dass «Fitzmagic» in den nächsten Spielen noch einmal die Chance bekommt zu zaubern.
Matchwinner für Bears ist Quarterback Mitch Trubisky, der es deutlich besser macht als seine zwei Buccaneers-Kollegen: Mit sechs Touchdown-Pässen (bei 354 Yards) stellt er einen neuen Franchise-Rekord auf.
Dramatisch verläuft das Duell zwischen den Tennessee Titans und Super-Bowl-Champion Philadelphia Eagles. Der Titelverteidiger verspielt erst eine 17:3-Führung, dann rettet Kicker Jake Elliott die Eagles mit seinem Field Goal zum 20:20 kurz vor Schluss noch in die Overtime.
Dort gehen die Gäste aus Philadelphia durch ein weiteres Field Goal wieder in Führung, doch dann folgt ein fast 20-minütiger Wahnsinns-Drive der Titans: Drei Mal erkämpft sich das Team um Quarterback Marcus Mariota mit dem vierten Versuch ein neues First Down und 13 Sekunden vor Ablauf der Verlängerung fängt Corey Davis den entscheidenden Pass in der Endzone zum 26:23-Sieg für die Titans.
Nach zwei Niederlagen zum Saisonbeginn haben die Seattle Seahawks gegen die Arizona Cardinals den zweiten Sieg in Serie eingefahren. Garant für den 20:11-Erfolg ist Kicker Sebastian Janikowski mit seinem 52-Yard-Field-Goal in allerletzter Sekunde.
Grossen Anteil am Seahawks-Sieg hat Runningback Mike Davis, der zu zwei Touchdowns läuft. Beim ersten kriegt er unverhofft Unterstützung von Quarterback Russell Wilson, der den Cardinals-Safety Antoine Bethea kurz vor der Endzone wegblockt.
So richtig geniessen können die Seahawks den Sieg gegen die Cardinals aber nicht, denn die Partie wird nicht wegen Vorblocker Wilson, sondern wegen eines Eklats um Earl Thomas in Erinnerung bleiben. Der Seahawks-Safety verletzt sich beim Touchdown-Pass der Cardinals zum zwischenzeitlichen Ausgleich ohne gegnerische Einwirkung am Bein.
Pray for Thomas! Während der Abwehrspieler behandelt wird, bilden seine Mitspielern einen Kreis um ihn und scheinen für ihn zu beten. Doch von Dankbarkeit keine Spur: Als Thomas vom Platz gefahren wird, zeigt er den Stinkefinger – in Richtung der eigenen Bank.
Die Vorgeschichte: Thomas hätte im Sommer gerne einen höher dotierten, langfristigen Vertrag gehabt und wollte diesen mit einem Trainingsstreik auch erzwingen. Doch die Seahawks blieben hart und so musste Thomas ohne langfristige Sicherheit in sein letztes Vertragsjahr gehen. Coach Pete Caroll vermeldete nach der Partie, dass sich Thomas einen Beinbruch zugezogen hat. Das dürfte es für ihn extrem erschweren, als Free Agent für die nächste Saison einen neuen Klub zu finden. Dieser Frust musste raus ...
Im Sunday Night Game besiegten die Baltimore Ravens den Erzrivalen Pittsburgh Steelers mit 26:14, für das Team um Quarterback Ben Roethlisberger ist der Fehlstart nach der dritten Niederlage im vierten Spiel damit perfekt. «Big Ben» erwischt erneut nicht seinen besten Tag: Zwar führt er die Steelers vor der Pause nach einem 0:14-Rückstand nochmals zum Ausgleich, doch in der zweiten Halbzeit kommt vom zweifachen Super-Bowl-Champ nicht mehr viel. Seine einzige Interception kurz vor Schluss besiegelt schliesslich die Niederlage.
Sein Gegenüber Joe Flacco spielt hingegen gross auf: Der Ravens-Quarterback wirft zwei frühe Touchdown-Pässe und brilliert auch in der Folge immer wieder durch weite, genau Zuspiele auf seine Receiver. Insgesamt bringt er 28 von 42 Pässen für insgesamt 363 Yards an den Mann.
"THIS AIN'T THE SAME RAVENS. WHAT A FREAKIN WIN."@weddlesbeard is fired up. 😂 pic.twitter.com/e13MFwIHa4
— Baltimore Ravens (@Ravens) 1. Oktober 2018
Der sensationelle 37:36-Sieg der Cincinnati Bengals gegen die Atlanta Falcons wird von einer Horrorverletzung überschattet. Bengals Tight End Tyler Eifert wird bei einem Lauf von Falcons Linebacker De'Vondre Campbell getackelt, der mit seinem gesamten Körpergewicht (106 kg) auf dem rechten Knöchel von Eifert landet.
Der 28-Jährige verletzt sich dabei schwer, sein Fuss steht nach dem Tackling fast im 90-Grad-Winkel ab. Eifert, der die Bengals zuvor mit dem ersten Touchdown aufs Scoreboard gebracht hat, muss unter Tränen vom Platz gefahren werden. Wie schlimm seine Verletzung genau ist, ist noch unklar. Ersten Diagnosen zufolge hat er sich zumindest den Knöchel gebrochen und wird wohl für den Rest der Saison ausfallen.
— Tyler Eifert (@tylereifert) 30. September 2018
Historisches spielte sich im Duell zwischen den Indianapolis Colts und den Houston Texans ab. Der 45-jährige (!) Colts-Kicker Adam Vinatieri erzielte zwei Sekunden vor der Halbzeit sein 566. Field Goal und brach damit den bisherigen Rekord von Morten Andersen.
Vinatieri traf in der Overtime schliesslich auch noch zum 567. Mal zwischen die Stangen, zum Sieg reichte es den Colts aber trotzdem nicht. Die Texans gewannen dank ihrer starken Defense, einer deutlichen Leistungssteigerung von Quarterback Deshaun Watson und zwei Field Goals in der Overtime mit 37:34.