Bevor wir zu den Highlights kommen, wie üblich zunächst die Resultate von Week 13:
» Hier geht's zu den Standings nach Week 13.
Bereits vier Spieltage vor Ende der Regular Season haben sich die Los Angeles Rams als erstes Team für die Playoffs qualifiziert. 30:16 besiegten sie die Detroit Lions und können damit nicht mehr von den Seattle Seahawks vom Thron der NFC West gestossen werden, weil diese beide Direktduelle verloren haben.
Drei Viertel lang bot die Lions-Defense dem haushohen Favoriten allerdings ordentlich Paroli, auch weil Rams-Quarterback Jared Goff mit 207 Passing Yards, einem Touchdown-Pass und einer Interception nicht seinen besten Tag erwischte. Wichtigster Mann bei den Rams war mal wieder Runningback Todd Gurley. Das 105-Kilogramm-Kraftpaket lief 132 Yards und zu 2 Touchdowns.
Den zweiten Touchdown kurz vor Schluss hätte Gurley noch früher erlaufen können. Doch statt mit dem Football in die Endzone zu laufen, nahm er mit einem Rush der Goal Line entlang noch etwas Zeit von der Uhr. Wenig später war der Touchdown zum 29:16 dann doch Tatsache.
Die New England Patriots kamen mit einem 24:10 locker zum neunten Sieg der Saison. Quarterback Tom Brady rückte dabei Peyton Manning in der nächsten Kategorie auf die Pelle. Erst vor einer Woche nahm der «GOAT» seinem alten Rivalen den Rekord für die meisten Pass Yards ab, nun ist er mit dem 579. Touchdown-Pass auch hier mit Manning gleich und wird ihn wohl schon nächste Woche überholen.
Ausserdem knackte Brady noch eine weitere, ziemlich lustige Marke: Im ersten Viertel lief Brady über fünf Yards zu einem First Down und bringt es damit nun nach 265 NFL-Spielen in 19 Jahren auf 1000 Rushing Yards. Kein anderer NFL-Spieler hat jemals ansatzweise so lange dafür gebraucht.
Die Green Bay Packers haben sich mit einer 17:20-Niederlage gegen die Arizona Cardinals wohl endgültig aus dem Playoff-Rennen verabschiedet. Wieder einmal gab es ein Kicker-Drama im Lambeau Field: Mason Crosby hätte die Packers in den Schlusssekunden per Field Goal in die Overtime retten können, doch sein Versuch aus 49 Yards ging bei Wind und Schneefall an den Torpfosten vorbei.
Crosby hat nicht seine beste Saison: In Week 2 gegen die Minnesota Vikings hatte er kurz vor Schluss den Sieg auf dem Fuss und in Week 5 gegen die Detroit Lions versiebte er gleich fünf Kicks.
Nach der peinlichen Niederlage gegen das Kellerkind aus Arizona zogen die Packers übrigens die Reissleine und entliessen Head Coach Mike McCarthy – nach 13 Jahren im Amt. Für die Cardinals war es der erste Sieg in Green Bay seit 1949.
Die New York Giants feierten gegen die Chicago Bears einen dramatischen 30:27-Sieg. Das Team aus dem «Big Apple» verspielte in den letzten 1:13 Minuten eine komfortable Zehn-Punkte-Führung und musste in die Overtime. Dort trumpfte Odell Beckham Jr. gross auf: Zunächst warf (!) der Wide Receiver nach einem Trickplay einen 49-Yard-Touchdown auf Russell Shepard, dann fing er den Ball selbst in der Endzone.
Für Beckham war es bereits der zweite Touchdown-Pass der Saison. Das ist seit acht Jahren keinem Receiver mehr gelungen, damals warf Steelers Receiver Antwaan Randle El ebenfalls zwei Touchdowns in der Regular Season. Am Ende entschied aber nicht Beckham, sondern ein Field Goal von Aldrick Rosas die Partie zugunsten der Giants. Der Kicker hatte zuvor drei Extrapunkte liegen lassen und war danach besonders erleichtert.
Nochmals kurz zu Giants vs. Bears! Kurz bevor die Giants den entscheidenden Touchdown zur Verlängerung kassierten, gab es noch einmal grosses Spektakel vor der Bears-Endzone. Giants-Punter Riley Dixon kickte den Ball für einen Turnover weit in die Hälfte der Bears, wo sich der Receiver aber völlig verschätzte. So prallte der Ball vom Boden in Richtung Endzone der Bears, doch mit einer sensationellen Rückpass-Stafette setzte die Giants-Defense das Ei noch auf der Zwei-Yard-Linie ab.
Die San Francisco 49ers kassierten mit einem 16:43 gegen die Seattle Seahawks eine weitere böse Schlappe. Die totale Demütigung folgte im letzten Viertel: Die 49ers stehen an der 5-Yard-Linie und sind drauf und dran, auf 23:37 verkürzen. Doch Seahawks-Line-Backer Bobby Wagner fängt einen Pass von SF-Quarterback Nick Mullens an der 2-Yard-Linie ab und läuft in der Folge über ganze Spielfeld zum 43:16. «Pick Six» nennen die Amerikaner das.
Was für eine bittere Pleite! Die Pittsburgh Steelers führten gegen die Los Angeles Chargers zur Pause vermeintlich sicher mit 23:7, verloren am Ende aber noch mit 30:33. Die Aufholjagd der Chargers begann spät und kurios: Kurz vor Ende des dritten Viertels hatte Steelers-Cornerback Joe Haden die Interception in der eigenen Endzone eigentlich schon so gut wie sicher, stolperte aber über seinen Safety Sean Davis und warf den Ball senkrecht in die Höhe. Chargers-Receiver Keenan Allen fischte ihn aus der Luft und verkürzte auf 14:23.
Zu Beginn des letzten Viertels trug Chargers-Cornerback Desmond King das Spielgerät nach einem Punt 73 Yards zum 22:23 in die Endzone, begünstigte allerdings durch einen «Illegal Block in the Back», der jedoch von den Refs nicht erkannt wurde. Danach ging's hin und her, am Ende besiegelte ein Fieldgoal von Michael Badgley in letzter Sekunde die historische 30:33-Niederlage der Steelers. Noch nie zuvor hatte der sechsfache Super-Bowl-Champion einen 16-Punkte-Vorsprung aus der Hand gegeben.
Die Kansas City Chiefs haben sich unter der Woche von Star-Runningback Kareem Hunt getrennt, nachdem ein Video aufgetaucht war, das ihn zeigt, wie er eine Frau schlägt und tritt. Doch auch ohne den Punktegarant rangen die Chiefs die Oakland Raiders mit 40:33 nieder.
Überragender Mann bei den Chiefs war einmal mehr Shootingstar Patrick Mahomes. Der Quarterback warf 4 Touchdowns und ist mit seinen 41 Pässen in die Endzone weiterhin auf Kurs, die Rekordmarke von 55 Touchdown-Pässen von Peyton Manning aus dem Jahr 2013 zu übertreffen. In Abwesenheit von Hunt spielte ausserdem Tight End Travis Kelce gross auf, er fing insgesamt 12 Pässe seines Quarterbacks für 168 Yards und lief zu 2 Touchdowns.