Bevor wir zu den Highlights kommen, wie üblich zunächst die Resultate von Week 9:
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Die New Orleans Saints haben den Los Angeles Rams am neunten Spieltag die erste Saisonniederlage zugefügt und siegten in einem 80-Punkte-Spektakel mit 45:35. Damit ist kein NFL-Team in der laufenden Saison mehr ungeschlagen.
Saints-Quarterback Drew Brees war mit 4 Touchdowns und 346 Yards der Matchwinner. Überragend agierte aber auch Running Back Alvin Kamara, der bis zur Halbzeitpause zu 3 Touchdowns lief und insgesamt 82 Yards abspulte.
Für Gesprächsstoff sorgte aber vor allem Saints-Receiver Michael Thomas. Nach einem Touchdown über 72 Yards zog er für seine Jubelpose ein altes Klapphandy aus der Polsterung der Torstange, auf dem er demonstrativ ein paar Tasten tippte. Thomas, der mit gefangenen Würfen über 211 Yards eine neue Bestmarke für seinen Klub aufstellte, ahmte damit den legendären Jubel des ehemaligen Saints-Receivers Joe Horn nach. Dieser hatte im Jahre 2003 nach einem Sieg über die New York Giants auf die gleiche Art gefeiert.
«Ich habe den Jubel selbst geliebt. Ich glaube, es war der perfekte Zeitpunkt dafür. Wir lieben unsere Fans und wir wollen ihnen tolle Erinnerungen zurückgeben», freute sich Thomas nach Spielschluss. Die 15-Yards-Strafe, die es für seinen Handy-Jubel setzte, waren ihm da ziemlich egal.
Nach zwei Siegen in Serie kassierten die Seattle Seahawks zuhause gegen die Los Angeles Chargers mit 25:28 die vierte Saisonniederlage. Russell Wilson verbuchte zwar zwei Touchdown-Pässe, kassierte jedoch auch eine Interception, die in einen Pick Six mündete.
Wilsons erster Touchdown-Pass im Startviertel war eine Augenweide: Duane Brown fischte die Granate seines Quarterbacks aus der Luft und im Gegensatz zu den Saints jubelten die Seahawks danach korrekt.
Eine kleine Kontroverse gab es später um Mike Williams' Touchdown zum 18:7 kurz vor der Halbzeit. Der Fuss des Chargers-Receiver war gefährlich nah an der Linie, aber hatte er sie auch berührt? Die Unparteiischen entschieden, dass der Passempfänger nicht «Out of Bounds» war und so zählte der Touchdown – ganz zum Leidwesen der Seahawks-Fans.
Mike Williams ruled not out of bounds on replay review. pic.twitter.com/IL61xui1HT
— Will Brinson (@WillBrinson) 4. November 2018
Das mit Spannung erwartete Duell zwischen den beiden Über-Quarterbacks Tom Brady und Aaron Rodgers wurde am Ende zu einer einseitigen Angelegenheit: Bradys New England Patriots besiegten Rodgers Green Bay Packers mit 31:17 und feierten nach dem Stotterstart in die Saison den siebten Erfolg, den sechsten in Serie.
Brady zeigte mit 294 geworfenen Yards und einem Touchdown-Pass – wie auch Rodgers (259 Yards, 2 Touchdowns) – nicht sein bestes Spiel, machte am Ende aber doch den Unterschied aus: Beim Stand von 17:17 fumbelte Packers-Runningback Aaron Jones zu Beginn des letzten Viertels den Ball und brachte Brady so in Position.
Mit einem Double-Pass-Trickplay über Wide Receiver Julian Edelman und Running Back James White kamen die Patriots zum 24:17, dann folgte das Big Play von Brady: Statt wie so oft Edelman anzuspielen, schickte er dessen besser postierten Receiver-Kollegen Josh Gordon zum 31:17 auf die Reise.
Zwei absolute Legenden: 1⃣2⃣ & 1⃣2⃣! ✌✌✌ pic.twitter.com/X0rNvsfupy
— NFL Deutschland (@NFLDeutschland) 5. November 2018
Die Pittsburgh Steelers feierten gegen die Baltimore Ravens einen 23:16-Erfolg und behaupteten dank dem vierten Sieg in Serie ihre Spitzenposition in der AFC North. Mann des Spiels beim Erzrivalen war wieder einmal Running Back James Conner, der auf insgesamt 163 Yards und 2 Touchdowns kam. Quarterback Ben Roethlisberger warf für 270 Yards, 2 Touchdown-Pässe und erzielte nach einem Quarterback Sneak, den die Steelers früher möglichst vermieden, einen Rushing Touchdown.
Kurios: In einem Trickspielzug trat Roethlisberger bei einem vierten Versuch sogar als Punter in Erscheinung und kickte den Ball über 27 Yards, doch die Ravens-Defense fiel nicht darauf herein und kam in Ballbesitz.
Zum Schluss gab es noch einen kurzen Schreckensmoment für die Steelers. Roethlisberger fiel nach einem Tackle von Za'Darius Smith auf die Schulter und blieb zunächst liegen, der Quarterback kehrte aber bereits nach einem Spielzug wieder zurück.
Patrick Mahomes darf sich über seinen nächsten NFL-Rekord freuen. Noch nie in den letzten 68 Jahren ist ein Quarterback so gut in die Saison gestartet wie der 23-jährige Spielmacher der Kansas City Chiefs. Beim 37:21-Sieg gegen die Cleveland Browns warf Mahomes drei Touchdown-Pässe.
Das bringt ihn nach neun Spielen auf 29 Touchdown-Pässe. Zudem darf sich der NFL-Shooting-Star bereits jetzt über 3185 Yards freuen, die meisten aller Quarterbacks in den ersten zehn Saisonspielen seit 1950. In jedem der letzten acht Spiele hat er mehr als 300 Yards auf das Scoreboard gebracht. Unfassbar!
Überraschend verlief das Duell zwischen den Washington Redskins und den Atlanta Falcons. Mit 38:14 prügelten die Falcons die Redskins aus dem eigenen Stadion und vor allem ein Spieler der Falcons war nach dem Spiel überglücklich. Wide Receiver Julio Jones durfte sich zum ersten Mal in dieser Saison über einen Touchdown freuen. Ende des letzten Viertels fing der 29-Jährige einen 35-Yard-Touchdown-Pass von Matt Ryan, es war sein erstes Erfolgserlebnis nach zwölf punktelosen Regular-Season-Spielen.