Bevor wir zu den Highlights kommen, wie üblich zunächst die Resultate von Week 10:
» Hier geht's zu den Standings nach Week 10.
Die Siegesserie der New England Patriots ist beendet. Am zehnten Spieltag setzte es für das Team von Star-Quarterback Tom Brady nach sechs siegreichen Partien in Folge die dritte Niederlage der Saison ab. Beim 10:34 gegen die Tennessee Titans, die mit Mike Vrabel einen ehemaligen Patriots-Spieler als Headcoach haben, waren die «Pats» absolut chancenlos.
Brady brachte lediglich 21 von 41 Pässen an den Mann, das bedeutete eine Passquote von rabenschwarzen 51 Prozent. Dem «GOAT» gelang zum zweiten Mal in den letzten drei Spielen kein einziger Touchdown-Pass, gleich dreimal wurde er zudem gesackt. Sein Gegenüber Marcus Mariota spielte dagegen nahezu fehlerfrei, er warf 228 Yards und 2 Touchdowns.
Für Brady und die Patriots gab es noch einen zusätzlichen Dämpfer: Ein Trickplay mit Brady als Passempfänger ging nicht auf, weil dieser ins Stolpern geriet und so nicht zum First Down kam. Besser machten es die Titans, die wenig später mit dem gleichen Play zum Erfolg kamen. Immerhin: Mit seinem Catch ist Brady jetzt neben Jerry Rice der einzige 41-jährige Spieler in der NFL-Geschichte, der einen Catch auf dem Konto hat.
Quarterback Drew Brees setzt seine Rekordjagd fort: Beim 51:14-Sieg seiner New Orleans Saints bei den Cincinnati Bengals warf der 39-Jährige 265 Yards und 3 Touchdown-Pässe. Damit überholte er mit insgesamt 509 Pässen die Packers-Legende Brett Favre (508).
.@drewbrees passed @BrettFavre for second ALL-TIME in passing touchdowns! (509)#GoSaints pic.twitter.com/CGxbkBpIuK
— NFL (@NFL) 11. November 2018
Brees, der in dieser Saison bereits den Passrekord der NFL geknackt hatte, ist in der ewigen Bestenliste nun Zweiter hinter Peyton Manning (539). Auf dem vierten Rang folgt Tom Brady (505), der gestern ja keinen Boden gut machen konnte.
Nach ihrer ersten Saisonniederlage kehrten die Los Angeles Rams dank eines 36:31 gegen die Seattle Seahawks auf die Siegerstrasse zurück. Mann des Spiels? Einmal mehr Runningback Todd Gurley, der 120 Yards abspulte. Mit seinem 17-Yard-Lauf in die Endzone kurz vor der Pause hat er nun in jedem der ersten zehn Saisonspiele mindestens einen Touchdown erzielt. Das ist in der NFL-Geschichte nur drei weiteren Running Backs gelungen: O.J. Simpson 1975, Lenny Moore 1964 und Elroy Hirsch 1951.
Am Ende gewann aber die Defense die Partie für die Rams. Die Seahawks kriegten 1:24 Minuten vor dem Ende noch einmal den Ball und marschierten bis an den Rand der Red Zone, doch der Touchdown gelang Russell Wilson und Co. nicht mehr.
Die Cleveland Browns sorgten für die grösste Überraschung dieses Spieltags. Sie feierten beim 28:16 gegen die Atlanta Falcons ihren dritten Saisonsieg. Runningback Nick Chubb lief mit 92 Yards den bislang längsten Touchdown der Saison und überragte mit 176 Rushing sowie 33 Receiving Yards auch sonst.
Endgültig wieder in Form ist Julio Jones, der letzte Woche seinen ersten Touchdown der Saison erzielte: Der Wide Receiver der Falcons kam auf 107 Yards und durchbrach damit in seinem 104. NFL-Spiel die Schallmauer von 10'000 Receiving Yards. So schnell gelang dies zuvor keinem anderen Spieler.
Zwei Sacks und vier Tackles: Outside Linebacker Khalil Mack zeigte beim 34:22-Sieg seiner Chicago Bears gegen die Detroit Lions einmal mehr eine bärenstarke Leistung. Vor allem sein zweiter Sack gegen Matthew Stafford war beeindruckend: Auf seinem Weg zum Lions-Quarterback räumte er zwei Verteidiger wie Statisten aus dem Weg. Stafford wurde insgesamt sechsmal gesackt, viermal weniger als in der Vorwoche gegen die Minnesota Vikings …
Für die grosse Kuriosität beim Bears-Sieg gegen die Lions sorgte Chicagos Kicker Cody Parkey. Der 26-Jährige traf bei zwei Field-Goal-Versuchen und vier Extrapunkt-Kicks insgesamt viermal die gelbe Torstange. Gleich schlecht waren in dieser Saison nur zwei: Packers-Kicker Mason Crosby in Week 5 ebenfalls gegen die Lions und Zane Gonzalez von den Cleveland Browns in Week 2 gegen die New Orleans Saints. Das Kunststück, viermal an die Stange zu treffen, schafften aber beide nicht.
Die Kansas City Chiefs reiten weiterhin auf der Erfolgswelle: Das 26:14 gegen die Arizona Cardianls war der neunte Sieg im zehnten Spiel und Quarterback Patrick Mahomes stellte mal wieder einen Rekord auf. Der Shooting Star der NFL warf seine Touchdown-Pässe Nummer 30 und 31 der Saison. Damit pulverisierte er den Uralt-Klubrekord von Len Dawson, der 1964 für die Chiefs in der ganzen Saison 30 Touchdown-Pässe verbucht hatte. Überzeugen konnte auch Wide Receiver Tyreek Hill mit 117 Yards, der sich nach seinem zweiten Touchdown als Kamerakind versuchte.
Ezekiel Elliott alias «Zeke» war der Mann des Spiels beim 27:20-Sieg der Dallas Cowboys gegen die Philadelphia Eagles. Der Runningback lief 151 Yards und 2 Touchdowns. Zum fünften Mal in seiner Karriere kam er auf über 150 Yards, das schaffte in den letzten zwei Jahren kein anderer Runningback. Überhaupt erinnerte Elliott wieder an seine Rookie-Saison 2016, als er alle in Grund und Boden rannte. Bleibt er in dieser Form, dürfen sich die Cowboys trotz einer 4:5-Bilanz noch Hoffnungen auf die Playoffs machen.
Dieselbe Bilanz haben auch die Eagles, die trotz einer starken Vorstellung von Quarterback Carson Wentz zum dritten Mal in dieser Saison zuhause verloren. Für den Super-Bowl-Champion könnte es im Playoff-Rennen eng werden.
Die Buffalo Bills zerlegten die New York Jets beim 41:10-Sieg in ihre Einzelteile. Mit Matt Barkley brachten die Bills den vierten (!) Starting-Quarterback der Saison und der lieferte ab: Der 28-Jährige brachte 15 seiner 25 Pässe für 232 Yards und zwei Touchdowns an den Mann. Mit einem seiner beiden Pässe in die Endzone fand Barkley bei einem Trickplay seinen Offensive Tackle Dion Dawkins, der bei einer Körpergrösse von 193 cm stolze 145 kg wiegt.