Dana Scully (Gillian Anderson) und Fox Mulder (David Duchovny) machen sich auf eine unheimliche Begegnung gefasst. Etwa mit den Wechseljahren?Bild: fox
Du findest die Menstruation monströs? Wart noch ein paar Jahre, it's getting worse
Wechseljahre, kennst du? Das ist eine von den fiesen Einrichtungen, die macht, dass sich jede Frau irgendwann wünscht, ein Mann zu sein. Gillian Anderson redet jetzt darüber.
Dieses Gefühl, als würde mitten in der Nacht ein extrem heisser Wüstenwind über dich drübergehen. Du kannst nichts machen. Du fühlst dich 60 Grad warm. Mindestens. Dein Nachthemd ist sofort nass geschwitzt. Innerhalb von Sekunden. Bist du todkrank? Bist du nicht.
Dann der nächste Tag. Draussen ist es kalt. Eisschollen türmen sich im Fluss. Der Schnee liegt drei Meter hoch. Doch die Hitzewelle lässt sich nicht einmal davon beeindrucken. Gnadenlos schlägt sie über dir zusammen. Du reisst dir die Jacke vom Leib und den Pullover mit dazu. Die Welle kommt aber auch am wärmsten Sommertag, an dem du so wenig trägst, dass du wirklich nichts mehr ausziehen kannst. Du gehst als gekochter Hummer durch die Welt.
Gillian Anderson über den «Zustand»:
«Ganz plötzlich schaffte ich nichts mehr. Ich fühlte mich total überwältigt»
In «Hannibal» glaubt Gillian Anderson als Psychoanalytikerin eines Kannibalen (Mads Mikkelsen) alles über das Böse zu wissen. Da kannte sie die Wechseljahre noch nicht.Bild: NBC
Eine, die den rätselhaften Zustand seit zwei Jahren kennt, ist Gillian Anderson, 48. Die Frau, die als FBI-Agentin Dana Scully in der Serie «The X-Files» jahrelange Erfahrung mit Ereignissen der unangenehmen Art hatte. Mit Ausserirdischen, tödlichen Epidemien und so. Und die in «Hannibal» als Psychoanalytikerin eines darken Kannibalen restlos alles über menschliche Abgründe kennenlernte. Im Newsletter «Lenny» (von Lena Dunham) spricht sie darüber. Es ist nicht schön. Es ist eine Begegnung der dritten Art.
«Es war, als ob jemand anderes mein Gehirn steuern würde.»
Gillian Anderson
Hiiiilfe! Aber genau so ist es. Du spürst Aggressionen in dir aufsteigen, die du noch nie gekannt hast. Du überlegst ernsthaft, Gewalt anzuwenden. Du willst Steine in die Maschine der lauten Baustelle im Innenhof schmeissen. Oder Granaten. Du möchtest deinen Tischnachbarn in der Mittagspause erwürgen, weil sich der Geruch von Essiggurken aus seinem Sandwich zu dir rüber schleicht.
Dieses Bild bringen wir einfach, weil Gillian Anderson so toll ist.Bild: EPA
Du bist eine launische Kuh. Und dabei bist du kein bisschen prämenstruell. Du fühlst dich, als würde jeder selbstquälerische Gedanke, den du in deiner Pubertät jemals gehegt hattest, auf das Tausendfache angewachsen zurückkehren.
«Ich musste mich von Sitzungen abmelden und ging ins Badezimmer, um zu weinen.»
Gillian Anderson
Alles ist ganz normal. Pardon, du kennst das alles nicht? Geh, frag deine Mutter! Jede Frau muss da durch. Du irgendwann auch. Freu. Dich. Nicht. Darauf. It's more than hell. Es nennt sich Wechseljahre oder Klimakterium. Wie war das nochmals mit Gleichberechtigung? Alle kapieren sie, bloss die Natur nicht?
Ungefähr 500 Mal menstruiert die Frau in ihrem Leben. Bei 52 Wochen im Jahr und einem Menszyklus von 28 Tagen kommt sie so auf 13 Mensen pro Jahr. 500 geteilt durch 13 ergibt 38,5. Dies ist die Zahl der Jahre, die wir durchschnittlich menstruieren. Falls wir keine Kinder kriegen. Dann verlängert sich diese Zeit logischerweise. Ohne Kinder können wir also theoretisch Anfang 50 durch sein mit den blöden Monatsblutungen. Das ist super. Aber den letzten Weg dorthin, die 6 bis 7 Jahre davor, hat die Natur mit zusätzlich fiesen Dornen gespickt. Und das sind sie:
«Angst, Depressionen, Launenhaftigkeit, Hitzewellen, Nachtschweiss, Müdigkeit und die zunehmende Unfähigkeit, sich mit der Alltagsroutine abzufinden.»
Gillian Anderson
Hinzukommen können: Seltenere, dafür verlängerte Perioden, Haarausfall auf dem Kopf, dafür Haarwuchs im Gesicht, Gedächtnisstörungen, trockene Schleimhäute und ganz allgemein ein ungemeiner Verlust des Selbstwertgefühls. Und alles, weil die Natur macht, dass die Schweinebande der diversen Hormonspiegel in einem drin ausser Rand und Band ist.
Angelina Jolie hat die Wechseljahre bereits hinter sich.Bild: SAMRANG PRING/REUTERS
Frauen reden sonst nicht gerne darüber. Die Wechseljahre sind die grosse Rutschbahn ins Aus. Danach ist es vorbei mit der Fruchtbarkeit. Danach ist die Frau sozusagen entsaftet. Nur noch als Grossmutter brauchbar. Fertig Schönheit. Jedenfalls ist das der Volksglauben.
Eine Frau, die das ganze Drama schon mit 41 hinter sich hat, ist übrigens Angelina Jolie. Weil sie sich vor ein paar Jahren zur Krebsvorsorge die Eierstöcke entfernen liess. Man muss sie nur ansehen, um zu wissen, dass die Sache mit den Äusserlichkeiten reine Einbildung ist. Ein Trost. Danke.
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Die beliebtesten Kommentare
Manuela (1)
09.03.2017 21:52registriert April 2016
Wer auch immer das geschrieben hat, dieser Mensch hat keine Ahnung. Es ist 100% nicht bei jeder Frau so wie ihr das schildert. Es gibt schlicht und ergreifend viele die so etwas nie gespürt und erlebt haben in den Wechseljahren. Ein grauenvoller Artikel. Fragen Sie mal einen Gynäkologen. Ein absolutes übertriebenes Geplänkel , wahrscheinlich um die Leute noch mehr zu verdummen. Ausserdem wieso sollte eine Frau sich wünschen ein Mann zu sein? Hoppla , die Probleme der Männer sind auch nicht ohne. 😜
So ein Bullshit. Ich kenne keine Frau, bei der es auch nur annähernd so schlimm war. Und bei mir alle paar Wochen mal ein Hitzeschübchen für zwanzig Sekunden. Dafür nur noch vier mal mens pro Jahr. 👍 das Einzige, was nervt, ist, dass ich keinen Alkohol mehr vertrage. Zwei Glas Wein und ich schlingere wie ein betrunkener Matrose.
Weil es ausländische Gäste irritiert: Finnische Luftwaffe verbannt Hakenkreuz aus Flagge
In Finnland verwenden einzelne Brigaden der Luftwaffe immer noch das Hakenkreuz-Symbol, was immer wieder zu Irritationen bei ausländischen Gästen führt. Das könnte sich bald ändern.
Wer an das Hakenkreuz denkt, denkt in der westlichen Welt zuerst an das Dritte Reich, an Nazis, die Konzentrationslager und an Adolf Hitler. Wohl kaum einer denkt dabei an das heutige Finnland.