Im Osten Syriens haben Truppen unter kurdischer Führung nach eigenen Angaben den finalen Angriff auf die letzte Bastion der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) begonnen. Die Kämpfe hätten angefangen, sagte der Sprecher der Syrischen Demokratischen Kräfte, Mustafa Bali, am Sonntagabend der Nachrichtenagentur DPA.
Ihm zufolge ist nicht damit zu rechnen, dass sich die in dem Ort Baghus verbliebenen Extremisten ergeben. Die Frist für die IS-Miliz sei abgelaufen. Auf Twitter berichtete Bali, Jets der internationalen Anti-IS-Koalition flögen Angriffe auf Waffenlager der Terroristen.
Baquaz
— Mustafa Bali (@mustefabali) 10. März 2019
- the timeline that we give it for ISIS to surrender themselves is over
- our forces is ready now to start and finish what is left in ISIS hands
- the SDF could rescue thousands of civilians during the past month/ plus thousands of IS members surrender to our forces
Die letzten IS-Kämpfer sind in dem Ort an der irakischen Grenze in einem Zeltlager auf engstem Raum eingeschlossen. Die SDF hatten die Angriffe zuletzt eingestellt, damit Zivilisten Baghus verlassen können.
Bali zufolge flüchteten Zehntausende aus dem Ort. Auch Tausende Terroristen verschiedener Nationalitäten hätten sich ergeben, erklärte er.
Die IS-Miliz hatte den Höhepunkt seiner Macht im Sommer 2014 erreicht, als sie grosse Teile Syriens und des Irak kontrollierte. Mittlerweile hat sie ihr früheres Herrschaftsgebiet fast vollständig verloren. Den grössten Teil ihrer Gebiete in Syrien wurden von den SDF erobert.
Zellen der Dschihadisten sind aber in beiden Ländern weiter aktiv. Immer wieder kommt es in verschiedenen Gebieten zu Angriffen der Dschihadisten. Viele von ihnen sind in den Wüstengebieten der beiden Länder untergetaucht. Beobachter warnen, die IS-Miliz sei noch nicht besiegt.
Auch der Nationale Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten, John Bolton, sagte am Sonntag, der IS habe zwar praktisch 100 Prozent seines eroberten Territoriums verloren, bleibe aber als Terrororganisation weiter gefährlich.
«Wir wissen jetzt, dass es immer noch verstreute IS-Kämpfer im Irak und in Syrien gibt und dass der IS selbst in anderen Teilen der Welt wächst», sagte Bolton dem US-Sender ABC. «Die Bedrohung des IS wird bleiben.»
US-Präsident Donald Trump hatte Ende Februar behauptet, dass IS-Gebiet sei zu «100 Prozent» zurückerobert und die Gefahr damit weitgehend gebannt. Er verfolgt das Ziel, die US-Truppen im Land so bald wie möglich abzuziehen. (sda/dpa)