Neruda
Da können wir ja gleich die Hexenverfolgung wieder einführen und wenn wie schon dabei sind auch gleich noch die Scharia für alle Muslime oder Ex-Muslime, ah wart, die gibt es dann ja gar nicht mehr.
Der Vorfall ereignete sich in Thompson Falls in Montana. In den frühen 90er- und 2000er-Jahren wurden zwei Frauen von einem Familienmitglied über Jahre hinweg sexuell missbraucht. Da die Familie Mitglied der Zeugen Jehovas war, meldeten die beiden Frauen die Vorfälle einem Gemeindemitglied. Dieser hielt Absprache mit dem nationalen Hauptquartier der Zeugen Jehovas – Watchtower genannt. Gemeinsam beschlossen sie, dass die Vorfälle nicht den Behörden mitgeteilt und intern geklärt würden.
Der beschuldigte Täter wurde daraufhin für ein Jahr aus der Gemeinde ausgeschlossen. Nachdem er bei einem Gemeindemitglied um Vergebung für seine Sünden gebeten hatte, wurde er wieder in die Gemeinde aufgenommen. Und der Missbrauch der jüngeren der beiden Frauen ging weiter, so die Klage.
Der Anwalt der Frau sagte laut der «Washington Post», dass das Hauptquartier der Sekte alle im Fall Involvierten dazu angewiesen habe, nichts den Behörden zu melden.
Die Zeugen Jehovas bestritten vor dem Prozess nicht, dass die beiden Frauen missbraucht worden waren. Sie seien aber der Überzeugung, dass das Gesetz von Montana die Gemeindemitglieder von der Meldepflicht befreie. Dies, weil das beschuldigte Mitglied in einem internen kirchlichen Verfahren bestraft wurde.
Die Jury widersprach dieser Argumentation und bestimmte nun, dass Watchtower der Hauptklägerin 35 Millionen Dollar bezahlen müsse. Die Summe muss nun «noch» von einem Richter bestätigt werden.
Die Anzahl an Missbrauchsvorwürfen gegen die Zeugen Jehovas nahm etwa zur gleichen Zeit wie diejenigen gegen die katholische Kirche extrem zu. Allerdings bekamen die Zeugen Jehovas nicht die gleiche Aufmerksamkeit, wie die Washington Post berichtet. (jaw)