US-Verteidigungsminister James Mattis hat Nordkorea mit deutlichen Worten vor einem Einsatz von Atomwaffen gewarnt. Ein nordkoreanischer Atomwaffenangriff würde eine «wirksame und überwältigende» Antwort nach sich ziehen, sagte er bei einem Besuch in Südkorea.
«Jede Attacke gegen die USA und unsere Verbündeten wird zurückgeschlagen», sagte Mattis am Freitag in Seoul vor einem Treffen mit seinem südkoreanischen Kollegen Han Min Koo. Mattis unterstrich die Bedeutung der bilateralen Sicherheitspartnerschaft der USA mit Südkorea. Die US-Regierung stehe «voll» zur ihrer Verpflichtung, die südkoreanische Demokratie zu verteidigen.
Der neue Pentagonchef hatte sich am Donnerstag mit dem südkoreanischen Präsidenten Hwang Kyo Ahn getroffen, der seit der Suspendierung von Staatschefin Park Geun Hye deren Amtsgeschäfte führt.
US-Vizepräsident Pence reist nach München
Der neue US-Vizepräsident Mike Pence wird bei seiner ersten Auslandsreise seit seinem Amtsantritt die NATO und die EU in Brüssel besuchen. Ausserdem will er laut dem deutschen Vizekanzler Sigmar Gabriel an der Münchner Sicherheitskonferenz Mitte des Monats teilnehmen. Gabriel gab nach einem Treffen mit Pence und dem US-Aussenminister Rex Tillerson an, er habe grosse Gemeinsamkeiten festgestellt. Es gebe zwar Differenzen mit Präsident Trump bei den Themen Migration, Europa, Ukraine und der Haltung zu Russland. Doch Pence und Tillerson hätten klar gemacht, dass sie ein grosses Interesse an einer Stärkung Europas haben. Auch das Ausscheiden Grossbritanniens aus der EU würden sie nicht als Beginn eines Auseinanderbrechens der Union interpretieren. Die USA müssten auch ein Eigeninteresse an einem starken Europa haben.
Weiter nach Japan
Nach seinem Treffen mit seinem südkoreanischen Kollegen wollte Mattis am Freitag nach Japan weiterreisen. In Tokio trifft er die japanische Verteidigungsministerin Tomomi Inada und andere Regierungsvertreter. Japans Regierungschef Shinzo Abe wird in der kommende Woche in Washington von US-Präsident Donald Trump empfangen.
Mattis besucht die Region zu einer Zeit der Unsicherheit über die Ausrichtung der US-Politik unter Trump. Im Wahlkampf hatte der neue US-Präsident damit gedroht, US-Truppen aus Südkorea und Japan abzuziehen, wenn die beiden Länder ihre finanzielle Unterstützung nicht aufstocken. Die USA sind in Südkorea mit 28'500 Truppen und in Japan mit 47'000 Soldaten präsent. (kad/sda/afp)
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Lokführer wird in Südkorea Arbeitsminister – er erfährt davon bei der Arbeit
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