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Syrien

Verbünden sich syrische Kurden mit Assad?

epa07251367 (FILE) - Members of Kurdish People Defence Units (YPG) flash victory sign after coming from Syrian town of al-Raqqa, in Tel Abyad, Syria, 23 June 2015 (Reissued 28 December 2018). Accordin ...
Kurden führen die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) an. Assad warnt sie vor der Türkei.Bild: EPA/EPA

«Sklave der Osmanen»: Verbünden sich syrische Kurden mit Assad?

17.02.2019, 23:40
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Syriens Machthaber Baschar al-Assad hat die Kurden im Land angesichts der Abzugspläne der USA aufgefordert, sich auf seine Seite zu schlagen. «Wir sagen denjenigen Gruppen, die auf die Amerikaner setzen, dass die Amerikaner Euch nicht beschützen werden», sagte Assad am Sonntag in einer Fernsehansprache. «Die Amerikaner werden Euch nicht in ihr Herz oder in ihre Arme schliessen.»

epa07377731 A handout photo made available by Syria's Arab News Agency (SANA) shows Syrian President Bashar Assad addressing heads of Local Councils nationwide, in Damascus, Syria, 17 February 20 ...
Baschar al-AssadBild: EPA/EPA

Assad betonte, vor einer Militäroffensive der Türkei könnten sich die Kurden nur schützen, wenn sie sich unter den Schutz der syrischen Armee stellten. Anderenfalls würden sie als «Sklave der Osmanen» enden, fügte der syrische Machthaber mit Blick auf die Türkei hinzu, die gegen die Autonomiebestrebungen der Kurden kämpft.

US-Präsident Donald Trump hatte im Dezember angekündigt, alle rund 2000 in Syrien eingesetzten US-Soldaten abzuziehen. Die Kurden im Land versuchen daher, ihre Beziehungen zur syrischen Führung zu verbessern. In den Gesprächen wurde bislang aber keine Einigung erzielt.

Am Sonntag beriet das von Kurden angeführte Rebellenbündnis der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) über seine künftigen Beziehungen zu Damaskus. In einer Erklärung forderte die Allianz, dass Assads Regierung den «Sonderstatus» der SDF ebenso wie den halbautonomen Status der Kurdenregion in Syrien anerkenne. Ausserdem erklärten die SDF-Kämpfer ihre Bereitschaft, «Probleme mit der Türkei durch Dialog zu lösen».

Die SDF-Kämpfer hatten vor gut einer Woche den Beginn einer «finalen Schlacht» verkündet, in der die letzte Bastion der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien erobert werden soll.

Das IS-Herrschaftsgebiet rund um das Dorf Baghus nahe der irakischen Grenze ist nach SDF-Angaben inzwischen auf einen halben Quadratkilometer geschrumpft, die vollständige Eroberung erfolge voraussichtlich in einigen Tagen. Unterstützt werden die SDF-Kämpfer durch Luftangriffe der US-geführten internationalen Anti-IS-Koalition.

Die Kurden kontrollieren derzeit knapp 30 Prozent von Syrien, ausserdem gibt es von Dschihadisten gehaltene Gebiete in der nordwestlichen Provinz Idlib. Assad sagte dazu in seiner Fernsehansprache: «Jeder Zentimeter Syriens wird befreit werden.» (sda/afp)

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4 Kommentare
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Dirk Leinher
18.02.2019 05:54registriert Februar 2017
Die Kurden waren nie wirklich gegen die Regierung Syriens. Ich denke dass diese 2 Kräfte geeint Syrien srabilisieren können. Nur wollen halt viele Akteure kein stabiles Syrien.
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Sheez Gagoo
18.02.2019 02:02registriert November 2015
Warum nicht? Auf die Amerikaner ist kein Verlass.
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