Eine Frage zum Anfang:
Macht ja bekanntlich durchaus Sinn, denn nach nur wenigen Tagen sind positive Veränderungen für Körper und Geist spürbar:
Nun noch eine Folgefrage:
Für alle, die hier «ja» gesagt haben, kann ich gute Neuigkeiten verkünden: Es gibt alkoholfreie Versionen eures Lieblingsbölks noch und nöcher. Wir reden hier nicht von alkoholfreiem Bier oder Sprudelwein, sondern von Spirituosen und Liqueuren: Vermouth, Wodka, Gin, Rum, gar – gibt's alles mit Zero Volumenprozent.
Und das Zeugs ist allüberall. So kommt's mir wenigstens vor. Nur schon vor wenigen Tagen schneite bei mir die Nachricht herein von einem alkoholfreien Rye Whiskey.
Das muss man sich erst mal durch den Kopf gehen lassen. So als Konzept. Rye Whiskey ... aber alkoholfrei. Crazy. Old Fashioneds, Whiskey Sours ... alles alkoholfrei. Wow.
Und gefühlt täglich begegne ich auch Werbung von lokalen Schweizer Produzenten: alkoholfreier Vermouth (Rosso und Amaro) und – hach wie gäbig! – gleich noch den passenden alkfreien Gin dazu. Tadaaa: Alkoholfreier Negroni!
Die Spatzen pfeifen's schon seit geraumer Zeit von den Dächern: Alkoholfreie Spirituosen sind eine der am schnellsten wachsenden Branchen der Drinks-Industrie. Lustigerweise feiern parallel dazu vormals alkoholfreie Getränke – Mineralwasser, Limo, Kaffee etc. – nun in alkoholhaltiger Form einen wahren Siegeszug: Hard Seltzer, Hard Lemonade, Hard Coffee etc. – alles mit einem mit Bier vergleichbaren Volumenprozent.
Aber zurück zu den alkoholfreien Destillaten: Wundern tut's niemanden, dass die erfolgreich sind. Ja, man möchte vielleicht grad mal keinen Alk trinken, aber mit dem Schätzli auf dem Sofa einen Cocktail geniessen wäre trotzdem schön, oder? Oder: Wenn deine Kumpels in geselliger Runde G&Ts schletzen, möchtest du gerne mitmachen – einfach alkfrei. Geht klar. Und überhaupt: Geht's hier nicht auch noch um das Aufbrechen von sozialen Normen? Jeder und jede soll doch mitfeiern können!
Logisch sind diese Produkte populär.
Ausser bei mir.
Ausser bei so ziemlich jeder und jedem, die ich kenne.
Sagt mal, wer trinkt das Zeugs eigentlich?
Die Antwort lautet offenbar: Leute privat zuhause. Dieser Markt spiele fast ausschliesslich im Retail-Sektor, versichern mir alle Fachkundige der Drinks-Industrie. Kaum jemand bestelle sich an einer Bar einen alkoholfreien Cuba Libre.
Fassen wir also zusammen: ein sinnvolles Produkt; die Motivation nachvollziehbar; alles cool.
Und trotzdem versteh' ich's nicht ganz. Denn: Habe ich Lust auf einen Drink, habe ich vor allem Lust auf den Geschmack dieses Drinks – auf den Geschmack, der nicht zuletzt durch den Alkoholanteil definiert ist (Spoiler Alert: Alkoholfreie Versionen 40-prozentiger Brände wie Gin und Co. schmecken nun mal komplett anders. Bei den alkfreien Vermouths klappt's schon besser). Will ich Dry January machen, trinke ich keinen Alkohol. Fertig.
Aber, hey, vielleicht ist dies zu sehr der Grumpy Old Man in mir, der hier spricht. Zeit, euch, liebe Userschaft, zu Wort kommen zu lassen! Klärt mich doch auf: alkoholfreier Gin, Whisky und Co. – seid ihr dabei? Findet ihr's fein? Nicht fein?