Jö. Ursi National und James Dean waren ein herziges Pärli
James Dean – anno 1955 war er immer noch ein aufsteigender Star am Himmel von Hollywood. Mit 24 Jahren war er noch nicht gänzlich arriviert wie andere Grössen des Filmbusiness, doch in Schauspielerkreisen war sein darstellerisches Können hochgeschätzt. Und bei jener neuen, immer wichtiger werdenden Zielgruppe – die der Teenager, nämlich – war er das Idol Nummer eins und ein globaler Mädchenschwarm.
Ursula Andress aus Ostermundigen BE, indes, würde bekanntlich später als allererstes Bondgirl Honey Ryder in «Dr. No» Filmgeschichte schreiben, doch 1955 war sie ein 19-jähriges Starlet, das gerade erst in Hollywood angekommen war und bei Paramount unter Vertrag stand. Das Studio hatte sie in Europa entdeckt, wo sie in diversen kleineren italienischen Produktionen mitgespielt hatte. Bis ihr Englisch sich verbesserte, wartete Paramount ab, in der Absicht, sie zur neuen Marlene Dietrich aufzubauen.
Die Romanze zwischen Dean und Andress war nur von kurzer Dauer, und das Wenige, was wir darüber wissen, ist nicht wirklich belegt, handelt es sich doch grösstenteils um Hollywood-Klatsch oder – besser – die persönlichen Erinnerungen von Andress selbst (die übrigens ausschliesslich liebe Worte über Dean für die Nachwelt zu berichten hatte).
Was wir wissen, ist, dass es Dean war, der das Schweizer Starlet aufsuchte, um ein Date zu bitten. Laut Andress haben sie sich nicht sofort gut verstanden. Aber mit zunehmender Vertrautheit entwickelte sich eine echte Zuneigung zueinander. Andress gibt offen zu, dass er mehr in sie verliebt war als sie in ihn. Sie berichtet auch, dass sie oft wegen Kleinigkeiten zankten («wir waren noch sehr jung»). Ausserdem hasste sie es, dass er, wie sie sagte, «immer wie ein Wahnsinniger Auto fuhr».
Okay, zumindest erwähnen sollten wir wahrscheinlich die Gerüchte über James Deans Sexualität. Letztendlich scheint es, dass er nicht schwul war, sondern eher das, was man heute als bi-curious bezeichnen würde. Einige Quellen schreiben ihm das Zitat zu, «Nein, ich bin nicht homosexuell, aber ich gehe sicherlich nicht mit einer Hand auf dem Rücken gefesselt durchs Leben».
Letztlich war unbestreitbar, dass Dean sich ziemlich in Ursula Andress verliebt hatte. Vermutlich sah er in ihr auch einen Ausweg aus der Hollywood-Star-Maschinerie, in der er sich zunehmend unwohler fühlte. Es gab Gerüchte, dass er deshalb mit seinem Schweizer Schwarm nach Europa ziehen wollte. Andress beschreibt ihn als einen sehr sensiblen Menschen, der nicht gut zurechtkam mit der Aufmerksamkeit, die ihm sein Status einbrachte.
Am Ende hielt die Beziehung nicht lange – es war Ursula, die sie beendete, als sie sich in ihren Schauspielkollegen John Derek verliebt hatte (den sie 1957 heiratete). Und kurz darauf ... nun, wir alle wissen, was dann geschah: James Dean starb am 30. September 1955 bei einem Autounfall in seinem Porsche Spyder auf dem Weg zu einem Autorennen in Salinas, Kalifornien.
Aber jetzt – anlässlich des 70. Todestages von James Dean – wollen wir einfach nur diese Fotos geniessen eines jungen Paares, das eine gute Zeit am Verbringen ist: Schnappschüsse vom Thalian Ball am 29. August 1955 im Nachtclub Ciro's in Los Angeles (schwarzes Kleid) und kurz darauf im Restaurant Villa Capri, ebenfalls L.A. (weisses Kleid). Ach. Die beiden waren ein süsses Paar.